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Ödland - Thriller

Ödland - Thriller

Titel: Ödland - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Geschichten von wegen Wasser? Du sollst ein unterirdisches Wasservorkommen entdeckt haben. Stimmt das?«
    »Richtig. In Afrika.« Kurz erklärt er Bournemouth die Sachlage. »Sam Grabber hat gesagt, es sähe so aus, als ob das Wasser zwar virtuell mein Eigentum wäre, ich es aber de facto noch nicht besitze.«
    »Und wie willst du es in deinen Besitz bringen? Wirst du vor dem IHG klagen?«
    »Grabber ist dagegen. Er meint, dass ich das Recht auf meiner Seite habe und Burkina Faso früher oder später sowieso klein beigeben muss.«
    »So ein Quatsch! Grabber ist eben doch nur ein dreckiger Judennigger und denkt ausschließlich ans Geld. Er wird die Sache in die Länge ziehen, um dir so viel Knete wie möglich aus den Rippen zu leiern.«
    Sieh mal an. »Judennigger« habe ich auch noch nie gehört, stellt Anthony fest. Bournemouth ist mit Leib und Seele Südstaatler, was für Fuller gleichbedeutend ist mit Rassist, Ausbeuter und Sklavenschinder. Insgeheim macht er sich Vorwürfe, mit einem solchen Mann verhandeln zu müssen. Gut, dass sein Vater ihn nicht so sehen kann - ein Abkömmling der Jayhawkers, der mit einem Sprössling der Missouri Ruffians feilscht! -, doch vor den Interessen von Resourcing müssen seine eigenen Ansichten zurückstehen.
    »Hinzu kommt, dass das IHG nicht immer proamerikanisch entscheidet«, gibt er zu bedenken.
    »Ich weiß. Wir haben leider massiv an Einfluss verloren. Alles geht nur zugunsten dieser Kanaken. Aber Onkel Sam hat sein letztes Wort noch nicht gesprochen. Prosper!« Sofort tritt ein schwarzer Bediensteter mit weißer Perücke und in makellos weißer Livree ein. »Fauler Nigger, sollst du nicht sofort aufkreuzen, wenn ich läute? Los, einschenken!« Erneut wendet sich Bournemouth an Fuller. »Was hast du also vor? Ich nehme an, in diesem Land wimmelt es vor Niggern mit Messern zwischen den Zähnen, die sich ihr Wasser nicht wegnehmen lassen und dafür auch noch Danke sagen.«
    Der Gouverneur lacht ein fettes Lachen; sein Gesprächspartner bleibt kühl.
    »Ehrlich gesagt denke ich an eine Militärintervention.« Bournemouth hebt die Brauen über seinem Glas und wartet, dass Fuller fortfährt. »Eine Demonstration der Macht. Man erklärt ihnen das Gesetz. Sie akzeptieren es nicht. Also haut man mit der Faust auf den Tisch und zeigt ihnen, wer der Stärkere ist.«
    »Mag sein. Aber Afrika liegt auf der anderen Seite des Atlantiks, oder? Hast du etwa das Geld, einen Flugzeugträger, Panzer und Truppen dort hinzuschicken?«
    »Die Regierung hat das Geld. Schließlich handelt es sich um ein vitales Interesse der Vereinigten Staaten. Wir brauchen dieses Wasser!«
    »Und du glaubst, du könntest Präsident Bones überzeugen, Truppen an den Arsch der Welt zu schicken, um ein unterirdisches Wasservorkommen zu sichern?«
    »Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich mit deiner Hilfe ... Schließlich kennst du ihn.«
    »Das wird nichts.«
    »Ach nein?«
    »O nein, mein Bester. Du weißt ebenso gut wie ich, dass der Staat ruiniert ist. Der Krieg gegen Mexiko hat uns das letzte Hemd gekostet, und die Armen wollen weder arbeiten noch ihre Steuern bezahlen. Zwei von fünf Militärbasen weltweit haben wir schon aufgeben müssen, und die übrigen sind mit zwanzig Jahre alten Ausrüstungen ausgestattet. Ein Krieg kostet zunächst einmal viel Geld, ehe er etwas einbringt. Wir dürfen uns keinen Illusionen hingeben: Unsere Wirtschaft steht deutlich schlechter da als die von Russland. Und falls du daran gedacht hast, einen solchen Krieg auf Kredit zu finanzieren - das dürfte noch schwieriger werden. Die Kreditgeber haben nicht gerade das größte Vertrauen in die amerikanische Regierung.«
    »Ich weiß.« Fuller seufzt. »Was würdest du empfehlen?«
    »Probiere es mit dem Prozess. Das ist am billigsten. Aber wenn du dir deiner Sache ganz sicher bist, brauchst du nicht einmal den Richterspruch abzuwarten, ehe du dein Recht auf das Wasservorkommen einforderst.«
    »Wie denn?«
    »Ich besitze eine hervorragende Miliz. Die Männer sind von der NSA ausgebildet und brauchen immer Geld.«
    »Verstehe. Aber glaubst du wirklich, eine Miliz genügt?«
    »Wer sind denn deine Gegner? Ein paar Neger im Lendenschurz und mit Knochen in der Nase, die mit Bögen und Blasrohren bewaffnet sind. Die hält schon ein einfaches Maschinengewehr auf Distanz.«
    »John, ich glaube, du machst dir eine falsche Vorstellung von Afrika.« Fuller seufzt. »Trotzdem ist dein Vorschlag recht interessant. Ich werde darüber

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