Oh, Mandy
Reitpferd aus ihm machen.”
„Willst du damit andeuten, dass Mandy vorhat, dieses Pferd selbst zu reiten?”
Gabe schüttelte den Kopf, so als könnte er es selbst nicht glauben. „Das hat sie jedenfalls gesagt.”
Jesse kam auf die Füße und setzte sich seinen Hut wieder auf, nachdem er ihn kräftig abgeklopft hatte. „Na, das werden wir ja sehen”, brummte er ärgerlich.
Als er Sekunden später an der Hintertür war, klopfte er gar nicht erst, sondern stürmte geradewegs durch die Küche, dann den Flur entlang und in Mandys Büro. Erst vor ihrem Schreibtisch blieb er stehen. Er stützte beide Hände auf und beugte sich vor, bis sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt war.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du vorhast, diesen schwarzen Teufel zu reiten?”
Mandy sprang auf, um möglichst viel Abstand zwischen sich und Jesse zu schaffen. „Ich vermute, dass du von Judas sprichst.” „Verdammt! Von wem sollte ich wohl sonst reden? Du hast auf dem Rücken dieses Hengstes nichts zu suchen. Er ist verrückt, ein Killer, und selbst wenn es mir gelingen sollte, ihn zuzureiten, werde ich es niemals schaffen, sein Wesen zu ändern, und das weißt du auch ganz genau.”
„Ich habe dir nicht gesagt, dass du sein Wesen ändern sollst”, erwiderte sie. „Das möchte ich gar nicht, selbst wenn du es könntest.”
Jesse kam um den Schreibtisch herum. „Also gibst du zu, dass er ein Killer ist.” Anklagend richtete er einen Finger auf sie.
Mandy stieß seine Hand zur Seite. „Ich gebe gar nichts zu. Ich habe nur festgestellt, dass Judas ausgesprochen temperamentvoll ist.”
„Ein Killer ist er. Und ich will verdammt sein, wenn ich zusehe, wie du auf seinen Rücken kletterst.”
„Was gibt dir das Recht, mir zu sagen, was ich tun oder lassen soll?”
„Du bist die Mutter meines Sohnes, das gibt mir das Recht. Jaime braucht dich. Er braucht seine Mutter, und du hast kein Recht, dein Leben und Jaimes Glück aufs Spiel zu setzen, nur um etwas zu beweisen.”
Mandys grüne Augen blitzten gefährlich auf. „Ich will gar nichts beweisen.”
„Ach, nein?” gab Jesse scharf zurück. „Versuchst du nicht, dir und jedem, der für dich arbeitet, zu beweisen, dass du genauso willensstark bist, wie dein Vater es war, indem du den Sohn des Hengstes reitest, den er bezwungen und geritten hat?”
Mandys Wangen röteten sich, weil Jesses Vorwurf der Wahrheit gefährlich nah kam. „Das ist lächerlich”, murmelte sie und wollte an ihm vorbei.
Doch Jesse packte sie am Arm und wirbelte sie herum „Wirklich?”
Mandy versuchte nicht, sich zu befreien, sondern bemühte sich um eine gelassene Haltung, als sie erwiderte: „Sei vorsichtig, Jesse. Sonst fange ich noch an zu glauben, dass du um mich besorgt bist.”
Die ganze Wut, die ganze Frustration, die sich seit Jahren in Jesse angestaut hatten, veranlassten ihn, Mandy an sich zu reißen. Als ihr Körper gegen seinen prallte, fiel sein Hut zu Boden, doch Jesse kümmerte sich nicht darum.
Die Angst in ihren Augen und dass Mandy sich versteifte, brachten ihn nur noch mehr auf.
Mit einem wilden Knurren presste er seinen Mund auf ihren und bestrafte sie mit einem rauen Kuss, während er die Arme um sie schlang, um sie am Davonlaufen zu hindern. Er spürte ihre Fingernägel, die sich in seinen Rücken gruben, doch er ignorierte Mandys Bemühen, sich zu befreien, denn er wollte sie für all das büßen lassen, was sie ihm angetan hatte.
Sekunden später erkannte er seinen Fehler. Statt die Rache zu genießen, merkte er, dass er sich auf das Gefühl von Mandys Brüsten an seinem Oberkörper konzentrierte. Auf ihre weichen Lippen und ihren Geschmack, von dem er geglaubt hatte, ihn längst vergessen zu haben.
Langsam wurde sein Kuss sanfter, und er strich mit der Zunge über ihre Lippen, bis sie schließlich nachgab und sie stöhnend für ihn öffnete. Er drückte Mandy noch fester an sich und erkundete das Innere ihres Mundes. Ihre Zungen begannen einen sinnlichen Tanz.
Mandy hatte das Gefühl, die Hitze, die ihren Körper durchströmte, würde sie versengen.
Ich will das nicht, sagte sie sich, doch im selben Augenblick hob sie die Hände, fuhr mit den Fingern durch Jesses dichtes Haar und zog ihn noch näher an sich heran. Sie wollte dieses heiße Verlangen nach ihm nicht noch einmal spüren. Aber es war da und breitete sich in ihrem ganzen Körper aus, bis es sie zu überwältigen drohte.
Jesse schien ihre Schwäche zu spüren, denn er glitt mit
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