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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Lamont weitergeleitet wurden.
    »Das Flugzeugträgerdeck ist undicht!«, erklärte Lamont über ihre Schulter hinweg, während sie bereits Befehle in den Rechner eingab, um das Deck vom übrigen Schiff abzuschotten. Gleich darauf rief sie eine Liste der Mannschaftsmitglieder auf, die sich noch auf den unteren Decks befanden.
    »Rettungsteams hinunter schicken!«, bellte Weston. »Daniels, haben wir irgendwas getroffen?«
    Der Drasin-Kreuzer sauste nach oben, um seine Beute zu verfolgen, und versuchte, die Odyssey weiterhin mit einem steten Energiestrahl zu beharken, während diese sehr … unerwartete Operationen durchführte.
    Als der Energiestrahl endlich wieder ins Ziel traf, atmete der feindliche Bordschütze kurz erleichtert auf. Doch gleich darauf schrillte ein Alarm durch alle Abteilungen. Und das war das Letzte, was er hörte.
    Die Hochgeschwindigkeitsraketen konnten in den wenigen Sekunden, die sie normalerweise bis zum Einschlag ins vorprogrammierte Ziel brauchten, auf bis zu beinahe 0,8 c beschleunigen. Doch diejenigen, die nun nacheinander von der Odyssey aus starteten, waren auf ein feind­liches Ziel ausgerichtet, das nur halb so weit wie vorgesehen entfernt lag.
    Dennoch erreichten diese Raketen eine Geschwindigkeit von 0,63 c, ehe sie in den Drasin-Kreuzer krachten. Weniger als vier Sekunden nach ihrem Start bohrten sie sich mit ungeheurer kinetischer Energie in ihr Ziel und entluden dort ihre explosive Fracht.
    Und zu diesem Zeitpunkt versengten die von der Odyssey ausgeschickten Laserstrahlen den Kreuzer bereits so stark, dass er förmlich zu brodeln begann.
    »Wir haben den Kreuzer erwischt!«, brüllte Daniels und warf triumphierend die Arme hoch, als das gegnerische Schiff von seinem Bildschirm verschwand.
    Der Brückenstab brach in Jubelrufe aus, doch Captain Weston stimmte nicht mit ein.
    »Lamont … Haben wir die Schäden unter Kontrolle?«
    Lieutenant Lamont schluckte, nickte, wandte sich nach dem kurzen Hochgefühl wieder dem Rechner zu und ­begann sofort damit, den Einsatz der Mannschaften zu koordinieren, die sich durch die Eingeweide des Schiffs bewegten.
    »Sie haben’s geschafft, Admiral!«
    Admiral Tanner nickte lediglich, während der Hauptrechner das Ende des feindlichen Schiffs auf der Alarm­anzeigentafel in allen Einzelheiten darstellte.
    Er wusste zwar nicht, woher das Raumschiff stammte, das sie gerettet hatte, aber so viel stand fest: es besaß eindrucksvolle Macht.
    Allerdings hatten sie dessen Besatzung, seitdem das Schiff in die Umlaufbahn eingetreten war, erfolglos auf jeder der von den Kolonien benutzten Frequenzen zu kontaktieren versucht. Entweder wollte es ihnen nicht antworten, oder es hatte sie nicht gehört.
    So oder so war das nicht gerade beruhigend.
    Tanner hatte nichts gegen den Kapitän dieses Schiffes. Er empfand großen Respekt vor seinen Fähigkeiten und denen seiner Besatzung.
    Trotzdem behagte es ihm keineswegs, dass ein unbekanntes Schiff hoch über seiner Welt kreiste, dazu noch eines, das stark genug war, um einen Drasin-Kreuzer im Nahkampf auszuschalten.
    Nur befand er sich leider in einer Situation, über die er kaum Kontrolle hatte und in der ihm noch weniger Wahlmöglichkeiten blieben.
    Jedenfalls für den Moment.
    Tanner warf einen kurzen Blick auf die Alarmanzeige und senkte den Kopf, um sich ein anderes Display anzusehen.
    Bald mochten sich die Dinge ändern.
    Sogar sehr bald.
    Als das Mannschaftsmitglied die Luke zum vorderen Laser-Kontrollraum aufzog, trieb ein Körper mit schlaffen Gliedern und ins Leere starrenden Augen an ihm vorbei.
    »Scheiße!« Der Mann wich zurück, musste würgen und versuchte, sich angesichts des Schocks nicht in den Helm seines Schutzanzugs zu übergeben.
    Diesmal kanzelte Chief Petty Officer Corrin ihn nicht ab, sondern schob den Leichnam höchstpersönlich aus dem Weg. »Genau deswegen muss man bei Alarmbereitschaft Druckanzüge tragen!«, knurrte sie über das taktische Netz, drehte den Toten herum und verfrachtete ihn kurzerhand in einen anderen Raum. »Und die Druckanzüge nützen verdammt wenig, wenn man den Helm nicht versiegelt. Suchen Sie jetzt dieses verdammte Loch in der Schiffshülle!«
    Ihre Untergebenen nickten, machten sich mit Schwimmbewegungen auf den Weg und verfolgten dabei die Spur der Trümmer.
    Die Dekompression hatte alles, was nicht niet- und nagelfest war, abgerissen, Papiere und kleinere Gegenstände durch die strömende Luft gewirbelt und zur Bruchstelle hinüberbefördert. Die Spur wies

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