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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über­le­gen.
    »Wir fin­den ihn«, be­haup­te­te ich selbst­si­cher. Ka­nopz­ki warf mir einen zwei­feln­den Blick zu. »Es ist nicht an­zu­neh­men, daß die Hyp­nos noch­mals wei­ter­ge­fah­ren sind. Sie wur­den über­lappt und ha­ben das aus­ge­führt, was die Mons­tren ver­lang­ten. Die un­ge­fäh­re Stel­le ken­nen Sie, nicht wahr?«
    »Sie liegt hin­ter den In­dia­ner­hü­geln. Wir nen­nen sie so, weil ei­ne Bo­den­er­he­bung wie der fe­der­ge­schmück­te Kopf ei­nes In­dia­ners aus­sieht.«
    Die Ein­satz­be­spre­chung dau­er­te zwei Stun­den. Wir ver­such­ten, al­le Even­tua­li­tä­ten zu be­rück­sich­ti­gen. Han­ni­bal warn­te vor ei­ner Strei­fe.
    Barts und La­bel ver­schwan­den. Der Arzt blieb zu­rück. Die Frem­den er­kun­dig­ten sich nach mei­nem Be­fin­den. Ka­nopz­ki wich kon­kre­ten Ant­wor­ten ge­schickt aus und be­haup­te­te, es sei noch ei­ne zwei­te Blut­wä­sche er­for­der­lich. Ich spiel­te den Be­sin­nungs­lo­sen.
    An­schlie­ßend er­hielt der Me­di­zi­ner die An­wei­sung, mich nach Ta­ges­an­bruch mit Kreis­lauf­mit­teln zu kräf­ti­gen und auf den Ab­trans­port vor­zu­be­rei­ten.
    Wir war­te­ten, bis die Hyp­nos die Kli­nik ver­las­sen hat­ten. Ich stell­te mich so auf ih­ren Geis­tes­in­halt ein, daß ich ih­re Un­ter­hal­tung be­lau­schen konn­te.
    Ei­ner mein­te, es wä­re Zeit, die kal­te Welt zu ver­las­sen. Über mich fiel kein Wort. Das war wie­der et­was, was mich be­un­ru­hig­te. Die Rou­ti­ne die­ser Nich­tir­di­schen war so aus­ge­prägt, daß man an selbst­ver­ständ­li­che Din­ge kei­ne Ge­dan­ken ver­schwen­de­te.
    Ich er­hasch­te je­doch ein Vor­stel­lungs­bild, das mir ei­ne hei­ße, frucht­ba­re Welt zeig­te. Sie um­lief ei­ne rie­si­ge Son­ne. Es muß­te sich um den Hei­mat­pla­ne­ten der Hyp­nos han­deln.
    Barts und La­bel kehr­ten zu­rück. Sie hat­ten sich im Vor­be­rei­tungs­zim­mer zum OP auf­ge­hal­ten und Ge­schäf­tig­keit vor­ge­täuscht.
    »Wir ge­hen in zwei Stun­den«, er­klär­te ich un­will­kür­lich flüs­ternd. »Be­nach­rich­ti­gen Sie Ma­jor Lu­di­now. Barts, Sie ho­len ihn spä­ter ab und brin­gen ihn zum Treff­punkt. Pas­sen Sie auf, daß die an­de­ren Häft­lin­ge nach Mög­lich­keit nichts mer­ken. Ma­jor Utan …!«
    »Wer ist das?« frag­te Barts.
    Ich stutz­te und deu­te­te dann auf Han­ni­bal.
    »Ach so, ver­zei­hen Sie. Wol­len Sie wirk­lich den Wes­tein­gang zur Stadt neh­men?«
    Ich nick­te. Es war al­les be­spro­chen wor­den. Die Tech­ni­ker gin­gen. Ich woll­te so lan­ge im Bett blei­ben, bis der Au­gen­blick ge­kom­men war.
    Ka­nopz­ki sah auf die Uhr. Be­sorgt be­tas­te­te er Han­ni­bals Ver­band.
    »Stren­gen Sie Ih­ren Kol­le­gen nicht zu sehr an, Sir. Die Wun­den sind ein­wand­frei ver­heilt, aber der Kör­per ist ge­schwächt. Ich sprit­ze vor­her noch einen Ak­ti­va­tor. Die Wir­kung hält et­wa zehn Stun­den an. Dann kommt es zu ei­ner Er­schöp­fung. Sie dür­fen nur im äu­ßers­ten Not­fall ei­ne zwei­te Do­sis ver­ab­rei­chen. Bes­ser wä­re es, wenn Sie ihm nach dem Ab­flau­en der ers­ten In­jek­ti­on et­wa sechs Stun­den Ru­he gön­nen könn­ten. Er ist Re­kon­va­les­zent.«
    Ka­nopz­ki ging, um die Din­ge zu ho­len, die wir für den Aus­bruch be­nö­tig­ten.
    Die Ver­dich­tungs­ge­rä­te wa­ren für uns un­er­reich­bar. Sie wur­den von den Hyp­nos au­ßer­halb der Druck­bla­sen auf­be­wahrt und nur nach Be­darf aus­ge­ge­ben. Die Frem­den hat­ten je­doch nicht mit dem mensch­li­chen Er­fin­dungs­geist ge­rech­net.
    Barts und La­bel hat­ten schon vor Ta­gen ei­ni­ge Sau­er­stoff-Fla­schen der me­di­zi­ni­schen Aus­rüs­tung mit Atem­mas­ken und Druck­aus­gleich­ven­ti­len ver­se­hen. Re­ge­ne­ra­to­ren stan­den uns lei­der nicht zur Ver­fü­gung, und die ver­al­te­te Ka­li­säu­be­rung war auf dem Mar­s­stütz­punkt nie­mals an­ge­wen­det wor­den. Das be­deu­te­te ei­ne zwangs­läu­fi­ge Sau­er­stoff­ver­schwen­dung.
    Die Hoch­druck­fla­schen konn­ten je­doch den Be­darf für et­wa zwei­ein­halb Stun­den de­cken. Bis da­hin muß­te es uns ge­lun­gen sein, das Vor­rats­la­ger zu

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