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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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»Völlig unmöglich. Das ist …«
    »Ich gebe Ihnen die Koordinaten«, unterbrach Milla sie.
    »Ithan!«
    »Der Capitaine hat recht.« Milla seufzte. »Er muss seiner Regierung gegenüber genauso Rechenschaft ablegen wie wir gegenüber unserer. Wir können von ihm nicht mehr erwarten, als er uns bereits gegeben hat. Ich werde ihm sagen, wo Ranqil zu finden ist.«
    Saraf riss die Augen auf. »Das darfst du nicht!«
    »Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Die Drasins haben unsere Grenzen überschritten. Was diese Menschen anstellen könnten, ist gewiss nicht schlimmer als das, was uns von Seiten dieser Ungeheuer droht! Tut mir leid, Titualar Saraf, aber ich stehe im Dienst unserer Heimatflotte – und du nicht. Ich werde dem Capitaine die Koordinaten geben.«
    Weston seufzte leise, während er sich auf seinem Sessel zurücklehnte. Er fragte sich, ob er das Richtige getan hatte.
    Später stieß Milla auf den Flüchtlingsdecks auf noch größere Probleme, als sie versuchte, die Überlebenden vor dem Sprung zur Einnahme von Schlafmitteln zu überreden.
    »Wieso sollten wir schlafen wollen?«
    Milla seufzte. »Die Technologie dieses Schiffs ist zweifellos effizient, wirkt sich aber keineswegs angenehm aus. Was die Leute an Bord den ›Sprung‹ nennen, ist … schwer zu beschreiben. Bitte glaubt mir. Diesen Sprung wollt ihr lieber nicht miterleben.«
    Während einige dazu neigten, Milla zu glauben, äußerte die Mehrheit starke Bedenken gegen das Schlafmittel. Schließlich kam Dr. Rame mit medizinischem Personal zu den Flüchtlingen. »Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Captain für alle Passagiere die Einnahme von kurzfristig wirkenden Schlafmitteln angeordnet hat.«
    Sofort wurden Proteste laut. Schließlich trat Titualar ­Saraf vor. »Ich erhebe Einspruch, Docteur. Sie können uns nicht einfach so unter Drogen setzen!«
    Rame seufzte. »Uns bleibt keine andere Wahl, Ma’am. Derzeit ist die Anzahl Ihrer Leute höher als die der gesamten Schiffsbesatzung. Um Sie alle unterzubringen, mussten wir den größten Teil dieses Habitats vollständig räumen, außerdem auch einen beträchtlichen Teil der anderen Decks. Und wir haben nicht nur zu wenig Raum, sondern auch zu wenig medizinisches Personal und Sicherheitspersonal, um Ihre Leute zu versorgen, wenn sie unter den Auswirkungen des Sprungs leiden.«
    »Wenn dieser ›Sprung‹ so gefährlich ist, Docteur, wieso setzen Sie diese Technologie dann überhaupt ein?«, fragte Saraf spitz.
    »Der Transitionsantrieb, der den Sprung bewirkt, hat in körperlicher Hinsicht nur harmlose Nebenwirkungen. Aber keiner von Ihren Leuten wurde ausreichend getestet, und Sie alle sind auf die möglichen psychischen Folgen des Sprungs nicht vorbereitet«, entgegnete Rame geradeheraus, jedoch nicht unfreundlich.
    Saraf wollte gerade weiter mit Rame herumstreiten, als Weston zu ihnen trat. »Tut mir leid, Titualar, aber das hier ist wirklich nötig.« Weston dachte einen Augenblick nach. »Ich erteile Ihnen und Milla die Erlaubnis, den Sprung auf der Brücke mitzuerleben. Aber alle anderen Flüchtlinge müssen durchschlafen.«
    In Anbetracht von Westons unerbittlicher Haltung gaben Saraf und ihre Leute schließlich nach, und Weston konnte wieder leichter atmen. Ein Aufruhr unter den Flüchtlingen hätte die Lage unglaublich kompliziert.
    Schweigend führte Weston Milla und Saraf zum Aufzug, wobei sie unterwegs Platz für das medizinische Personal machen mussten.
    »Wieso sind all diese Sanitäter hier?« Argwöhnisch musterte Saraf die Männer und Frauen, die an ihnen vorüber gingen.
    »Wenn wir die Betäubungsmittel ins Belüftungssystem pumpen, müssen die Sanitäter nach möglichen allergischen Reaktionen und Ähnlichem Ausschau halten. Zwar möchten wir, dass Ihre Leute während des Sprungs fest schlafen, aber wir wollen dafür keineswegs ihr Leben oder ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.«
    Saraf und Milla nickten. Vorläufig nahmen sie Weston diese Erklärung ab.
    Zu dritt nahmen sie den nächsten verfügbaren Aufzug zur Brücke und betraten die Kommandozentrale der Odyssey. Noch knapp dreißig Minuten bis zum Sprung.
    Zwei Minuten, nachdem die Odyssey den Sprung hinter sich gebracht hatte, herrschte auf der Brücke das mittlerweile schon vertraute kontrollierte Chaos. Weston sah sich die Sensorenmeldungen sämtlicher Decks an, während Commander Roberts alle Systeme überprüfte, damit kein Schaden übersehen wurde. Der ganze Brückenstab versuchte verzweifelt, mit den

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