Ödland - Thriller
kommt nicht infrage, dass ich die Reise in diesem schrecklichen Lkw machen muss. Immerhin bin ich der Sohn einer Präsidentin, deren Land in der UNO und der Afrikanischen Union einen ständigen Sitz hat und nicht nur in Afrika, sondern auch im Westen immer wieder als Vorbild hingestellt wird - und dieses Land verfügt mit Sicherheit über die Mittel, mir einen Flug zu bezahlen. Sollte das nicht der Fall sein, bleibe ich in Deutschland. Ich warte also darauf, dass du mir demnächst ein Ticket zuschickst.
Herzliche Grüße
Dein Sohn Moussa
Von: Anthony Fuller
An: Fatimata Konaté
CC: Samuel Grabber
Datum: 14. 11. 2030 - 13:40 GMT
Sicherheitsstufe: offiziell
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Sehr geehrte Frau Präsidentin,
hiermit bestätigen wir, Ihr auf diplomatischem Weg übermitteltes Schreiben vom 3.11. erhalten zu haben. In diesem Brief schlagen Sie vor, dass wir zu einem uns genehmen Datum nach Burkina kommen, uns vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen und über die Verteilung des unterirdischen Wasservorkommens auf dem Gebiet des ehemaligen Bamsees verhandeln sollen.
Leider muss ich Ihre Einladung ausschlagen. Meine Aufgaben als Vorstandsvorsitzender der Resourcing.ww nehmen sehr viel Zeit in Anspruch und zwingen mich, nur in unbedingt notwendigen Fällen zu reisen. Überdies bin ich nicht der Ansicht, dass eine persönliche Begehung der Lokalitäten mir mehr Informationen zugänglich machen könnte, als ich durch meine Dienste ohnehin erhalte.
Im Übrigen haben wir Ihnen bereits mitgeteilt, dass wir im vorliegenden Fall weder Verhandlungen noch eine anteilige Erschließung für sinnvoll halten. Sowohl die internationalen Handelsgesetze als auch die Gesetze Ihres eigenen Landes sehen es als gegeben an, dass das Wasservorkommen Eigentum der Resourcing ist, was der Internationale Handelsgerichtshof Ihnen in Bälde ebenfalls bestätigen wird.
Leider entsteht der Eindruck, dass Sie in Ihrem Irrtum verharren und Ihre eigenen Gesetze missachten wollen. Der IHG wird sich auch mit dieser Haltung befassen müssen und sie gegen Ihr Land verwenden. Natürlich steht Ihnen jederzeit die Möglichkeit offen, Ihre Ansicht zu ändern und uns juristisch unanfechtbare Eigentumsdokumente zukommen zu lassen. In diesem Fall werden wir unsere Klage selbstverständlich sofort zurückziehen. Allerdings bleibt Ihnen zu diesem Schritt nicht mehr sehr viel Zeit, da das Verfahren bereits anhängig ist.
Hochachtungsvoll
Anthony Fuller
Vorstandsvorsitzender der Resourcing.ww
Touristen
Wasserstoffgetriebener Airbus H 440 explodiert in 5000 Meter Höhe
Das Ende der Hoffnung?
Nachdem die Verteuerung des Kerosins den Individualtourismus weitestgehend zum Erliegen gebracht hat, setzten die Luftfahrtgesellschaften ihre Hoffnungen auf den ersten Test eines wasserstoffgetriebenen Linienflugzeugs, das eine Verbilligung der Flugtickets auf ein für Normalverdiener erschwingliches Niveau versprach. Die Explosion des Airbus H 440 eine Viertelstunde nach dem Start machte diese Hoffnungen jedoch zunichte.
Vollständigen Bericht auf Euronews lesen ...
Das Flugzeug, das einmal in der Woche von Abidjan nach Ouagadougou und zurück fliegt - es ist der einzige Flieger, der Burkina Fasos Hauptstadt noch mit dem Rest der Welt verbindet -, ist eine auf Methanolbetrieb umgerüstete, altmodische ATR 42, die schon unzählige Male repariert und wieder zusammengebastelt wurde. Dabei hat man die Passagierkabine von sechsundvierzig auf zwanzig Plätze reduziert, um mehr Güter transportieren zu können; die Reifen sind geflickt und runderneuert. Kurz, die Maschine ist ein fliegender Sarg, den die IATA umgehend stilllegen würde, wenn sie Wind davon bekäme. Doch auch wenn es bei den Starts schon unzählige Pannen gegeben hat und die Landungen manchmal ziemlich haarsträubend ablaufen, ist die Maschine weder jemals abgestürzt noch notgelandet. Trotzdem hält sie ihre Passagiere immer wieder in Atem - sei es, dass der Motor aussetzt, ein Propeller stehen bleibt, die Ladeluke sich verselbstständigt, undefinierbare Rauchentwicklung auftritt, der Kabinendruck plötzlich abfällt, ein Reifen platzt ... Das ramponierte Äußere des Flugzeugs und die Tatsache, dass man nie ganz sicher sein kann, es lebend zu verlassen, haben ihm vonseiten der Fluggäste und des Bodenpersonals den Spitznamen »Geier« eingetragen. Auf den Flughäfen von Ouaga und Abidjan werden bei jeder Ankündigung der Maschine die Landebahnen
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