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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Fallschirmen zusammen. Ähnlich wie die Auf­klärungsdrohnen sorgten die Fallschirme für Echtzeit-Informationen über die Gefechtszonen vor Ort. Allerdings waren sie im Unterschied zu den Aufklärungsdrohnen weder sonderlich unauffällig noch besonders gute Späher.
    Doch zumindest standen ihm jede Menge davon zur Ver­fügung.
    »Falls Sie irgendeinen Verantwortlichen auf diesem Planeten kontaktieren können, tun Sie’s jetzt!«, sagte Brinks zu Milla, während er sich am Dachrand niederkauerte und die circa tausend Meter entfernte Schlachtszene unter sich beobachtete. Danach konzentrierte er sich nur noch auf das Gefecht.
    Lieutenant Sean Bermont und sein Trupp landeten (»Vorwärts, ihr Affen!«) mitten in einem Feuergefecht zwischen drei Menschen und einem Drasin-Soldaten.
    Der Drasin wandte sich in ihre Richtung und zwang die drei terrestrischen Soldaten, sich zu verteilen, indem er das Gebäudedach unter Beschuss nahm. Sie erwiderten das Feuer.
    Bermont wälzte sich unter die Abdeckung, unter der die Einheimischen Schutz gesucht hatten, sah zu ihnen hin­über und begegnete ihrem Blick. In Anbetracht dessen, dass ihr Volk angegriffen wurde, waren diese Leute nicht so nervös, wie er vermutet hatte. Allerdings kamen sie ihm, ehrlich gesagt, eher wie Zivilisten vor, obwohl ihre Waffen und die Uniformen auf Militärpersonal hindeuteten.
    »Unten bleiben«, befahl er ihnen in der Hoffnung, dass das Übersetzungsprogramm ihm keine Probleme machen würde. Danach sprang er auf und richtete die MX-112 auf den Drasin, der gerade Curtis beschoss.
    Als die frühere Angehörige der Rangers geduckt über das Dach lief, erwischte der Energiestrahl sie an der Seite, sodass sie hinfiel, weiterrollte und in einiger Entfernung liegen blieb.
    Russell und Bermont eröffneten das Feuer, rannten mit auflodernden Waffen zu dem einzigen Drasin in ihrem Blickfeld hinüber und gaben kurze Salven auf ihn ab, die seinen Körperpanzer zerfetzten. Als er zu Boden ging, bedeutete Bermont Russell, zu Curtis hinüberzugehen, während er zu den Einheimischen zurückkehrte.
    Im Bruchteil einer Sekunde überwand Corporal Russell Samms, ehemals Angehöriger der nordamerikanischen Rangers, den Abstand zu der verwundeten Kameradin, indem er über den glatten Dachbelag glitt. Er kniete sich neben die zähe Soldatin, die offenbar schwer verwundet war. »Jaime!«, murmelte er. »Komm schon, Mädchen. Wie schlimm ist es?«
    Als keine Antwort kam, schaltete er seine Blickfeld­anzeige auf das taktische Menü um und rief Jaimes medizinischen Status auf.
    Die fremdartige Waffe hatte Jaimes Seite schwer versengt. Entweder hatte sie ein großes Stück des Panzer­anzugs weggeschmolzen oder aber verglühen lassen. Jedenfalls sah Jaimes Körper an dieser Stelle verheerend aus. Notgedrungen musste sich Russell auf die Informa­tionen stützen, die ihm die Sensoren in Jaimes Panzeranzug übermittelten. Automatisch hatte der Schutzanzug das Loch im Material mit selbsthärtendem Schaum versiegelt und die Wunde mit einem gerinnungsfördernden Mittel behandelt. Jaimes Herz schlug noch, was Russell sehr erleichterte, aber sie reagierte nicht.
    »Wir haben hier ein Problem, L.T.«, murmelte er, während er sich in die Notfallapotheke einloggte, die in Jaimes Anzug integriert war. »Bei Curtis sind die Lichter ausgegangen, allerdings schlägt ihr Herz noch kräftig. Soll ich sie aus dem Koma holen?«
    Lieutenant Bermont runzelte die Stirn und warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Nein, lass sie vorerst in Ruhe. Kundschafte die Umgebung aus und sichere sie. Ich will als Erstes mit den Einheimischen reden. Danach überlegen wir, wie wir Jaime helfen können.«
    »Ganz wie du willst, L.T.« Russell nickte und stand mehr als erleichtert auf. Die Wunde würde Jaime schwer zu schaffen machen und furchtbar wehtun, sobald er sie aus dem Koma holte. Und der Schutzanzug würde Jaime ohne ihre persönliche Erlaubnis oder die eines Sanitäters keine Schmerz- oder Beruhigungsmittel zur Verfügung stellen. Also würde sie unerträgliche Schmerzen haben, bis sie wieder so weit bei Sinnen war, dass sie ein paar Aspirintabletten anfordern konnte.
    Er hob das Gewehr, blickte sich um und konzentrierte sich auf ein erhöhtes Quadrat im Dach – vermutlich eine Luke, die Zugang zum Inneren des Wolkenkratzers bot. Mühelos übersprang er die dreißig Meter dorthin, landete auf dem Quadrat und ließ sich unverzüglich auf die Knie sinken. Zugleich begannen die im Anzug

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