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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Idee«, wehrte sie ab, »ich glaube kaum, dass er mit seinem verletzten Bein dafür geeignet ist.«
    »Jetzt komm schon, schließlich sitzt er nicht im Rollstuhl, er hinkt nur ein bisschen. Ein paar Malerarbeiten müsste er problemlos hinbekommen. Ich habe ihm einen Job bei mir auf der Ranch versprochen, aber es wird noch ein wenig dauern, bis das so weit ist. Er wird bestimmt froh sein, wenn er sich inzwischen woanders ein paar Dollar verdienen kann.«
    »Ich brauche auch einige Umbauten, es ist nicht nur mit Streichen getan«, betonte Lauren hastig.
    »Warum gehst du nicht hinauf und sprichst selbst mit ihm?«
    »Hinauf?«, fragte Lauren irritiert. »Wo hinauf?«
    »Na oben in die Dachkammer über der Bar – Ryan wohnt dort, wusstest du das nicht?«
    Diesmal entglitt das Handy tatsächlich ihren Fingern und schlug mit einem lauten Klappern auf dem Holzfußboden auf.
    »Sag mal, hast du einen Knall«, murrte Callan, als sie es wieder aufgehoben und sich bei ihm entschuldigt hatte, »willst du, dass ich taub werde?«
    »Tut mir leid«, presste sie tonlos heraus. »Auf jeden Fall danke für den Tipp, ich werde mich gleich mal darum kümmern.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, drückte sie das Gespräch weg und ließ sich verstört auf einen der Stühle sinken.
    Ausgerechnet, ging es ihr durch den Kopf. Warum ausgerechnet er? Warum ausgerechnet hier?
     
    Nachdem Lauren ihre Fassung wiedergewonnen hatte, verließ sie die Bar und stapfte entschlossen die Außentreppe in den ersten Stock hoch. Das Ganze konnte doch sicher nur ein Irrtum sein. Joe wollte am Ende der Woche ausziehen, und wenn Ryan wirklich hier wohnte, würde er dann bestimmt ebenfalls gehen. Schließlich war das Haus verkauft, und Matt hatte mit keinem Wort erwähnt, dass jemand in der Dachkammer wohnte.
    Energisch klopfte sie an Joes Wohnungstür. Es dauerte nicht lange, bis sie drinnen schlurfende Schritte hörte, und Sekunden später stand ein verschlafener Joe vor ihr.
    »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viel Uhr wir haben?«, fragte er unwirsch. »Ich habe dir doch gesagt, dass die Bar verkauft ist, was fällt dir also ein, mich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett zu klingeln?«
    »Ja, das weiß ich«, nickte sie und hielt ihm den Pachtvertrag unter die Nase, »allerdings hätte ich da eine Frage. Was ist mit der Dachkammer?«
    Verständnislos kratzte Joe sich am Kopf. »Was soll damit sein? Sie ist vermietet.«
    »An Ryan Davis?«
    »Ja. Aber wieso …?«
    »Ich nehme an, er wird am Ende der Woche ebenfalls ausziehen?«, fiel sie ihm ins Wort, und es klang weniger wie eine Frage als mehr wie eine Forderung.
    »Nein, das wird er nicht«, erklärte Joe. »Er hat einen unbefristeten Mietvertrag, und der Käufer hat nichts von einer Kündigung erwähnt.«
    Sprachlos starrte Lauren ihn an, und als hätte er geahnt, dass es um ihn ging, kam Ryan in diesem Moment die Treppe heruntergehumpelt.
    »Was ist mit mir?«
    Lauren fuhr herum. »Ich wusste nicht, dass du hier wohnst«, platzte sie heraus, als würde das alles erklären.
    Er runzelte die Stirn. »Ja und? Wo ist das Problem?«
    »Ich habe dir ja gesagt, dass ich die Absicht habe, zu verkaufen«, mischte Joe sich nun wieder ein. »und es ging jetzt schneller als gedacht. Doch du musst dir keine Gedanken machen, der neue Besitzer hat deinen Mietvertrag übernommen, es ist also alles in Ordnung.«
    »Nichts ist in Ordnung«, fauchte Lauren ihn an, »rein gar nichts.«
    Achselzuckend drehte Joe sich um. »Sorry, aber das müsst ihr unter euch ausmachen, mich geht das jetzt nichts mehr an.«
    Bevor Lauren noch etwas erwidern konnte, hatte er ihr die Wohnungstür vor der Nase zugeschlagen.
    »Ich begreife nicht, warum du dich so aufregst?«, fragte Ryan kühl. »Was hast du damit zu tun?«
    »Ich habe sowohl die Bar als auch den Rest des Hauses gepachtet – dachte ich zumindest. Ich habe die Absicht, hier einzuziehen, und du kannst dir vorstellen, dass ich nicht gerade begeistert davon bin, dass ausgerechnet du ebenfalls hier wohnst.«
    »Aha.« Schweigend betrachtete er sie einen Moment. »Ja, das kann ich verstehen«, sagte er dann gedehnt, »ehrlich gesagt gefällt mir das ebenso wenig. Wenn es dich beruhigt, werde ich mich nach etwas anderem umsehen. Callan hat mir einen Job angeboten, und wenn ich ihn richtig verstanden habe, gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, auf der Ranch zu wohnen. Ich werde ihn danach fragen.«
    Lauren nickte. »Gut, mach das bitte. Natürlich werde ich dich nicht auf

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