Oft
lassen uns damit ein bisschen Zeit, bis ihr zwei euch besser kennengelernt habt.«
»Hm.« Einen Moment lang dachte der Kleine nach. »Wohnen wir dann auch zusammen?«, wollte er anschließend wissen.
»Natürlich«, erwiderte Matt, bevor Lauren etwas sagen konnte, »nach der Hochzeit zieht ihr zu mir, ich habe ein schönes, großes Haus in Crystal City, es wird dir dort sicher gefallen.«
»Ich will nicht nach Crystal City«, erklärte Timmy kategorisch. »Meine ganzen Freunde sind hier.«
»Kleine, vorlaute Jungs werden nicht gefragt«, erwiderte Matt mit leicht gereiztem Tonfall. »Deine Mutter hat sich dafür entschieden, also wirst du mitgehen müssen, Sportsfreund.«
Timmy richtete seine großen blauen Augen fragend auf Lauren. »Mom? Wir bleiben doch hier in Stillwell, oder?«
Lauren schluckte. »Zumindest noch für eine Weile«, versuchte sie dann, sich diplomatisch aus der Affäre zu ziehen. »Aber jetzt hole ich den Nachtisch und danach ist es Zeit für dich, schlafen zu gehen, du musst morgen früh in die Schule.«
Sie stand auf, ging zum Kühlschrank und kam mit drei Schälchen Schokoladenpudding zurück.
Wenig später hatten sie die Mahlzeit beendet und Lauren entschuldigte sich bei Matt, um Timmy ins Bett zu bringen.
»Mom«, sagte er unglücklich, nachdem er gewaschen und mit geputzten Zähnen im Bett lag, »müssen wir wirklich aus Stillwell wegziehen?«
Tröstend strich sie ihm übers Haar. »Ich fürchte, das wird sich nicht vermeiden lassen. Wenn man verheiratet ist, möchte man auch zusammenwohnen, und hier ist nun mal nicht genug Platz für uns alle. Doch Matts Haus ist sehr schön, du wirst dort ein großes Zimmer bekommen, und du findest bestimmt schnell neue Freunde«, versprach sie ihm. »Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit, du solltest dir jetzt also nicht deinen Kopf darüber zerbrechen, okay?«
»Okay.«
Sie las ihm eine Weile aus seinem Lieblingsbuch vor, bis ihm die Augen zugefallen waren. Dann deckte sie ihn liebevoll zu, küsste ihn auf die Stirn, löschte das Licht und ging zurück ins Wohnzimmer.
»Tut mir leid, dass du so lange warten musstest«, lächelte sie Matt an. »Ich habe Timmy noch etwas vorgelesen.«
»Meinst du nicht, dass er dafür schon ein bisschen zu alt ist?«
»Mag sein, aber das gehört zu unserem gewohnten Abendritual.«
»Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten«, sagte er rasch, als er ihr pikiertes Gesicht bemerkte. Er stand auf, kam auf sie zu und zog sie in seine Arme. »Dafür haben wir ja jetzt Zeit für uns.«
»Möchtest du noch etwas trinken?«, fragte Lauren unsicher.
»Nein, ich möchte dich küssen«, erklärte er und drückte seine Lippen auf ihren Mund.
Zurückhaltend erwiderte sie seinen Kuss, ließ es sich gefallen, dass er ihren Rücken streichelte.
»Ich habe übrigens eine Überraschung für dich, sozusagen ein Verlobungsgeschenk.« Umständlich griff er in die Innentasche seines Jacketts und zog einen Umschlag hervor.
Sie runzelte die Stirn. »Was ist das?«
»Mach es auf, dann siehst du es«, lächelte er.
Gespannt öffnete sie das Kuvert, nahm das darinliegende Blatt Papier heraus und faltete es auseinander. Verblüfft riss sie die Augen auf, als sie feststellte, dass es ein Pachtvertrag für die Cactus-Bar und das Haus war.
»Matt«, entfuhr es ihr verwundert, »was hat das denn zu bedeuten?«
»Nun, ich dachte mir, da dir so viel an der Eröffnung eines eigenen Restaurants liegt, erfülle ich dir diesen Wunsch. Du brauchst nur zu unterschreiben und kannst gleich morgen loslegen.«
»Du
hast also die Bar gekauft«, stellte sie fest. »Warum hast du mir das nicht gestern schon erzählt?«
»Wie gesagt, ich wollte dich überraschen, und das ist mir ja offenbar auch gelungen«, erklärte er ausweichend.
Sie warf ihm einen kritischen Blick zu, während ihr durch den Kopf schoss, ob er etwa versucht hatte, sie durch den Kauf von ihren Plänen abzubringen. Aber er lächelte sie so offen und liebevoll an, dass sie diesen unangenehmen Gedanken sofort wieder verdrängte.
»Danke«, sagte sie leise. »Mir wäre es zwar lieber gewesen, unabhängig zu sein, doch ich freue mich natürlich trotzdem.«
»Ich dachte, es wäre so das Beste. Auf diese Weise brauchst du dir von deinem Bruder kein Geld zu leihen, und wenn wir erst einmal verheiratet sind, spielt es ja sowieso keine Rolle mehr, wem das Haus und die Bar gehören.«
»Du bist also damit einverstanden, dass Timmy und ich dort einziehen und
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