Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
Vom Netzwerk:
wollte, sind Sie verheiratet?«
    »Nein. Ich wäre auch nicht mit Ihnen hier, Sarah, wenn ich das wäre«, antwortet er ernst.
    »Es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht beleidigen; es ist nur, ich war vor Kurzem mit einem Mann zusammen, und es stellte sich heraus, dass er eine Freundin hatte, und ich möchte nicht, dass mir das noch mal passiert. Nicht, dass wir zusammen wären, aber Sie wissen, was ich meine.« Ich trinke hastig meinen frisch nachgeschenkten Champagner.
    »Sie haben natürlich jedes Recht, das zu fragen. Ich war verheiratet. Sogar vier Mal.« Eamonn lächelt mich an und nimmt meine beiden Hände in seine. Eine reizende Geste, sexy und beschützend.
    »Mögen Sie gern Hochzeitskuchen?«, platzt es aus mir heraus. Langsam werde ich wie mein Vater.

    »Jetzt nicht mehr«, lacht er.
    »Dann waren Ihre Ehen also kurz und perfekt?«
    »Eigentlich nicht. Dreimal war ich mit Schauspielerinnen verheiratet, die mich aus falschen Beweggründen geheiratet haben. Ich brauchte lange, um das herauszufinden. Und ich erlegte mir einen Schauspielerinnenbann auf. Um die Sache zu vereinfachen. Meine vierte Frau war keine Schauspielerin, aber sie starb bei einem Flugzeugabsturz.«
    »Oh, das tut mir aber leid«, sage ich. Echte Trauer verdunkelt einen Moment lang sein Gesicht. Das scheint kein guter Augenblick zu sein, um meine überwiegend ruhende Schauspielkarriere ins Spiel zu bringen.
    Stattdessen frage ich: »Haben Sie Kinder?«
    »Ja, zwei, einen Sohn aus erster Ehe und eine Tochter aus der dritten.« Sein Gesicht erhellt sich bei dem Gedanken an sie.
    »Ach, tatsächlich. Und wie alt sind die beiden?«
    »Oh, meine Tochter ist fünfzehn, sie lebt in Paris bei ihrer Mutter, und mein Sohn ist einunddreißig, er lebt hier in London.«
    »Oh wie schön«, sage ich, wie ich das immer gern tue, wenn Dinge überhaupt nicht schön sind. Er hat einen Sohn, der älter ist als ich! Ich bekomme Panik. Ich habe aufgehört zu atmen. Ich muss atmen. Atmen ist wichtig. Ich lächele Eamonn ein paar Augenblicke lang an und versuche, mich darauf zu konzentrieren, nicht zu ersticken. Er erwidert mein Lächeln. Eamonns Lächeln ist reizend. Wir halten noch immer die Hände. Ich komme zu dem Schluss, dass ich mit seinem Sohn klarkommen kann. Mit einer Einschränkung: Er darf mich nicht »Mummy« nennen.
    Wir sehen die Kellnerin an, die mit unserem Rindfleisch
kommt. Kein Kopf, kein Knochen, keine Haut. Nur schönes, zartes, saftiges Fleisch.
    »Würden Sie mich für einen Moment entschuldigen, Sarah?«
    »Kurze Pinkelpause?«
    Eamonn macht ein betretenes Gesicht. Dann flitzt er zum Klo.
    Jemand tippt mir auf die Schulter. Es ist ein gut aussehender Mann mit rötlichem Haar und Sommersprossen. Er dürfte in meinem Alter sein, ist aber nicht mein Typ. Wohl eher jemand, der mit Wertpapieren und Fonds zu tun hat, aber er lächelt, also lächele ich zurück.
    »Hi«, sage ich.
    »Äh, hi, ich bin Graham. Ich, äh, mache so etwas normalerweise nicht, entschuldigen Sie, und ich weiß, dass Sie mit Ihrem Vater hier sind, und das finde ich großartig. Aber, äh, hier ist meine Karte. Ich würde Sie gern einmal zum Essen ausführen.«
    Schlagartig höre ich auf zu lächeln. In mir macht sich Übelkeit bereit, und ich glaube nicht, dass sie von den Markknochen kommt.

32
    »Mehr Geld, mehr Pausen«, kreischt Julia wie ein begeisterter Streikposten.
    »Das Versicherungspaket der privaten Krankenversicherung«, bettele ich neben ihr.
    So begrüßen Julia und ich die menopausierende Besitzerin, als diese aus ihrem Sportwagen steigt. Wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, diese Vorstellung einmal im Monat zu geben, und zwar an dem einzigen Tag, an dem wir uns freuen, unsere Chefin zu sehen, dem Zahltag nämlich. Allerdings habe ich an diesem Tag nicht viel von ihr zu erwarten. Ich zahle immer noch die fünfzig Pfund für die Anrufe der einsamen Herzen zurück.
    Die menopausierende Eigentümerin wurde Glenda getauft. Sie wird jedoch, seit sie vor sieben Jahren den Laden aufmachte, vom gesamten Personal als »die menopausierende Eigentümerin« bezeichnet. Sie ist die Alexis Carrington der Gastronomie. Altersmäßig lässt sie sich nicht genau einordnen. Doch in letzter Zeit sieht sie immer weniger faltig aus, wirkt dafür aber bei jedem Zahltag ein wenig schreckhafter. Heute trägt sie eine Sonnenbrille, ein burgunderfarbenes Cape und teure Schuhe.
    »Guten Morgen, Julia. Schön zu hören, dass Sie noch immer eine Stimme wie ein Marktweib haben.

Weitere Kostenlose Bücher