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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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begehrten Dollar bezahlte.
    Er nahm die Papiere entgegen und fuhr mit dem Jeep zurück zur Apotheke. Der farbige Angestellte freute sich. Er erinnerte sich an Armand und hoffte auf die nächsten fünfzig Dollar.
    »Monsieur!« rief er, als Armand das Geschäft betrat. »Ich hatte noch etwas vergessen. Die Männer, die die Vitamine kauften, waren Deutsche! Ich habe die Sprache bei den Ärzten gehört. Sie sind ja auch Deutscher.«
    »Das weiß ich.« Armand erkannte die Enttäuschung im Gesicht des Apothekers und legte zwanzig Dollar auf die Theke. Als der Farbige zugreifen wollte, verdeckte Armand sie mit seiner Hand. »Nur noch eine Frage.«
    »Wenn ich sie beantworten kann, immer, Monsieur.«
    »Wer oder was ist Yabido?«
    »Yabido?« Der Apotheker grinste breit. »Den kennt hier jeder. Koto Yabido ist der Häuptling des Yabidostammes.«
    Na also! Armand atmete tief durch. Das Ziel ist erreicht! Lothar Heßbach, jetzt habe ich dich! Und jetzt werde ich dich nie wieder verlieren. Aus der Wildnis von Togo kannst du nicht einfach verschwinden.
    »Der Stamm der Yabidos. Das ist interessant. Wissen Sie, wo er seine Dörfer hat?«
    »Mitten in der Savanne. So genau weiß das keiner. Aber es muß östlich von Nafaré sein. Häuptling Koto kommt öfter nach Dapaong. Er ist dann Gast im Hospital.«
    Es paßt alles zusammen, dachte Armand zufrieden. Hospital, Heßbach, Koto Yabido, Savanne … ein Versteck, wo niemand Heßbach suchen wird. Aber ich habe ihn! Ich werde beweisen, daß ich noch der alte Armand bin, der Mann, der jeden Auftrag erfüllen kann. Ich gehöre noch nicht zum alten Eisen!
    Er nahm die Hand von den Scheinen weg, und der Apotheker griff hastig danach. Siebzig Dollar für ein paar Fragen, dachte er. Das ist ein gutes Geschäft.
    In Hochstimmung, wie selten, verließ Armand die Apotheke. In einem Supermarkt – wo gibt es heute keinen Supermarkt, sogar im Norden Togos – kaufte er für den Trip ein. Dosen mit Fertiggerichten, zwei Kartons Mineralwasser, eine Flasche Whisky, zwei Flaschen Pernod, Zwieback, Hartwurst, zwei Töpfe und eine Pfanne, einen Propangaskocher mit zwei Flaschen Gas, ein Einmannzelt mit Schaumgummimatratze, eine dünne Decke, Sprays gegen Moskitos, einen Wasserfilter, für alle Fälle, eine kleine Flasche Öl, Salz und Pfeffer, Muskatnuß gemahlen und Chilipulver (auch in der Wildnis wollte Armand nicht ganz auf Eßkultur verzichten) sowie Hammer, Nägel und ein kleines Beil, um damit Brennholz im Busch zu schlagen. Ein Feuer war nötig, um wilde Tiere nachts von seinem Zelt fernzuhalten.
    Er trug alles in seinen Jeep, und so ausgerüstet war er bereit, Heßbach bei den Yabidos zu suchen. Armand rechnete jetzt nur noch mit zwei Wochen, bis er ihn gefunden und seinen Auftrag ausgeführt haben würde.
    Am frühen Morgen fuhr er ab. Der Hotelier hatte ihm eine Spezialkarte der Gebiete zwischen den Flüssen Bamoan und Sansargou besorgt und bestätigt, daß dies der Siedlungsraum der Yabidos sei. Wo genau die Dörfer lagen, konnte er allerdings auch nicht sagen. Vor allem das ›Regierungsdorf‹ des Häuptlings Koto war ein Staatsgeheimnis von Koto.
    Die Straße von Dapaong bis Nafaré war einigermaßen gut ausgebaut. Trotzdem brauchte Armand für die Strecke von ungefähr 40 Kilometern mehr als eine Stunde, legte in Nafaré eine Pause ein, trank einen Pernod mit Mineralwasser, kaute einen Zwieback und fragte ein paar Eingeborene nach den Yabidos.
    Was er nicht erwartet hatte: Überall stieß er auf Mißtrauen, und statt Antwort auf seine Frage schlug ihm Schweigen entgegen. Auch aus dem Bürgermeister des Ortes, an den man ihn verwies, war nichts herauszubekommen.
    »Darüber geben wir einem Weißen keine Auskunft«, sagte er nur.
    »Und warum nicht?« fragte Armand neugierig. Das war genau der falsche Ton … ein stolzer Togolese läßt sich von einem Weißen nicht in die Enge treiben. Der Bürgermeister wurde sichtbar unwillig.
    »Sind Sie von der Regierung? Ihren Ausweis bitte.«
    »Ich bin Privatmann! Ethnologe. Ich erforsche alte Volksstämme.«
    »Haben Sie eine Erlaubnis von der Regierung?«
    »Ich wußte nicht, daß Forschungen von der Regierung kontrolliert werden.«
    Der Mann fand diese Antwort mit Recht empörend. Er wurde noch verschlossener und sagte kurz angebunden:
    »Besser, Sie kehren um nach Dapaong, Monsieur. Hier ist nichts zu erforschen. Und außerdem ist das Gebiet der Yabidos gefährlich.«
    »Gefährlich? Wieso?«
    »Die Yabidos dulden keine Fremde in ihrem Land.

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