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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zu sich, gab ihm eine Botschaft an Koto mit, und der Farbige machte sich im Laufschritt auf den Weg, den großen Häuptling zu unterrichten.
    Sie warteten zwei Stunden unter der glühenden Sonne, bis der Bote zurückkehrte. Satou hörte sich seinen Bericht an und wandte sich dann an Armand, der bereits sichtbar unter der Hitze litt.
    »Wir dürfen zum Herrscher«, sagte Satou höflich. »Ich begleite Sie, Monsieur. Aber die Waffe legen Sie bitte weg. Ein Freund zielt nicht auf einen Freund.«
    »Natürlich nicht.« Armand atmete auf. Erreicht! In wenigen Minuten stehe ich Heßbach gegenüber. Sein Leben ist theoretisch schon ausgelöscht. Er stieg in seinen Jeep, ließ Satou auf dem Nebensitz Platz nehmen, legte die MP auf den Hintersitz und startete den Motor. Nach kurzer Zeit war er mit Satou allein in der Savanne.
    Den naheliegenden Gedanken, hier in der Einsamkeit, ohne Zeugen, Satou zu liquidieren, verwarf er sofort wieder. Es brachte ihn nicht weiter. Es war einfacher, als Gast zu kommen und Heßbach bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zu töten. Den Fluchtweg würde er sich dann notfalls freischießen.
    Nach ungefähr zwanzig Minuten erreichten sie das Dorf. Dort warteten neue Krieger auf ihn, umringten den Jeep und begleiteten ihn bis zu Kotos ›Residenz‹. Koto Yabido stand in der Tür, umgeben von seinen Söhnen, und trat einen Schritt vor, als Armand seinen Wagen anhielt.
    »Du kommst von meinem Freund Franz?« fragte er mit seiner tiefen Stimme. »Wie soll ich das glauben?«
    »Was wollen Sie als Beweis, Monsieur?« Armand kam näher, gefolgt von Kotos Sohn Satou. Die Anrede ›Monsieur‹ gefiel Koto gar nicht, daran sah er, daß der Fremde nicht unterrichtet war.
    »Wo wohnt mein Freund Franz?« fragte er.
    »In Lomé. Rue des Roses …« antwortete Armand sofort.
    »Was hat ihn zu meinem Freund gemacht?«
    »Er hat neue Brunnen für Sie gebohrt und die Savanne damit bewässert.«
    »Es stimmt.« Koto war zufrieden. »Sei mein Gast. Wie heißt du?«
    »Gérard Armand.«
    »Gérard … tritt näher. Erzähl mir von Franz. Wie geht es ihm?«
    »Er hat keinerlei Sorgen mehr …«
    »Das freut mich.«
    »Mich auch.« Armand betrat das Haus des Häuptlings. Dort saß Saffa auf einem selbstgewirkten Baumwollteppich und wartete mit Obstsäften und Kaffee auf den Besuch. Armand blieb ruckartig stehen. Eine vergleichbare Schönheit hatte er in ganz Togo noch nicht gesehen.
    »Wer ist das?« fragte Armand und machte Saffa schöne Augen.
    »Meine Tochter Saffa, die Frau meines Freundes Lothar.«
    Sieh an, sieh an, dachte Armand. Heßbach lebt also nicht wie ein Eremit! So kann man es wirklich in der Einsamkeit aushalten. Genug zu essen und zu trinken, und ein Betthäschen zum Nachtisch. Mein lieber Heßbach, du wirst dich in Kürze davon für immer trennen müssen.
    »Lothar?« fragte Armand und spielte den Erstaunten. »Das ist doch Heßbach, nicht wahr?«
    »Er ist es.«
    »Ich soll Grüße an ihn von Dr. Frisenius überbringen.«
    »Das hat man mir gesagt.« Koto zeigte auf den Teppich. Armand setzte sich und ließ sich von Saffa bedienen. Wenn sie sich zu ihm vorbeugte, kribbelte es ihn in den Fingern, ihre Brüste zu ergreifen.
    Er erzählte von Dr. Frisenius lauter erlogene Dinge und fragte dann beiläufig: »Wo ist eigentlich Heßbach?«
    »Auf den Feldern«, sagte Koto.
    »Was? Er arbeitet auf dem Feld?« Armand war ehrlich verblüfft.
    »Er wird ein Yabido«, sagte Koto stolz. »Er wird Saffa zur Frau nehmen. Er ist ein guter Mensch.«
    Ein jetzt schon toter Mensch ist er, dachte Armand nüchtern. Er wird kaum Gelegenheit haben, das schöne Häschen zu heiraten. So viel Zeit bleibt ihm nicht mehr. Zwei, drei Tage kann er noch in ihren Armen liegen und ihren Körper genießen, dann ist Schluß, mein lieber Heßbach. Ich muß die Erledigung meines Auftrags melden. Es geht ja auch um mein Ansehen und meine Zukunft.
    Er trank den Kaffee, eine ziemlich starke, heiße Brühe, und aß etwas von dem geschmacklosen Gebäck aus wildem Weizen. Dabei erzählte er weiter aus Lomé.
    Am Abend dann stand er endlich Heßbach gegenüber. Er erkannte ihn sofort, obwohl er brauner geworden war und sichtlich kräftiger. Das Leben bei den Yabidos schien ihm zu bekommen.
    »Sie wollten mich sprechen?« fragte Heßbach knapp. Saffa stand hinter ihm, in einem Wickelkleid aus einem bunten Baumwollstoff. Sie hatte den Busen bedeckt und die langen Haare, bis zur Schulter fallend, in kleine Zöpfe geflochten. Sie sieht

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