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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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schweren Hammer mitgenommen und schlug damit gegen die Stämme. Die Erschütterung löste die reifen Nüsse und ließ sie herunterfallen. Hartnäckige Früchte stieß er mit einer langen Bambusstange ab. Koto ließ ihn gewähren, obwohl er innerlich lachte über die Ungeschicklichkeit des Weißen.
    Armand stellte seinen Wagen hinter einem Busch ab und setzte in aller Ruhe seine Maschinenpistole zusammen. Als sie schußbereit war, schlich er sich in den Palmenwald, Büsche und dickere Stämme als Deckung nutzend. Von weitem hörte er die Hammerschläge Heßbachs und rannte geduckt dem Klang nach. Und dann sah er ihn … mit entblößtem Oberkörper hieb Heßbach gegen einen dicken Stamm. Ein schönes Ziel, sagte Armand zu sich. Wie soll ich schießen? Auf den Körper? Das ist unsicher. Am besten ist immer ein glatter, guter Kopfschuß. Ein Mensch kann zehn Kugeln in seinem Körper überleben, wenn nicht eine das Herz genau trifft. Aber einen schönen Kopfschuß steckt er nicht weg!
    Er kniete sich nieder, visierte Heßbach an, hatte seinen Hinterkopf genau im Fadenkreuz, aber dann zögerte er abzudrücken. Ihm widerstrebte es, einen Menschen von hinten zu erschießen. Es war gegen seinen Stolz: Das Opfer sollte ihn ansehen und wissen, daß ihm nur noch ein paar Sekunden Leben geschenkt wurden. Wenn man jemanden mit seinem Auto in die Luft sprengt oder ihn vergiftet, ist ein solcher Moment des Triumphes natürlich nicht möglich.
    Er richtete sich auf und holte tief Atem. Dann spreizte er die Beine, wie beim Scheibenschießen, und rief laut:
    »Lothar Heßbach!«
    Es war ein kalter, gnadenloser Ruf. Heßbach schien es instinktiv zu spüren – er fuhr herum und schleuderte den schweren Hammer von sich. Gleichzeitig machte er einen Sprung zum nächsten Baum, riß die lange Bambusstange an sich und hieb mit ihr nach Armand. In dieser Sekunde drückte Armand ab.
    Die Kugel traf Heßbach in den Kopf, aber nicht, wie Armand es sich gewünscht hatte, mitten in die Stirn, sondern in die rechte Schläfe. Heßbach entglitt die Stange, er warf beide Arme hoch und stürzte dann auf die mit getrockneten Palmblättern bedeckte Erde. Dort blieb er regungslos liegen. Blut lief über sein Gesicht.
    Armand war sich nicht sicher, ob er gut getroffen hatte und ob es ein tödlicher Schuß gewesen war. Um kein Risiko einzugehen, feuerte er noch vier Schüsse auf den bewegungslosen Körper ab, rannte dann zurück zu seinem Jeep, warf die MP auf den Hintersitz, startete den Motor und fuhr, so schnell es möglich war, hinaus in die Savanne.
    Das hätten wir, dachte er dabei. Jetzt muß gezahlt werden, und ich werde zurückfliegen nach Fuerteventura, werde mich in die Sonne legen und meine kleine Wildkatze ins Bett nehmen. Den Auftrag der moslemischen Fanatiker werde ich ablehnen. Ich habe meine Ruhe verdient und will sie voll genießen. Was später kommt, dafür wird Dumoulin sorgen. Arbeit für mich gibt es genug auf der Welt.
    Da hörte Armand plötzlich das Dröhnen der Baumtrommeln. Er hatte bei aller Begeisterung nicht daran gedacht, daß man seine Schüsse in der Stille der Natur weithin hören konnte. Die Arbeiter in einer nahen Obstplantage hatten Heßbach, angelockt von den Schüssen, früher entdeckt, als es Armand berechnet hatte.
    »Scheiße!« sagte Armand laut, griff nach der MP, legte sie auf seinen Schoß und gab Vollgas. Der kleine, leichte Jeep tanzte über das unebene Gelände, nach Westen, auf die kleine Stadt Nafaré zu. Das Dröhnen der Baumtrommeln verfolgte ihn. Wie bei seiner Hinfahrt sah er keinen Eingeborenen, war die Savanne verlassen bis auf das Rudel Hyänen, die in einiger Entfernung neben ihm herliefen, als warteten sie auf seinen Tod. Aber er wußte, daß ihn viele Augen verfolgten, daß im hohen Gras die Yabidos lauerten und das Trommeln ihnen sagte: Haltet ihn auf! Laßt ihn nicht entkommen! Er darf nicht bis nach Nafaré kommen!
    Armand duckte sich hinter dem Lenkrad und trat das Gaspedal voll durch. Er steuerte mit der linken Hand, die rechte umklammerte die MP, um sofort schießen zu können, wenn sich ein Yabido zeigte.
    Plötzlich sirrte es in der Luft. Ein Regen von Pfeilen ging über ihn nieder. Zwei trafen ihn im Rücken und im rechten Arm. Er stieß einen Fluch aus, duckte sich noch tiefer, aber die Pfeile schienen von den Schußstellen aus langsam seinen ganzen Körper zu lähmen. Die MP war nichts mehr als ein Stück Stahl, das von seinen Knien zu Boden fiel.
    Noch gab Armand nicht auf, drückte

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