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Ödland - Thriller

Ödland - Thriller

Titel: Ödland - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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dich noch.«
    »Sicher. Es ist wie ein Traum, nur dass die Bilder recht klar sind.«
    Abou beschreibt seine Vision, die Baobabs, den Hirsespeicher und den darin gefangenen Moussa. Und die anderen Dinge am Fuß der Bäume - möglicherweise Gebäude.
    »Und weißt du auch, wo all das ist?«
    »Das nicht, aber es kann nicht sehr weit von Kongoussi entfernt sein. Wir müssen uns nur erkundigen.«
    »Gut, aber wenn niemand einen Hirsespeicher unter Baobab-Bäumen kennt?«
    »In diesem Fall«, antwortet Abou ungerührt, »müssen wir eben suchen. Oder meiner Großmutter noch einen Besuch abstatten.« Er schweigt einen Moment, tief in Gedanken verloren. »Vielleicht weiß ich es ja sogar. Könnte sein, dass mir der Ort im Traum erscheint oder ich die Straße wiedererkenne. Im Bangré gibt es Dinge, die man sieht und hinterher beschreiben kann, doch es gibt auch das schweigende Wissen, und das ist manchmal viel wichtiger. Aber auch schrecklicher.«
    »Ah! Dann kommt also das, was deine Großmutter von den düsteren Kräften gesagt hat, die uns umschleichen, von diesem schweigenden Wissen?«
    »Richtig. Und genau das macht mir große Angst.«
    Kommando
    Und nun zu unserm Nachrichtenüberblick, präsentiert von Nawa Kafondo. Sie können die Nachrichten ebenfalls auf unserer Webseite Voixdeslacs.bf abrufen, deren Nutzung uns freundlicherweise von China.net zur Verfügung gestellt wird. Bleiben Sie auch weiter auf der Frequenz von La Voix des Lacs! Guten Tag. In Kongoussi und Umgebung wird auch weiterhin fieberhaft nach Moussa Diallo-Konaté gesucht, dem Sohn der Präsidentin, der von ausländischen Terroristen entführt wurde. Polizei und Armee durchkämmen das gesamte Gebiet. Ein Viehzüchter vom Stamm der Fulbe meldete heute einen Leichenfund in der Nähe der ehemaligen Hochöfen von Darigma ...
    Als Abou und Rudy am frühen Abend nach Kongoussi zurückkehren, finden sie Laurie im Hof des Rathauses, der immer noch vor Menschen wimmelt. Sie läuft ihnen entgegen und lässt dabei den stellvertretenden Bürgermeister Alpha Diabaté einfach stehen.
    »Mensch, bin ich froh, euch zu sehen!« Leiser setzt sie hinzu: »Der Stellvertreter macht mich schon die ganze Zeit an. Er will mich zu sich einladen.«
    Abou, der die Worte seiner Großmutter nicht vergessen hat (»die Frau, die er im Visier hat, ist längst bereit«), ergreift die Gelegenheit beim Schopf.
    »Du kannst bei mir schlafen, wenn du magst.«
    »Danke, aber der Bürgermeister hat mich auch schon eingeladen. Er hat wenigstens Frau und Kinder. Seine Tochter kann mich zwar aus unerfindlichen Gründen nicht leiden, aber mit Alimatou verstehe ich mich großartig. Wisst ihr schon das Neueste? Von der Leiche, die gefunden worden ist?«
    »Ja«, nickt Rudy, »wir haben es im Radio gehört. Ein Peul-Hirte hat sie gefunden, nicht wahr? In einem Kaff, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere.«
    »Das Dorf heißt Darigma und liegt etwa zehn Kilometer nördlich von hier an der Straße nach Djibo. Es gibt dort ehemalige Hochöfen. Der Fulbe hat die Leiche gefunden, weil ihm auffiel, dass die Geier ihre Runden drehten. Und wisst ihr, was? Dem Toten fehlt ein Finger. Der Ringfinger!«
    »Sieh mal an! Ich gehe davon aus, dass unser agiler Kommissar jetzt annimmt, dass die Entführer sich dort versteckt halten und dass er seine Truppen auf diese Gegend konzentriert, nicht wahr?«
    »Exakt! Sie werden übrigens sicher bald zurückkommen. In Kürze wird es dunkel, und ihnen fehlt eine Ausrüstung, mit der sie auch bei Nacht weitersuchen könnten.«
    »Okay. Dann werden wir im Süden suchen. Einverstanden, Abou?«
    Abou nickt zustimmend. Misstrauisch mustert Laurie die beiden Männer.
    »Mir scheint, ihr beide habt eine Spur.«
    »Na ja, ein paar vage Vermutungen. Aber das ist auch schon alles«, weicht Rudy in unbeschwertem Tonfall aus. »Die Magie - weißt du, die funktioniert ohnehin nur bei Leuten, die daran glauben.«
    Plötzlich prescht der Jeep von Hauptmann Yaméogo in den Hof. Außer dem Hauptmann selbst sitzen sein Leutnant, sein Adjutant und Kommissar Ouattara mit im Wagen. Kaum hat der Hauptmann Abou im Licht der Scheinwerfer entdeckt, als er auch schon aus dem Auto springt und im Sturmschritt auf ihn lossteuert.
    »O je, jetzt geht es mir an den Kragen«, flüstert Abou.
    »Hauptgefreiter Diallo-Konaté, das gibt Arrest.«
    »Zu Befehl, Herr Hauptmann.« Er steht stramm und knallt die Hacken zusammen. »Darf ich den Grund dafür erfahren, Herr Hauptmann?«
    »Sie haben

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