Oh, Mandy
den Händen ihren Rücken hinunter bis zu ihrem Po und drückte sie hart an seine Hüften. Ein Stöhnen drang aus seiner Kehle.
Jesse! Oh, Jesse! rief Mandy innerlich. Ich habe das so sehr vermisst.
Und sie umfasste hingerissen seinen Kopf und streichelte sein Gesicht, glücklich über die Vertrautheit mit jeder Linie, bevor sie nun mit den Händen über seine Brust fuhr.
Doch plötzlich, genauso unvermittelt wie er sie an sich gerissen hatte, ließ er sie wieder los, und ihre Hände hingen in der Luft.
Keuchend öffnete Mandy die Augen und sah, dass Jesse ihr den Rücken zuwandte. Er hatte den Kopf gesenkt und atmete tief durch.
Verletzt von seiner Abkehr, flüsterte sie unsicher: „Tu das nie wieder.”
Jesse bückte sich, um seinen Hut aufzuheben. „Keine Angst”, sagte er und ging zur Tür.
„Ich habe nicht die Absicht.”
„Hey! Pass doch auf!”
Die Warnung verhallte unbeachtet, weil Jesse nichts sah und hörte, während er - noch immer zornentbrannt - den Weg entlangstürmte, so dass er mit voller Wucht gegen die Frau prallte, die die Warnung ausgestoßen hatte.
Überrascht ächzte er auf und griff instinktiv nach der Frau. Er erwischte sie bei der Taille und zog sie mit sich, als er taumelte. Im nächsten Augenblick knallte er mit dem Rücken auf den harten Boden, und eine schwarze Tasche wurde gegen seinen Kopf geschleudert.
„Lass mich gefälligst los!”
Jesse tat es sofort und riss die Augen auf. Vor sich sah er zwei wütend funkelnde braune Augen.
„Sam?” fragte er unsicher, als er in das Gesicht von Mandys jüngerer Schwester schaute.
Sie drückte sich von seiner Brust ab und bemühte sich, auf die Füße zu kommen. Ihre Wangen waren gerötet. „Nun, immerhin bist du nicht völlig blind”, erklärte sie, während sie sich den Staub von der Jeans klopfte. „Du hast mich ja wenigstens wieder erkannt.”
Jesse stützte sich auf und zuckte zusammen. Als er sich hingesetzt hatte, untersuchte er die Verletzung am Ellenbogen. „Tut mir Leid”, murmelte er, während er die Stelle betupfte, an der das Blut bereits durch den Stoff sickerte. „Ich habe nicht aufgepasst, wohin ich ging.”
„Ach, ja?” Ungeduldig bückte Sam sich, um ihre Tasche aufzuheben. „Darauf wäre ich gar nicht gekommen.” Als sie sich wieder aufrichtete, bemerkte sie Jesses vorsichtige Bewegungen. „Bist du verletzt?”
„Nur ein kleiner Kratzer”, antwortete er, obwohl er seinen Arm fest an den Körper drückte, während er die andere Hand benutzte, um aufzustehen.
Sam griff nach seinem Handgelenk und schob das zerrissene Hemd beiseite, damit sie die Wunde besser sehen konnte. „Komm mit in die Scheune. Ich mache dir einen Verband.”
Es war ein ehrlich gemeintes Angebot, auch wenn es grimmig vorgetragen wurde, aber Jesse wollte schnell von der Ranch verschwinden, um eine möglichst große Distanz zwischen sich und Mandy zu schaffen. „Das ist nicht nötig, ich kann …”
„Nun sei nicht so kindisch”, fuhr Sam ihn ungeduldig an, bevor sie herumwirbelte und ihm keine andere Wahl ließ, als ihr zu folgen.
In dem abgetrennten Raum, in dem die tierärztlichen Materialien gelagert wurden, warf Sam ihre Tasche auf den Tisch und rollte die Ärmel hoch. „Du solltest deinen Arm aus dem Hemd ziehen”, schlug sie vor, ohne Jesse anzusehen. Dann ging sie zum Waschbecken und wartete, bis er soweit war. „Halt den Arm hier drunter, damit ich die Wunde säubern kann.”
Widerstrebend gehorchte Jesse, und Sam berührte vorsichtig die Verletzung. „Nicht allzu tief”, murmelte sie. „Ein wenig Salbe und ein kleiner Verband dürften reichen.”
„Ist das eine medizinische Diagnose oder nur eine Vermutung?”
„Eine medizinische Diagnose. Ich bin Tierärztin”, fügte Sam hinzu, als sie die Sachen heraussuchte, die sie brauchte. „Und falls du dir Sorgen machen solltest, Menschen sind in vielerlei Hinsicht den Tieren sehr ähnlich.”
Da er sich damit abgefunden hatte, die Double-Cross-Heart-Ranch doch nicht so schnell verlassen zu können, lehnte Jesse sich gegen die Arbeitsplatte. „Tierärztin also.” Dieser Beruf schien ihm für den Wildfang, an den er sich erinnerte, ideal zu passen. Er drehte seinen Arm, so dass Sam besser herankam.
„Ja, mir gefällt’s.” Sie drückte Salbe auf ihren Finger und zögerte dann, als traute sie sich nicht, Jesse zu berühren.
„Ich beiße nicht”, neckte er sie.
Sam blickte hoch. Doch sie ging auf seine Neckerei nicht ein, sondern stellte ihm
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