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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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spät dran.”
    „Ich könnte bei dem Jungen bleiben”, bot Jesse an.
    Mandy hatte versucht, seine Anwesenheit zu ignorieren, doch jetzt war sie praktisch gezwungen, auf ihn zu reagieren. „Danke, aber du brauchst nicht noch mehr Zeit mit Jaime zu verschwenden. Er hat dich heute genug mit Beschlag belegt.”
    Jesse kam heran und stellte sich zwischen Jaime und sie, so dass sie ihn anschauen musste.
    Die Tatsache, dass allein sein Anblick ihren Pulsschlag verdoppelte, zeigte ihr, dass es richtig war, ihm aus dem Weg zu gehen.
    „Es ist meine Zeit, und ich verbringe sie gern mit Jaime”, murmelte er. Ohne auf den trotzigen Ausdruck in Mandys Gesicht zu achten, drehte Jesse sich zu Jaime herum. „Wie ist es mit dir, mein Junge? Willst du mich noch ein wenig länger ertragen, bis deine Tante Sam wiederkommt?”
    Jaimes Strahlen war eine eindeutige Antwort. „Cool! Dann kann ich noch ein bisschen länger Lassowerfen üben.”
    Um ihren Sohn nicht neugierig darauf zu machen, warum sie ihn mit Jesse nicht allein lassen wollte, versuchte Mandy, ihre Niederlage so gelassen wie möglich hinzunehmen.
    „Danke. Sam wird wohl nicht mehr lange weg sein. Das Abendessen ist im Herd. Es ist reichlich für euch beide da.” Sie trat um Jesse herum und ging zu Jaime, um ihm über das Haar zu streichen.
    Sofort duckte er sich, um ihrer mütterlichen Geste zu entgehen. „Oh, Mum”, beschwerte er sich und ging schnell zum Heuballen, um das Lasso aufzuheben.
    Mandy ließ die Hand sinken, ein bisschen traurig, weil ihr Sohn jetzt schon zu groß für solche Liebesbeweise war. „Und tu, was Jesse sagt”, rief sie ihm hinterher.
    „Ja, Ma’am”, murmelte er brummig.
    „Und vergiss nicht zu duschen, bevor du ins Bett gehst.”
    „Ja, ja.”
    Widerstrebend drehte Mandy sich zu Jesse um. Er hatte seinen Hut weit zurückgeschoben und die Hände in die Hüften gestemmt. Seine Lippen waren zusammengepresst, und obwohl sie sich vorhin gesträubt hatte, ihm überhaupt gegenüberzutreten, wünschte sie jetzt, sie könnte einen Finger oder noch besser ihren Mund auf diese Lippen drücken, um Jesses Ärger zu vertreiben.
    Sofort senkte sie den Blick und konzentrierte sich stattdessen auf einen unsichtbaren Fleck auf ihrem Rock. „Falls Sam doch später kommen sollte, Jaimes Bettzeit ist zehn Uhr.”
    „Ja, Ma’am.”
    Als sie den Sarkasmus in seiner Stimme hörte, hob Mandy den Kopf. „Es sollte nicht so klingen, als würde ich dir Befehle erteilen”, sagte sie verteidigend. „Ich wollte dich nur mit seinen Gewohnheiten vertraut machen.”
    „Es ist eine verdammte Schande, dass mir die Bettgehzeit meines Sohnes überhaupt gesagt werden muss.”
    Entsetzt sah Mandy zu ihrem Sohn, weil sie befürchtete, dass er Jesses Bemerkung gehört haben könnte. Doch Jaime übte immer noch fleißig Lassowerfen und schenkte ihrer Unterhaltung glücklicherweise keine Beachtung.

    Sie blickte wieder zu Jesse und sagte leise, aber nachdrücklich: „Wehe, du nutzt meine Abwesenheit aus und erzählst ihm, dass du sein Vater bist. Wenn du das tust, dann schwöre ich dir, dass ich alles daran setzen werde, dass du ihn nie wieder siehst.”
    Jesse starrte sie ohne mit der Wimper zu zucken an. „Willst du mir drohen, Mandy?”
    „Nein”, erwiderte sie knapp. „Es ist nur eine Warnung, die du lieber befolgen solltest.”
    Jesse verzog den Mund zu einem verächtlichen Lächeln. „Warnung zur Kenntnis genommen.”
    Als Mandy um ihn herumgehen wollte, machte er einen Schritt zur Seite und blockierte ihr den Weg. Langsam ließ er den Blick über ihren weiten Rock, die luftige Seidenbluse und die Westernstiefel gleiten.
    „Schick, schick”, murmelte er. Er hakte einen Finger in den V-Ausschnitt ihrer Bluse und zog Mandy näher.
    Sie versteifte sich, und ihre Augen funkelten wütend.
    „Viel Spaß wünsch ich dir”, flüsterte er rau. „Und mach dir keine Sorgen”, fügte er hinzu, während er ihr sanft über den Hals strich. „Jaime und ich kommen gut miteinander aus.”
    Mandy riss sich von ihm los und ging mit glühenden Wangen zum Haus. Hinter sich hörte sie Jesse leise lachen.
    Jaime übte noch immer Lassowerfen, als das Geräusch eines Autos Jesse veranlasste, über die Schulter zu schauen. Ein kleiner Sportwagen raste die Auffahrt hinauf.
    Jesse gab das Lasso, das er gerade aufgehoben hatte, an Jaime weiter. „Hier, versuch es noch einmal”, murmelte er.
    Er sah zu, als der Wagen mit quietschenden Reifen vor dem Haus hielt. Auf der

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