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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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während Corrin voranging.
    Die Bruchstelle befand sich drei Räume weiter. Allerdings hatte entweder der Laserstrahl oder die Dekompression die Automatik der schweren Schutztüren so beschädigt, dass sie sich nicht mehr schließen ließen. Corrin fluchte, als sie es bemerkte.
    »Wieso zum Teufel waren diese Türen überhaupt offen?«, sagte sie und stieß einen Stuhl aus dem Weg. »Alle Gefechtsstationen sind doch in Alarmbereitschaft, verdammt noch mal. Da ist die Verriegelung der Türen in allen Abteilungen vorgeschrieben!«
    »Stimmt, Chief!«, sagte Brian Kreuse, der hinter ihr stand. »Irgendjemand hat sich offenbar darüber hinweggesetzt.«
    Corrin fluchte erneut und schob sich durch eine Tür, die halb offenstand. Im dahinterliegenden Raum entdeckte sie den tiefen Riss, den der Laserstrahl des Feindes in die Odyssey geschnitten hatte. Er bot freien Ausblick auf das All.
    »Achtung!«, sagte sie, während sie näher an den Riss in der Schiffshülle heranging. »Ich möchte nicht, dass wir durch dieses Loch nach draußen gezogen werden.«
    »Klar, Ma’am.«
    Ein Schreibtisch steckte im Riss fest – eines dieser großen Ungetüme aus Aluminium, das die Wissenschaftler so gern benutzten. Jetzt war es nur noch ein nutzloses Me­tallobjekt, das ihnen mit Sicherheit im Weg sein würde.
    »Ach Scheiße«, murmelte Corrin. »Sie schneiden das Ding wohl am besten heraus, Brian. Ich sichere derweil den Rest dieser Abteilung.«
    »Alles klar, Chief.« Er gab den Männern hinter sich einen Wink. »Bringt die Laserschneider rüber!«
    »He«, sagte Corrin, »was ist das überhaupt für ein Bereich hier?«
    »Weiß ich nicht, Chief. Jedenfalls ist es das Territorium der Eierköpfe.« Brian warf einen Blick hinter sich und zog einen kleinen Rechner aus der Tasche. »Mal sehen. Deck Acht, Habitat B … Sieht nach dem linguistischen Labor aus, Chief.«
    »Schauen Sie auf dem Rechner mal nach, ob noch jemand hier war«, befahl Corrin und blickte zu einer Stelle des Schotts hinüber, die mit hingekritzelten Notizen verziert war.
    Wissenschaftler , murmelte sie kaum hörbar vor sich hin. Sollte ich jemals einen meiner Jungs bei solchen Wandschmierereien erwischen …
    »Noch fünfzehn Lichtsekunden, Captain.«
    »Danke, Mister Waters«, erwiderte Weston und wandte sich dem Steuermann zu. »Daniel, schweres Manöver vorbereiten und Angriffsplan Nimitz aufrufen.«
    »Nimitz, aye, aye, Sir.«
    »Haben wir inzwischen Laserrückmeldungen bezüglich der feindlichen Schiffe, Mister Waters?«
    »Ja, Sir. Laserrückmeldung vom Feindschiff backbords wurde bestätigt.«
    »Sehr gut. Sorgen Sie dafür, dass unsere Laserfrequenzen entsprechend eingestellt werden.«
    »Ja, Captain.«
    Weston, der die Vorbereitungen verfolgte, sah zu seiner Freude, dass sein Brückenstab alles zielstrebig erledigte und keinen durch Müdigkeit bedingten Fehler machte, wie er zuerst befürchtet hatte.
    Das hier war das Ende des Schlachtenmarathons. Die Leute, die man ihm zugeteilt hatte, waren zwar nicht mehr frisch und munter, aber den Herausforderungen offensichtlich gewachsen. Jetzt hatten sie nur noch eine einzige Herausforderung zu bewältigen, oder, genauer gesagt, zwei.
    »Die Laserkontrolle meldet, dass die neuen Lasereinstellungen durchgeführt sind, Captain.«
    »Mister Daniels: Manöver Nimitz einleiten.«
    »Sofort, Captain.«
    »Mister Waters: Feuer frei nach eigenem Ermessen.«
    Während Admiral Rael Tanner die Displays beobachtete, tränten seine Augen, weil er das Blinzeln nahezu unterdrückte. Die vor seinen Augen ausgetragene Schlacht, dargestellt durch klare, sterile, dreidimensionale Schaubilder, war ebenso faszinierend wie sinnlos.
    Auf irgendeinem Weg musste er die Odyssey erreichen, um den Leuten dort mitzuteilen, dass sie einfach flüchten konnten. Sie mussten das hier nicht tun, mussten nicht für eine Welt sterben, die nicht einmal ihre eigene war. Jetzt nicht mehr, da die Cerekus angekommen war, bereit, ihr Volk zu verteidigen.
    »Milla!«, sagte er scharf und drehte sich abrupt zu ihr um.
    »Admiral?« Sie nahm Haltung an, wobei ihr Panzer­anzug quietschte.
    »Kontaktieren Sie diesen Major Brinks, den Sie erwähnt haben. Ich will mit ihm sprechen.«
    »Ja, Sir. Einen Moment.«
    »Major Brinks?« Die zögernde Stimme, die leise über das taktische Netz drang, erregte Brinks’ Aufmerksamkeit, und das Knattern seines Gewehrs erstarb.
    Er hatte gerade einen herumstreunenden Soldaten der Drasins weggeputzt, der den Säuberungstrupps

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