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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gab es andere Worte, bei denen man sich wirklich zur Beherrschung zwingen mußte.
    Als die vier verschwunden waren, erhob Heßbach sich aus dem Korbsessel.
    »Ich kenne den Anrufer nicht«, sagte er zu dem Portier.
    »Er aber Sie. Er sagte sogar, Sie wären Kapitän. Ein richtiger Kapitän, Señor. Das hat keiner von uns gewußt.«
    »Es ist auch nicht so wichtig, José.«
    »Für uns ist es eine Ehre, daß Sie bei uns wohnen. Ab morgen bekommen Sie ein anderes Zimmer, sagt der Chef.«
    »Nicht nötig. Ich brauche doch nur ein Bett, weiter nichts.« Heßbach steckte den Notizzettel in die Rocktasche, fuhr hinauf in den dritten Stock, zog sich in seinem stickigen Zimmer nackt aus und warf sich auf das hellblau lackierte Eisenbett. Ein Anruf aus New York. Ein Mister Jack Dussek. Heßbach drehte sich auf die Seite. Morgen würde er wissen, wer dahinter steckte.
    Am nächsten Tag, elf Uhr vormittags New Yorker Zeit, rief er die angegebene Telefonnummer an. Eine helle Mädchenstimme meldete sich, nannte undeutlich einen Firmennamen und sagte: »Ich verbinde sofort«, als Heßbach den Namen Jack Dussek aussprach.
    Jetzt wissen wir gleich, was los ist, dachte Heßbach. Jetzt …
    »Dussek«, sagte eine angenehme, wohlklingende Stimme.
    »Heßbach.«
    »Es freut mich, daß Sie sofort zurückrufen. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut. Aber, Mister Dussek, was soll die Frage. Wir kennen uns nicht …«
    »Das wird sich ändern. Ganz unbekannt sind Sie mir aber nicht. Ich weiß eine Menge über Sie. Sie haben das Kapitäns-Patent für Große Fahrt, sind Deutscher, Ihr Ruf bei den Reedereien ist tadellos, Sie gelten als ein Kapitän der alten, harten Schule, und Sie hatten das Pech, vor Haiti in einen Korallensee zu steuern und Ihr Schiff aufgeben zu müssen. So etwas wird im internationalen Reederkreis registriert. Man hat Ihnen gekündigt, Sie sitzen auf dem Trockenen, und es wird schwer sein für Sie, eine neue gute Heuer zu bekommen.«
    »Bevor Sie weiterreden …« unterbrach Heßbach die wohlklingende Stimme von Mr. Dussek … »Sie sind also Reeder?«
    »Nein. Ich bin der Leiter der New Yorker Außenstelle der International Shipping Corporation.«
    »Liberia.«
    »Sie kennen uns, Mr. Heßbach?«
    »Wer kennt die ISC nicht? Sie haben – so behaupten Insider – 39 Tanker unter liberianischer Flagge laufen. Außerdem betreuen Sie …«
    »Ich kenne unsere Kapazitäten!« Jetzt unterbrach Dussek das Gespräch. »Wir laden Sie zu einem Informationsgespräch nach New York ein. Wann können Sie kommen?«
    »Jederzeit. Aber vorher möchte ich wissen …«
    »In New York, Mr. Heßbach. Am Telefon ist das alles zu unpersönlich.«
    »Die ISC hat Interesse an mir?«
    »Man könnte darüber reden.«
    »Da gibt es eine kleine Schwierigkeit: Ich habe kein Interesse an der ISC.«
    »Sehen Sie, das müssen wir persönlich aushandeln.« Dusseks Stimme wurde noch einen Grad verbindlicher. »Kommen Sie nach New York. Hören Sie sich an, was ich Ihnen zu sagen habe. Wir nehmen es Ihnen nicht übel, wenn Sie dann noch Bedenken haben. Können Sie morgen eine Maschine nehmen, Mr. Heßbach?«
    »Natürlich.«
    »Dann fahren Sie morgen früh zum Airport. Dort ist auf Ihren Namen ein Ticket hinterlegt. In New York holt unser Wagen Sie ab. Der Chauffeur kennt Sie – er hat ein gutes Foto von Ihnen.«
    »Was haben Sie sonst noch von mir?« fragte Heßbach sarkastisch. »Meinen Umfang von Brust, Bauch und Hüfte?«
    Dussek lachte laut. »Guten Flug!« rief er ins Telefon. »Bis morgen, Herr Kapitän …«
    Heßbach legte auf, stützte sein Kinn auf die gefalteten Hände und starrte auf die Rezeptionstheke. Liberia. Die ISC. Luises Vater wird nach Luft ringen. Ein Schwiegersohn unter Billigflagge … das kommt einem Mordanschlag gleich. Aber das bedeutet auch, daß ich Luise noch seltener sehen werde. Bei diesen Reedern ist fliegender Wechsel an der Tagesordnung. Schiff im Zielhafen, zwei Tage Landluft, rauf auf das nächste wartende Schiff und ab über den Ozean.
    Heßbach schüttelte den Kopf. Nein, das ist nichts für mich.
    »Sie schütteln den Kopf, Señor?« fragte Francesco Andorra, der Chef des Hotels. »Was bedrückt Sie? Können wir Ihnen irgendwie helfen?«
    »Nein. Danke.« Heßbach erhob sich von seinem Korbsessel. »Ich soll nach New York kommen. Aber ich will nicht. Nein, ich fliege nicht!«
    Am nächsten Morgen um 9 Uhr 32 holte Heßbach sein Ticket am Airport ab.
    Er flog aus purer Neugier und mit dem Vorsatz, zu allem nein zu sagen.
    Ich

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