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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Blick auf die beiden Soldaten, die er für das eigene Team ausgesucht hatte.
    Russel Samms und Jaime Curtis stammten beide aus dem früheren Ranger Corps der nordamerikanischen Armee, während er selbst vor der Bildung der Nordamerikanischen Föderation der Joint Task Force 2 angehört hatte.
    »Also gut, wir haben die Arschlochkarte gezogen«, teilte er beiden mit trockenem Lächeln mit, das sie seiner Stimme anhören, wenn auch nicht sehen konnten. »Wir werden auf Tuchfühlung gehen, während die anderen Teams uns Deckung geben, und Kontakt mit den Einheimischen aufnehmen.«
    »Wieso das?«, fragte Jaime mit merklichem Widerwillen. »Sieht ja nicht so aus, als könnten die sich groß verteidigen …«
    »Genau deswegen«, erwiderte Sean barsch. »Falls nötig, hauen wir die Einheimischen da raus … Und wenn sonst nichts hilft, bombardieren wir diese Mistkerle mit thermobaren Waffen.«
    »Vom Dach eines Wolkenkratzers aus?«, protestierte Russell. »Nichts für ungut, Sean, aber hast du den Verstand verloren?«
    Jaime kicherte, doch Sean verdrehte nur die Augen. »Hast du dir das hier mal näher angesehen?« Er klopfte mit dem gepanzerten Stiefel auf die Dachfläche. »Das ist Obsidian oder so was …« Sean schüttelte den Kopf. »Eine thermobare Druckwelle kann diesem Material nichts anhaben … Aber ich wette, dass sie diese Mistkerle glatt wegfegt.«
    »Falls nicht, will ich sofort nach Hause«, erwiderte Russell in gespieltem Jammerton. »Also gut, dann los.«
    »Wartet mal eine Sekunde«, brummte Jaime. »Seid ihr euch da auch sicher? Ich möchte nicht die ganze Stadt in Schutt und Asche legen.«
    »Vertrau mir, Curtis«, erwiderte Sean gelassen. »Savoy und ich sind schon bei der Schadensberechnung. Sieht so aus, als könnte diese Stadt Megatonnen von Sprengkörpern einigermaßen unbeschadet verkraften.«
    Die schlanke Soldatin schüttelte den Kopf. »Na ja, die Entscheidung liegt beim Chef.«
    »Genau, also zerbrich dir nicht den Kopf darüber.« Bermont sah sich um. »Gut, wir müssen jetzt los. Seid ihr so weit?«
    »Ja, alles klar.«
    »Vorwärts, ihr Affen.« Sean grinste, als er den alten Spruch benutzte, den die in Panzeranzügen kämpfenden Soldaten seit langem verwendeten, auch wenn offenbar niemand mehr wusste, warum. Manche behaupteten, er stamme aus irgendeinem uralten Science-Fiction-Roman. Das bezweifelte Sean zwar, aber er kannte Traditionen, die auf noch viel blöderen Grundlagen basierten.
    Jedenfalls passte dieser Spruch irgendwie zur Situation. Die drei Soldaten schätzten nochmals die gewünschte Position ab, dann sprangen sie vom Dach aus auf die auf der Blickfeldanzeige sorgfältig markierten Landepunkte zu.

21
    Commander Roberts schwang sich über die Schwelle der Hilfsbrücke, auf der Schwerelosigkeit herrschte, und ließ sich durch den eigenen Schwung hinübertreiben.
    Der Raum war mindestens zweimal so groß wie die Hauptbrücke und genauso gut ausgestattet, da er nach den ursprünglichen Konstruktionsplänen das wichtigste Kon­trollzentrum der Odyssey hatte werden sollen. Als man auf die Generatoren zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft wegen ihres enormen Energieverbrauchs verzichtet hatte, war die Hauptbrücke in den zweiten Habitat-Zylinder verlegt und dieser Raum zur Sicherheit in deren exakte Kopie verwandelt worden.
    »Commander.« Der Lieutenant machte sich nicht die Mühe, bei seiner Ankunft strammzustehen geschweige denn zu salutieren, und das hatte völlig praktische Gründe. Haltung anzunehmen wäre hier etwa so sinnvoll gewesen wie einen Feuerwehrmann mit einem Flammenwerfer auszustatten.
    Stattdessen griff der junge Mann, als Roberts vorbei­segelte, nach oben, fasste nach dessen Hand und zog ihn zum Kommandosessel herunter.
    »Vielen Dank, Lieutenant«, sagte Roberts gelassen, während er sich umblickte.
    Die Hilfsbrücke hatte man – nicht zuletzt aus rein selbstsüchtigen Gründen – ganz oben in den Kontrollturm der Odyssey gelegt. Durch das transparente Panzerglas bot sie auf drei Seiten eine hervorragende Aussicht. Allerdings war es, vorsichtig ausgedrückt, während eines Gefechts nicht sonderlich ratsam, sich in einem Raum mit teilweise durchsichtigen Wänden aufzuhalten.
    »Verbinden Sie uns mit den Gefechtsstationen, Lieute­nant«, befahl Roberts. »Und bringen Sie uns online.«
    »Ja, Sir.« Der Lieutenant gab einen Code ein. »Die Brücke wird jetzt abgeschottet.«
    Die unglaubliche Aussicht, die die durchsichtigen Fenster boten, verschwand, als das

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