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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Und er hat mir erlaubt, ihn zu duzen.”
    „So, so”, murmelte Mandy und schaute zu Jesse, der sie warnend ansah.
    „Jesse isst mit uns, okay?”
    Mandy schaute hastig wieder zu ihrem Sohn. Obwohl sie liebend gern Nein gesagt hätte, konnte sie Jaimes hoffnungsvollen Blick nicht ignorieren - und auch nicht Jesses herausfordernden Blick. Also lächelte sie honigsüß und reichte die Fische an Jesse weiter.
    „Sicher, warum nicht? Er kann den Fisch säubern, während du duschen gehst.”
    „Ich soll jetzt duschen? Aber …”
    „Kein Aber, junger Mann. Du riechst, als hättest du dich in den Fischködern gewälzt.”
    Der unnachgiebige Ausdruck auf dem Gesicht seiner Mutter ließ Jaime erkennen, dass er diesen Kampf nur verlieren konnte. Also verzog er sich schmollend ins Haus, und Mandy und Jesse waren allein.
    Mandy, die Jesse schnell entkommen wollte, wies zu einem gemauerten Tisch. „Du kannst den Fisch dort ausnehmen. Messer und Schüsseln sind unter dem Tisch, und du kannst den Schlauch nehmen, der beim Küchenfenster hängt, um Wasser zu bekommen.” Sie wollte sich gerade abwenden, als Jesses Stimme sie. aufhielt.
    „Danke.”
    Aufgrund seines Tonfalls und des Blicks, den er ihr zuwarf, wusste sie, dass Jesse ihr für weit mehr dankte als für den Hinweis darauf, wo er alles finden konnte. Er bedankte sich dafür, dass sie ihm erlaubte, mehr Zeit mit Jaime zu verbringen.
    „Ich versuche nur, fair zu sein”, antwortete Mandy leise und ging dann schnell in die Küche, bevor er noch mehr sagen konnte.
    Vom Küchenfenster aus hatte Mandy einen guten Blick auf Jesse. Wobei sie sich versicherte, dass sie ihn gar nicht beobachtete. Er war nur einfach jedes Mal in ihrem Blickfeld, wenn sie von den Kartoffeln, die sie pellte, hochschaute.
    Aufgrund der Hitze hatte er sein Hemd ausgezogen, und bei jedem Messerschnitt, den er machte, um die Fische auszunehmen, streckten und dehnten sich die Muskeln auf seinem Rücken, während ihm der Schweiß bis hinunter zum Bündchen seiner Jeans lief. Seine Schultern waren genauso breit, wie sie sie erinnerte, seine Taille und seine Hüften genauso schmal und fest.
    Mandy ließ die Hände sinken. Sein Körper war ihr einmal ebenso vertraut gewesen wie ihr eigener. Sie hatte jede Narbe und deren Ursache gekannt, jede empfindliche Stelle, und sie hatte gewusst, ob ihre Berührung ein ausgelassenes Lachen oder ein erregtes Stöhnen hervorrufen würde. Sie hatte ihn an den intimsten Stellen berührt, und zwar ohne Scham oder Angst. Sie hatte ihn geliebt, und er hatte sie geliebt - auf die gleiche allumfassende Weise.
    Während sie ihn gedankenverloren beobachtete, stellte Jesse die Schüssel mit den filetierten Fischen beiseite und griff noch einmal nach dem Schlauch. Er senkte den Kopf und hielt ihn unter den Wasserstrahl. Anschließend klemmte er sich den Schlauch zwischen die Knie und ließ das Wasser in seine Hände laufen, damit er sich das Gesicht waschen konnte.
    Spontan legte Mandy ihr Messer weg, holte ein Handtuch aus dem Schrank und ging nach draußen. „Ich denke, dass du das hier brauchen könntest.”
    Jesse schaute auf und blinzelte das Wasser aus seinen Augen. Überrascht stellte er fest, dass Mandy vor ihm stand und ihm ein Handtuch reichte. Und erneut erkannte er den Glanz von Verlangen in ihren Augen.
    „Danke.” Er fuhr sich mit dem Handtuch über das Gesicht. Als er es wieder wegzog, sah er, dass Mandy auf seine Brust schaute. Sie hob die Hand und legte zitternd einen Finger an die Narbe, die die Kugel ihres Vaters verursacht hatte. Als sie den Blick wieder hob, bemerkte er, dass ihre Augen feucht waren.
    „Es tut mir so Leid”, flüsterte sie rau.
    Der Ausdruck in Mandys Augen veranlasste Jesse, spontan nach ihrer Hand zu greifen. Er drückte ihre Fingerspitzen auf die Narbe. „Du hast nicht abgedrückt”, erinnerte er sie,
    „sondern dein Vater.”
    „Ja, aber…”
    Ohne ihre Hand loszulassen, kam er näher. „Ich habe dich nie dafür verantwortlich gemacht, dass dein Vater auf mich geschossen hat.”
    „Aber du hast mir niemals vergeben, stimmt’s? Dafür, dass ich mich weigerte …”
    „Hallo! Wo seid ihr?”
    Jesse ließ Mandys Hand fallen, als er Jaime hörte, und griff nach der Schüssel mit dem Fisch. „Hier draußen!” rief er. „Bist du hungrig?”
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Jaime kam herausgerannt. Sein nasses Haar glänzte im Abendlicht genauso schwarz wie das von Jesse. „Darauf kannst du wetten! Ist alles

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