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Ödland - Thriller

Ödland - Thriller

Titel: Ödland - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Zwei Halbstarke mit nachgebauten Waffen und ein Hitzkopf, der ein zehntägiges Überlebenstraining absolviert hat - und so etwas traut sich, die kampferprobten Spione der NSA anzugreifen! Nun, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ...
    »Gut«, ordnet er an, »das Auto bleibt hier stehen. Wir gehen zu Fuß. Lasst alles hier, was irgendwie glänzt, und reibt eure Gewehre mit Staub ein, damit sich die Sonne nicht darin spiegelt.«
    Die beiden jungen Männer tun wie geheißen. Rudy parkt das Auto am Fuß eines wuchtigen Felsens. Dann machen sie sich auf den Weg. Sie gehen schräg auf die Baobab-Gruppe zu und verbergen sich dabei so gut wie möglich hinter Bäumen, Felsen oder Erdhügeln. Je näher sie kommen, desto klarer erkennen sie die Gegebenheiten: Der Hirsespeicher ist zwar teilweise eingestürzt, aber immer noch hoch genug, um nicht ohne Leiter hinauszukommen - zumal, wenn man gefesselt ist. Daneben stehen drei kleinere Häuser in einer Reihe. Auch sie sind teilweise zerfallen. Um die Gebäude ziehen sich die Reste einer Natursteinmauer, die das Anwesen früher einmal begrenzte, und ringsherum recken die Baobabs kahle Äste in den Himmel.
    Die vom Dorf kommenden Reifenspuren enden im Hof. Offensichtlich haben die Entführer keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen; entweder halten sie ihr Versteck für unauffindbar, oder sie sind der Meinung, dass ihr Köder - die in entgegengesetzter Richtung abgelegte Leiche - genügt, um die Armee von Burkina Faso in die Irre zu führen.
    Die drei Männer robben bis auf etwa hundert Meter an das Anwesen heran und treffen sich hinter dem dicken Stamm eines Baobabs.
    »Hier trennen wir uns«, ordnet Rudy an. »Abou, du greifst von Westen her an, Salah von Osten, und ich übernehme den Haupteingang im Süden. Die noch stehenden Mauerreste dienen uns dabei als Deckung. Habt ihr Uhren dabei? Wir stellen alle auf die gleiche Zeit ein. Gut. Von jetzt an rechne ich zwei Minuten bis zum Erreichen der Mauer. Es ist 9:05 Uhr. Pünktlich um 9:07 Uhr steckt ihr eure Uzis durch eine Mauerbresche und schießt auf alles, was sich im Hof bewegt. Kein Zögern, kein Mitleid, kapiert? Vergesst nicht, dass sie für ihren blödsinnigen Erpressungsversuch irgendeinen armen Kerl kaltgemacht haben.«
    Die beiden jungen Soldaten nicken mit gerunzelter Stirn. Abou ist ein wenig ins Schwitzen geraten, Salah bemüht sich, möglichst böse dreinzublicken. Rudy mustert sie von oben bis unten - beide wirken wild entschlossen.
    »Fertig, Jungs? Dann nichts wie los. Go!«
    Abou und Salah machen sich auf dem Bauch kriechend in ihre jeweilige Richtung davon. Zwischen dem Baobab, unter dem sie sich getroffen haben, und denen, die in der Nähe der Häuser stehen, gibt es keine Deckung. Rudy bringt die Entfernung im Laufschritt hinter sich, nimmt hinter dem ausgebleichten Stamm des nahe am Eingang stehenden Baumes Deckung, macht seine Luger schussbereit und wirft einen Blick in den Hof. Ein Mann ist dabei, ein Feuer zu entfachen. Ein weiterer Mann hat sich im Schatten einer Hütte auf einer Matte ausgestreckt; er trägt eine schwarze Sonnenbrille. Der Erste scheint unbewaffnet zu sein, der Zweite trägt ein Schulterhalfter über seinem kakifarbenen T-Shirt.
    9:06:40. Noch zwanzig Sekunden. Wie soll Rudy die Mauer erreichen, ohne dass Sonnenbrille ihn entdeckt? Sein Gesicht ist genau dem Hofeingang zugewandt. Doch exakt in diesem Augenblick steht der Mann auf und geht ins Haus. Scheiße, denkt Rudy, ausgerechnet der verschwindet, der uns gefährlich werden könnte. Aber jetzt ist es zu spät, den Plan zu ändern.
    Er schleicht sich an die Mauer, die im Eingangsbereich höchstens noch einen Meter hoch ist, und kauert sich dahinter. Ein weiterer Blick in den Hof zeigt ihm, dass das Feuer jetzt fröhlich knisternd brennt. Der Mann dreht sich um, um neues Holz aufzulegen - und hält mit offenem Mund inne. Er hat den Lauf eines Schnellfeuergewehrs gesehen, das auf der Mauer aufliegt, und dahinter einen Kopf, der dabei ist, zu zielen.
    Es ist das Letzte, was er sieht. Abou, Salah und Rudy eröffnen gleichzeitig das Feuer. Der Mann sinkt von Kugeln zersiebt mit einem erstickten Schrei in sich zusammen. Sonnenbrille, der gerade mit einem Wasserkessel in der Hand in den Hof kommen wollte, verschwindet sofort wieder im Haus. Sekunden später wird das Feuer erwidert. Jemand schießt zwischen den Lamellen der defekten Jalousie hindurch aus dem einzigen Fenster der Hütte und hindert die Angreifer, in den Hof

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