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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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schaut mir dabei in die Augen. Ich halte seinem Blick stand. Eamonn Nigels hat also Woche für Woche scheußliches Rührei gegessen, weil er mich mag. Ich kann mir gerade noch ein »Ja, hol’s der Teufel!« verkneifen.
    Die Kellnerin serviert uns den Champagner. Sie reicht mir einen komischen Metalldorn. Vermutlich eine Esshilfe für meine Markknochen.

    »Zum Wohl«, sagt Eamonn. »Es ist schön zu sehen, dass Sie auch mal bedient werden.«
    »Hmm. Erzählen Sie mir doch bitte von Ihrer erstaunlichen Filmkarriere«, sage ich, während ich mit dem spitzen Werkzeug hantiere.
    »Ach, ich mache einfach Filme«, sagt er bescheiden.
    »Sie sind ein Genie«, korrigiere ich ihn. » Am Ende der Straße war der erste Film, den ich je im Kino gesehen habe. Meine Schwester ist mit mir fünfmal reingegangen. Ich habe alle Ihre Filme gesehen. Was machen Sie im Moment?«
    »Einen neuen Film. Eigentlich eine Liebesgeschichte.« Eamonn erzählt voller Leidenschaft von seinem Film und was ihm an der Geschichte gefällt, bis die freundliche Bedienung eine riesige Platte dicker Austern mit Schalottenvinaigrette vor ihn stellt. Mir stellt sie eine Platte mit alten Knochen hin.
    »Ihre Markknochen, Madame«, teilt sie mir mit. Sie hat mit meiner Verabredung geflirtet. Jetzt hat sie mir alte Knochen vorgesetzt. Sie hat mich »Madame« genannt. Madame! Wann ist das passiert? Ich bin doch eigentlich eine Mademoiselle. Ich kämpfe gegen den heftigen Drang an, sie mit diesem spitzen Werkzeug zu verletzen.
    »Sehr schön«, sage ich.
    Scheiße, denke ich.
    Ich nehme meinen Metallzinken zur Hand und richte meinen Blick auf die alten Knochen. Was soll ich damit machen? Mit ihnen spielen? Wie soll ich mit einem Zinken einen Knochen essen? Meine einzige Chance sehe ich darin, jemanden ausfindig zu machen, der ebenfalls Markknochen isst, damit ich das nachahmen kann.
    »Entschuldigen Sie mich bitte, Eamonn, ich möchte mir nur rasch die Hände waschen«, lautet meine brillante Ausflucht.

    Nachdem ich aufgestanden bin, beginne ich damit, mich an Markknochenesser anzuschleichen. Meine Augen flitzen von Seite zu Seite, als wäre ich Schiedsrichter bei einem Pingpongspiel. Ich blicke nach oben. Da ich nicht nach unten schaue, sehe ich die rosa Handtasche zu meinen Füßen nicht. Ich sage Handtasche, aber man könnte sie durchaus als Reisetasche für einen monatelangen Trip durch Asien einsetzen. Sie gehört der Dame in der fuchsiafarbenen Bluse. Ich stolpere darüber.
    »Oh, das tut mir aber leid«, ruft sie und lässt Messer und Gabel fallen. Und unter Einsatz ihrer Hände, ihres Trizeps, Bizeps und einem Grunzen, das einem Kugelstoßer zur Ehre gereicht hätte, zieht sie ihre Tasche unter ihren Tisch.
    Das Wort »Mist« rutscht mir heraus. Um nicht zu fallen, suche ich Halt an einem anderen Tisch, an dem glücklicherweise ein dicker Mann sitzt und Markknochen isst. Er stochert mit dem Werkzeug im Knochen herum, bis etwas Schmieriges herauskommt. Dieses schmierige Zeug sieht aus wie Nasenpopel. Er isst es. Ich mache ein Gesicht wie ein Kind, das gezwungen wird, an Weihnachten Rosenkohl zu essen.
    Wieder zurück an unserem Tisch wartet Eamonn auf mich, bis er zu essen beginnt. Ich schiebe meinen Dorn in ein großes Stück Knochen und fische ein paar Fettkügelchen heraus.
    »Hm«, gurre ich. »Das sieht aber lecker aus.«
    »Diese Austern sind himmlisch. Möchten Sie eine kosten?«
    »Oh nein, danke. Ich habe hier ja meine köstlichen Markknochen.« Ich sammle möglichst viel Spucke in meinem Mund an, nehme einen Bissen Mark und schlucke ihn rasch hinunter. Langsam habe ich das Gefühl, das
hier ist gar keine Verabredung, sondern eine Mutprobe im Dschungelcamp.
    Eamonn ist mit seinen Austern fertig und beobachtet mich aufmerksam beim Bearbeiten meines Knochens.
    »Mein Gott, bin ich unhöflich. Möchten Sie vielleicht etwas von meinen köstlichen Markknochen kosten?«
    »Nein, danke, ich habe schon genug. Lassen Sie es sich schmecken«, sagt er lächelnd.
    »Oh das werde ich«, erwidere ich emphatisch.
    Mein Gott, ich kann nicht mehr, sage ich mir.
    Ich häufe jede Menge Schmiere auf ein Stück Brot und beiße hinein. Ich kaue rasch und schlucke.
    »Hm. Ich denke, ich werde mir noch etwas Appetit für das Rindfleisch aufheben«, erkläre ich, lege Messer und Dorn ab und leere dann schnell mein Glas Champagner. Bitte, lieber Gott, lass wenigstens das Rindfleisch normal sein, nicht dass es noch mit Kopf serviert wird.
    »Hm, was ich Sie noch fragen

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