Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
Vom Netzwerk:
Stehen Sie gern auf?«
    Ich sehe ihm an, wie ihm die Dummheit der Frage bewusst wird. Und ich sehe auch, wie er nach einer witzigen Antwort sucht. Dann taucht der großartige Gus auf und gibt ihm einen Klaps auf den Rücken.
    »Und Sie, ab in die Maske.«
    Verflixt und zugenäht. Er ist ein Schauspieler. Und ich dachte, er sei jemand mit einem richtigen Beruf.
    »Und Sie muss ich zu Ihrem Wohnwagen bringen.«
    »Jippie. Wohnwagen. Sex and Drugs!«, brülle ich. Das bringt den großartigen Mann aus dem Norden zum Lachen. Trotz des vielen Zuckers hat er hübsche Zähne.

    »Ich wäre mir da nicht so sicher, ob das was wird mit Sex und Drogen. Sie teilen sich den Wagen mit Maureen, sie ist zweiundachtzig.« Sein blödes Walkie-Talkie meckert schon wieder. Er zeigt auf meinen Wohnwagen und eilt davon.
    Ich öffne die Wohnwagentür und sehe mich einer älteren Dame mit grauen Haaren und einem Gesicht gegenüber, das Gemütlichkeit ausstrahlt und das man am liebsten knuddeln möchte. Sie strickt irgendwas in einer scheußlichen violetten Farbe. Ich lächle sie freundlich an.
    »Sie müssen Maureen sein.«
    »Ja, schön, Sie kennenzulernen, Sarah.« Sie lächelt. »Ich werde Ihnen nicht die Hand geben, weil ich gerade ans Ende meiner Reihe komme, aber nehmen Sie sich doch ein Pfefferminz.« Sie nickt mit dem Kopfin Richtung einer Packung Pfefferminzbonbons, die zwischen ihren Wollknäueln auf dem Sitz neben ihr liegt.
    Ich nehme mir ein Bonbon und ziehe mein Kostüm an. Dabei übe ich meine zweieinhalb Zeilen zehnmal vor dem Spiegel. Maureen blickt von ihrem Strickzeug auf.
    »Sie arbeiten sicher sehr hart, Sarah?«
    »Ach, das würde ich nicht sagen.«
    »Stottern Sie, meine Liebe?«, erkundigt sie sich besorgt.
    »Nur wenn ich kleine Rollen spiele. Bringt mehr Zeit vor der Kamera.«
    »Sehr klug.« Sie nickt zustimmend.
    »Was stricken Sie da?«
    »Einen hübschen Pullover für meinen Enkel.«
    »Oh, wie nett!«, rufe ich aus. Armer Junge, denke ich insgeheim.
    Es klopft an der Wohnwagentür und jemand ruft eins meiner Lieblingsworte: »Frühstück!«
    »Ich liebe Frühstück!«, rufe ich aus. Maureen kichert.
»Soll ich Ihnen was zum Frühstück mitbringen, Maureen?«
    »Oh, nein danke, meine Liebe. Ich hatte schon meinen Porridge.« Sie lächelt. »Aber nett von Ihnen, dass Sie gefragt haben.«
    Ich renne wie ein Windhund zum Frühstückswagen. Frühstückswagen sind Imbisse auf Rädern. Cool. Ich stelle mich im Nieselregen in der Schlange an. Andere mir bekannte Schauspieler kriegen Jobs an afrikanischen Stränden oder auf den Malediven. Ich krieg einen in der Nähe der Autobahn.
    In mir macht sich Unruhe breit, was ich nehmen soll. Essensentscheidungen gehören nicht zu meinen Stärken. Ich habe immer Angst, dass mir das Beste entgeht. Ich könnte Rühreier bestellen, die aber kalt oder zu fest sein könnten, während das klassische Sandwich mit Würstchen und Ketchup, das womöglich jemand vor mir in der Reihe bestellt, unglaublich gut aussehen könnte. Das Ergebnis ist Futter-Enttäuschung. Und das Mittagessen ist noch in weiter Ferne.
    Ich wende mich an den massigen kahlköpfigen Mann, der vor mir in der Schlange steht.
    »Was nehmen Sie?«
    »Bücklinge.«
    »Bücklinge!«, wiederhole ich wie eine Fünfjährige, zu der jemand »Aa« gesagt hat.
    »Die isst er jeden Tag«, sagt sein Freund. »Mein Großvater hat die immer gegessen«, erklärt der riesige Bücklingsmann.
    »Oh, wie sympathisch, mein Onkel Peter auch. Aber ich würde vermutlich vom Fisch aufstoßen müsse«, sage ich.
    »So rücksichtsvoll ist er nicht.«
    »Was nehmen Sie denn?«, frage ich, weil mir wieder einfällt,
dass man, um geliebt zu werden, jede Menge Fragen stellen muss.
    »Schinkensandwich.«
    »Hm. Das ist ein Klassiker«, beglückwünsche ich ihn. Hinter mir stellt sich der kleine Mann, der dachte, ich sei auf der Suche nach dem Klo, in die Schlange und sieht in dem dunklen Anzug unglaublich sexy aus.
    »Sind Sie denn inzwischen aufgewacht?«, fragt er mich.
    »Sie sehen umwerfend aus in Ihrem Anzug«, sage ich begeistert. Werde mir jedoch sofort klar darüber, was für eine unangemessene Bemerkung das für einen Schauspieler ist.
    »Besten Dank. Der ist wirklich hübsch, nicht wahr?« Er lächelt mich an. Mann, dieses Buch ist Spitze. Er liebt mich jetzt, weil ich ihm Honig um den Bart geschmiert habe.
    »Was nehmen Sie denn zum Frühstück?«, erkundige ich mich.
    »Oooh, auf jeden Fall das Schinkensandwich.«
    »Schinkensandwich, da

Weitere Kostenlose Bücher