Oft
zunächst noch eine Weile in Stillwell bleiben?«
Matt zuckte mit den Schultern. »Es bleibt mir ja offenbar nichts anderes übrig. Ich möchte, dass du glücklich bist, und wenn du es so für besser hältst, machen wir es so.«
Er zog sie an sich und küsste sie erneut, dieses Mal etwas forscher, doch als er eine Hand unter ihre Bluse schieben wollte, hielt sie ihn zurück.
»Bitte sei mir nicht böse, aber es war ein langer Tag, und ich bin ziemlich müde.«
Sofort ließ er sie los. »Gut, also werde ich wohl lieber gehen.«
Lauren nickte rasch. »Danke für dein Verständnis, wir sehen uns morgen im Büro und können dann alles Weitere besprechen.« Sie begleitete ihn zur Tür, küsste ihn kurz auf die Wange. »Gute Nacht.«
»Gute Nacht.«
Mit einem letzten Blick verließ er die Wohnung und sachte schloss sie die Tür hinter ihm, lehnte sich mit einem leisen Seufzer dagegen.
Ihr war bewusst, dass sie ihm irgendwann mehr gewähren musste, als nur ein paar zaghafte Küsse. Sie hatte nicht die Absicht, ihn hinzuhalten, das hatte er nicht verdient. Er war ein netter Kerl, sie fühlte sich wohl in seiner Gesellschaft, und so wie es aussah, war er bereit, ihr die Sterne vom Himmel zu holen. Doch seine Küsse und Berührungen entfachten bei Weitem nicht dieses Feuer in ihr, das sie vor langer Zeit einmal erlebt hatte. Sekundenlang sah sie wieder die blauen Augen vor sich, spürte einen Mund, der sie leidenschaftlich küsste, Hände, die sie zärtlich streichelten.
Mit einem heftigen Ruck stieß sie sich von der Tür ab und begann den Tisch abzuräumen.
Ich muss damit aufhören, dachte sie pragmatisch, Timmy braucht einen Vater und für mich wäre es auch besser, die alten Sachen endlich zu vergessen.
9
Am übernächsten Morgen machte Lauren sich auf den Weg zur Cactus-Bar. Sie hatte am Vortag den Pachtvertrag unterschrieben, und sich mit Matt darauf geeinigt, dass sie ihren Job bei ihm aufgeben und sofort mit den Arbeiten in der Bar beginnen würde. Es musste einiges renoviert werden und sie wollte keine Zeit verlieren.
Die Bar war seit Sonntagabend bereits geschlossen, und als Lauren jetzt die Tür öffnete, hineintrat und sich umsah, hatte sie auf einmal doch ein etwas beklommenes Gefühl.
»Hoffentlich klappt das alles so, wie ich es mir vorstelle«, murmelte sie vor sich hin, während sie durch die Räume lief und sich Notizen machte.
Dann fiel ihr ein, dass sie sich noch gar keine Gedanken über einen Handwerker gemacht hatte. Zwar gab es in Stillwell einen kleinen Betrieb, der Renovierungsarbeiten durchführte, aber ihre Mittel waren begrenzt, und sie wollte nicht unnötig Geld aus dem Fenster werfen.
Mit Jordan brauchte sie nicht zu rechnen. Bereits seit einer Weile hatte er eine Motorradtour mit seinen Freunden geplant, und nachdem er erfahren hatte, dass Joe die Bar verkaufen wollte, erschien ihm der Zeitpunkt geeignet. Bereits vor drei Monaten hatte er sein Studium abgeschlossen und war daher ungebunden.
»Ich möchte wenigstens noch einmal ein bisschen Freiheit schnuppern, bevor ich mich in den Ernst des Lebens stürze«, waren seine Worte gewesen, und er hatte direkt am Sonntagabend nach der Hochzeitsfeier seine Sachen gepackt und war losgefahren.
Callan, der ebenfalls einiges handwerkliches Geschick besaß, war mit den Plänen für seine Pferdezucht beschäftigt, und nutzte natürlich seine freie Zeit, um sich um Joyce zu kümmern, und davon wollte Lauren ihn auch nicht abhalten. Aber er hätte vielleicht eine Idee, wo sie einen zuverlässigen Mann bekommen würde, der ihr die gröbsten Arbeiten abnahm und nicht allzu viel dafür verlangte.
Sie nahm ihr Handy heraus und wählte Callans Nummer.
»Hey, ich bin es«, begrüßte sie ihn, nachdem er sich gemeldet hatte. »Sag mal, kannst du mir jemanden empfehlen, der mir ein bisschen bei der Renovierung der Bar unter die Arme greifen würde?«
»Also hast du sie doch gekauft?«, war seine Gegenfrage. »Wo hattest du denn jetzt so plötzlich das Geld her?«
»Ich nicht«, erklärte sie, und berichtete ihm von Matts Verlobungsgeschenk.
»Ach so ist das«, sie hörte, wie er schmunzelte, »sieht ja ganz danach aus, als würde er es wirklich ernst mit dir meinen.«
»Ja, das tut er wohl. – Was ist nun, kennst du jemanden, der mir helfen kann und nicht allzu teuer ist?«
Callan überlegte einen Moment. »Wie wäre es mit Ryan?«, schlug er dann vor.
Vor Schreck hätte Lauren beinahe das Handy fallen gelassen. »Nein, das ist keine gute
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