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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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öffnete, brachte den jüngeren Beamten aber mit einer Geste zum Schweigen. «Wir wissen nichts, auf das ich mich verlassen möchte», präzisierte er. «Sein Lebenslauf auf den Internetseiten von Kanal Sieben gehört jedenfalls nicht zu den Dingen, auf die ich mich verlassen möchte.» Beim letzten Satz bezog er Winterfeldt, dessen Finger bereits über der Tastatur schwebten, mit ein.
    «Vor allem wissen wir nicht, ob er in dieser Angelegenheit eigene Ziele verfolgt», sagte er und hob die Stimme. «Aber in einem Punkt habe ich nicht die Spur eines Zweifels: Dieser Mann ist ein Meister der Manipulation. Und er wird nicht zögern, sein gesamtes Arsenal auf uns abzufeuern, wenn wir ihm die Gelegenheit dazu bieten. Kanal Sieben sendet aus der Speicherstadt. Fahren Sie hin, Friedrichs! Sprechen Sie mit dem Mann, aber sprechen Sie Auge in Auge mit ihm. Machen Sie ihm klar, dass es sich im Moment um keine Zeugenbefragung handelt, kein Verhör – aber dass es sehr, sehr schnell eines werden kann, wenn er nicht mitspielt. Inklusive Vorladung aufs Revier.»
    Friedrichs nickte knapp. «In Ordnung.»
    Begeistert sah sie nicht aus, dachte Albrecht.
    Doch ein Vorgesetzter, dem seine Mitarbeiter aus Begeisterung über seine dienstlichen Anordnungen um den Hals fielen, machte vermutlich etwas Entscheidendes falsch.
    «Noch etwas?», erkundigte er sich mit einem Blick in die Runde.
    Faber hob vorsichtig die Hand. «Das Büro der Polizeipräsidentin hat sich gemeldet. Ob wir beabsichtigen, eine Pressekonferenz zu geben.»
    Albrecht brummte zufrieden. Lorentz hatte offenbar dazugelernt. Seine letzte Pressekonferenz hatte sie ihm aufgedrückt – und der Tag hatte damit geendet, dass eine seiner Mitarbeiterinnen tot aufgefunden wurde.
    Zwischen beiden Ereignissen bestand zwar kein eigentlicher Zusammenhang. Aber wenn sich die Präsidentin diesmal zurückhielt, war das nur gut.
    «Eine Pressekonferenz werden wir in dem Moment geben, in dem wir etwas mitzuteilen haben», sagte er kühl. «Bis dahin schicken Sie noch einmal die Fahndung nach Sieverstedts Audi raus. Und nach dem Kastenwagen aus dem Park, sobald wir ein vernünftiges Foto haben.»
    Er sah auf die Uhr. Für den späten Nachmittag hatte er einen Besuch bei den Sieverstedts angekündigt.
    «Morgen früh um neun in diesem Raum», sagte er.
    ***
    Ich legte den Hörer auf und fluchte.
    Konnte man erleichtert fluchen?
    Ich schüttelte den Kopf.
    Wer Jörg Albrecht zum Vorgesetzten hatte, lernte einigermaßen schnell, nach den Spielräumen Ausschau zu halten, die seine Anordnungen zuließen.
    In diesem Fall hatte er mir die klare Anweisung gegeben, das Gespräch mit Marius Auge in Auge zu führen. Doch mit keinem Wort hatte er mir verboten, vorher beim Sender anzurufen, ob der Moderator überhaupt im Haus war.
    Und es war gut, dass ich das getan hatte.
    Wie sich die Dame von Kanal Sieben angehört hatte, war er anscheinend nie im Haus. Eins der Dinge, über die ich nicht groß nachgegrübelt hatte, aber natürlich war mir klar, dass im einundzwanzigsten Jahrhundert nicht mehr jede einzelne Sendung live aus dem Funkhaus kam.
    Anscheinend sendete auch Marius aus der guten Stube.
    Wobei wir dann wohl in Sachen Inneneinrichtung einen denkbar unterschiedlichen Geschmack hatten, wenn ich mich an die Show erinnerte: der Tisch, der Vorhang – sonst nicht viel.
    Aber vielleicht sah der Rest der Wohnung ja ganz anders aus.
    Die freundliche Telefondame hatte mir die Adresse gegeben: Ehestorfer Heuweg. Ich hatte eine undeutliche Erinnerung an eine Straße, die irgendwo in Hausbruch stadtauswärts abzweigte.
    Ich sah auf die Uhr.
    Montagnachmittag kurz nach halb sechs. Um zehn würde Marius auf Sendung gehen. Vorbereiten musste er sich mit Sicherheit auch noch. Wenn er zu Hause produzierte, war das die ideale Gelegenheit, ihn unangemeldet abzupassen.
    Mit der Tür ins Haus, dachte ich. Ganz wie Albrecht sich das gewünscht hatte.
    Und inzwischen war ich fast froh, dass ich das Gespräch nicht am Telefon führen musste.
    Das hätte einfach zu große Ähnlichkeit mit dem Gespräch gehabt, das ich niemals hätte hören dürfen. Dem Gespräch, das ich vergeblich aus meinem Hirn zu löschen versuchte.
    Dennis.
    Joachim Merz.
    Denk nicht daran!
    Vor allem schlag es dir aus dem Kopf, wenn du mit ihm sprichst!
    Je eher ich die Aufgabe hinter mich brachte, desto besser. Ich griff nach meiner Handtasche und verließ mein Büro.
    Irmtraud Wegner nahm gerade mit Leidensmiene einen neuen Anruf

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