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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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konnte demnach nur bedeuten, dass die Treibjagd in diesem Fall noch nicht begonnen hatte. Was ein großes Horrido zu einem späteren Zeitpunkt aber keineswegs ausschloss.
    Sie tasten sich vor, dachte Albrecht. Nicht anders als wir.
    Wenn es Quoten verspricht, werden sie umschalten, von einem Moment auf den nächsten.
    Die Kamera bewegte sich, entfernte sich noch weiter vom Moderationstisch und erfasste rechts von Dewies und dem virtuell eingeblendeten Porträt zwei Männer.
    Seriöse Herren jenseits der fünfzig, grau meliert, einmal mit Seitenscheitel, einmal mit Schnauzbart.
    «Herr Meynard und Herr Kordan.» Sina Dewies nickte den beiden zu. «Sie beide verfolgen schon seit einiger Zeit die Vorgänge im Volkspark, wo heute Nacht Falk Sieverstedts Leiche gefunden wurde. Wie sind Sie dazu gekommen?»
    «Seit Jahren werden unsere Familien mit diesen Perversen konfrontiert.» Das war der Schnauzbart – Kordan vermutlich –, die Stirn hypertonisch gerötet. «Können Sie sich das vorstellen? Direkt vor der eigenen Haustür?»
    «Auf offener Straße?», hakte die Moderatorin nach.
    «Im Volkspark», knurrte Kordan. «Im Dahliengarten. Man mag die Kinder nicht mehr vor die Tür lassen.»
    «Nachts um halb eins?», bemerkte eine leise Stimme in Albrechts Rücken. Hannah Friedrichs’ Stimme.
    «Seit letztem Jahr gehen wir Streife», übernahm auf der Leinwand der Seitenscheitel – Meynard demnach. «Notieren Nummernschilder und sprechen auch mal jemanden an, der dort nichts zu suchen hat. Seitdem ist es etwas ruhiger geworden.»
    Sina Dewies nickte verständnisvoll. «Und gestern Abend haben Sie etwas beobachtet.»
    Albrecht fuhr herum. «Haben wir die beiden auf der Zeugenliste?»
    Der junge Lehmann hatte die Liste offenbar vor sich liegen und blickte auf das Papier. Stumm schüttelte er den Kopf.
    Albrecht fluchte unterdrückt.
    Das Bild auf der Leinwand wechselte. Anstelle von Falk Sieverstedt wurde nun im Hintergrund ein verschwommenes Foto eingeblendet, eine Handyaufnahme vermutlich. Vor einem nachtschwarzen Hintergrund ein etwas hellerer Umriss, der so ziemlich alles sein konnte: ein Großcontainer, ein Transformatorenkasten …
    «Dieser Wagen ist um zweiundzwanzig Uhr elf aus Richtung der O 2 -Arena in unseren Beobachtungsbereich gefahren und hat am Dahliengarten gehalten», erklärte Meynard. «Als er den Bereich um zweiundzwanzig Uhr siebenunddreißig über die Stadionstraße wieder verlassen hat, hat jemand von unserem Team diese Aufnahme gemacht.»
    «Sie haben ein Team ?», murmelte Friedrichs ungläubig.
    «Stopp!»
    Albrecht schob seinen Stuhl zurück.
    «Faber!»
    Der glatzköpfige Beamte blickte auf.
    «Besorgen Sie uns diese Aufnahme! Das Original, wie es aus dem Mobiltelefon kommt oder womit auch immer es aufgenommen wurde. Die Technik soll schauen, was sie machen kann. Vielleicht können wir zumindest den Fahrzeugtyp ermitteln.»
    «Es gibt aber noch keinen Hinweis, dass der Wagen etwas mit dem Mord zu tun hat», warf Friedrichs ein.
    Albrecht nickte. «Dennoch könnte der Fahrer ein Zeuge sein. Lassen Sie sich auch alle anderen Fotos geben, die gestern Abend mit diesem Gerät gemacht wurden. Schauen Sie, ob dort weitere Fahrzeuge dokumentiert sind. Eine gefesselte Person kann man auch im Kleinwagen transportieren. Lehmann, Seydlbacher: Behalten Sie den Wagen im Kopf, wenn Sie sich heute Abend im Park umhören. Ist er schon mehrfach dort gesehen worden? Kennt jemand den Fahrer?»
    Nils Lehmann hüstelte. «Könnte diese freiwillige Streife das nicht viel besser …»
    «Diese selbst ernannte Bürgerwehr ist mir keinen Hauch sympathischer als die Perversen im Park. Faber, sehen Sie zu, ob die Pressemenschen die Kontaktdaten der beiden Herren rausrücken. Sonst schalten wir Kempowski ein, der wird die Menschen kennen.»
    Albrecht betrachtete das Standbild auf der Leinwand.
    «Kommt noch etwas, das für uns wichtig ist?»
    Winterfeldt hob die Schultern. «Sie bringen einen Einspieler über Falks Leben – also die Segel- und die Frauengeschichten. Zum Schluss machen sie eine Schalte nach Blankenese, aber da sieht man auch nur das verschlossene Tor vor der Sieverstedt-Villa. Von der Familie gibt es nur einen Zweizeiler, dass man ihre Privatsphäre respektieren soll.»
    «Gilt nicht für uns», brummte Albrecht. «Matthiesen?»
    Der grauhaarige Beamte hob einen voluminösen Blätterstapel. «Ich bin noch nicht durch, aber es sieht nicht so aus, als ob Falk irgendwas mit der Firma zu tun

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