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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Andererseits war es gar nicht so schlecht, dass ihm das Haus nun gehörte. Dadurch hatte er Lauren in der Hand und wenn Adrian und Callan sahen, dass er ihrer Schwester jeden Wunsch von den Augen ablas, würden sie sich ihm gegenüber sicherlich auch als großzügig erweisen.
    Von all diesen Dingen durfte Amanda jedoch nichts erfahren, daher setzte er ein Lächeln auf und griff nach ihrer Hand.
    »Jetzt komm schon Mutter, sobald du Lauren erst einmal richtig kennengelernt hast, wirst du sehen, dass sie eine sehr nette Frau ist. Was hältst du davon, wenn wir sie und Timmy demnächst mal zum Abendessen einladen, damit ihr euch ein wenig beschnuppern könnt?«
    »Ehrlich gesagt lege ich keinen großen Wert darauf«, erklärte Amanda abweisend. Als sie das verärgerte Gesicht ihres Sohnes sah, nickte sie widerwillig. »Also gut, da du ja offenbar nicht von deinem Vorhaben abzubringen bist, bring sie von mir aus mit. Aber erwarte nicht, dass ich ihr um den Hals fallen werde.«
    »Es würde schon reichen, wenn du ein kleines bisschen freundlich zu ihr bist, mehr verlange ich ja gar nicht.«
    »Ich werde mich bemühen.« Amanda schob ihren Teller von sich und seufzte. »Ich hoffe nur, du weißt, was du da tust.«
    »Keine Angst Mutter, das weiß ich«, nickte er und tätschelte beruhigend ihre Hand, »das weiß ich wirklich ganz genau.«
     
    Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag Ryan Davis in seinem Zimmer über der Cactus-Bar auf dem Bett und starrte nachdenklich durch die Dachluke in den nächtlichen Sternenhimmel. Erinnerungen überfielen ihn, Erinnerungen an Abende, an denen er mit Lauren auf der Ladefläche seines Pick-ups oder auf einer Decke am See gelegen und sich zusammen mit ihr die Sterne angesehen hatte.
    Als Callan und Adrian ihn zur Hochzeitsfeier eingeladen hatten, hatte er natürlich damit gerechnet, dass er ihr dort begegnen würde. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war die Tatsache, dass ihr Anblick ihn nach all der langen Zeit noch immer so sehr schmerzte.
    Missmutig drehte er sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht im Kissen.
    Es war egal. Lauren war Geschichte, aus und vorbei. Sie hatte ihr Leben und er hatte seines, und das sah im Moment nicht gerade rosig aus. Er hatte weiß Gott andere Probleme, als sich mit Erinnerungen an eine Sache zu belasten, die vermutlich sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen wäre.
    Nachdem Callan ihn heute Morgen auf der Porter-Ranch herumgeführt und ihm alles gezeigt hatte, war er sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er würde hier in Stillwell bleiben und für Callan arbeiten. Wenn er schon an keinem Rodeo mehr teilnehmen konnte, hätte er zumindest einen Job, der ihm Spaß machte.
    Alles andere ist unwichtig, dachte er resigniert. Er würde sich auf seine Arbeit konzentrieren und Lauren aus dem Weg gehen. Immerhin konnte er froh sein, dass Callan ihm überhaupt diese Chance gab – wer wäre denn sonst auch bereit, einen Krüppel einzustellen?

8
    »Das Essen ist wirklich vorzüglich«, lobte Matt am nächsten Abend begeistert.
    »Ach, es ist doch nichts Besonderes«, wehrte Lauren verlegen ab. Ihr Blick fiel auf Timmy, der mit der Gabel kleine Gräben durch das Kartoffelpüree zog. »Timmy, hör bitte auf, mit dem Essen zu spielen. Wo sind denn deine Manieren?«
    Der blonde Junge verzog das Gesicht. »Aber mir ist langweilig. Ihr unterhaltet euch die ganze Zeit nur über öde Geschäftssachen.«
    »Deswegen kannst du trotzdem anständig essen«, mahnte Lauren ihn liebevoll. Sie warf Matt ein entschuldigendes Lächeln zu. »Tut mir leid, sonst benimmt er sich nicht so.«
    »Das ist doch kein Problem«, nickte Matt verständnisvoll und zwinkerte Timmy zu. »Du zeigst mir jetzt einfach, dass du es auch anders kannst, und wir vergessen die Sache, okay Sportsfreund?«
    »Okay«, stimmte Timmy zu, aber seinem Gesicht war deutlich anzusehen, was er von diesem Vorschlag hielt.
    Matt warf Lauren einen auffordernden Blick zu. »Vielleicht wäre das der passende Moment?«
    Sie seufzte kaum hörbar. »Timmy, wir möchten uns gerne mit dir über etwas unterhalten.«
    »Was denn?«
    »Nun, du weißt ja, dass wir beide schon sehr lange alleine sind«, begann sie zögernd. »Ich dachte mir, es wäre schön, wenn wir eine richtige Familie wären – du, Matt und ich.«
    Timmy runzelte die Stirn. »Wollt ihr heiraten?«
    Lauren nickte. »Ja.« Als sie seinen unglücklichen Blick bemerkte, fügte sie hastig hinzu: »Aber nicht gleich, wir

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