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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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wollen Zwergenweitwurf machen«, flüstert Gonzo.
    »Bleib cool«, wispere ich.
    »Ich sage nur, dass, wenn hier jemand in die Luft fliegt, ich das sicher nicht sein werde.«
    Ich möchte nicht stören – was für ein Experiment die auch immer gerade machen. Also räuspere ich mich und hoffe, dass sie es bemerken. Tun sie nicht. »Äh, hallo«, sage ich dann, »entschuldigen Sie bitte.«
    »Bin gleich bei euch«, ruft ein älterer Mann mit einer weißen Haartolle. »Bereit, Dr.   A?«
    »Wenn Sie es sind, Dr.   M«, sagt der festgeschnallte Typ auf dem Stuhl.
    »Sehr gut. Calabi Yau!«, brüllt der Weißhaarige.
    »Calabi Yau!«, jubeln die anderen in dem Augenblick, als er in hohem Bogen eine Weintraube wirft. Der Typ aufdem Stuhl versucht, sie mit geöffnetem Mund zu fangen, schnappt aber daneben.
    »Ah, Heisenberg!«, ruft der Weißhaarige aus. Er dreht sich um und nimmt das erste Mal Notiz von uns. »Oh, hallo. Bringt ihr die Pizza?«
     
    Nachdem wir die Wissenschaftler mit der Botschaft enttäuschen mussten, dass wir nicht vom Pizzaservice sind, bringen sie uns zurück ins Haus. Wir erzählen ihnen, dass wir keinen Sprit mehr haben, wie wichtig es für uns ist, weiterzufahren, weil ich an Rinderwahn erkrankt und unterwegs bin, um geheilt zu werden, und dass wir ewig dankbar sind und bla-bla-bla.
    »Ich fürchte, der einzige Kraftstoff, den wir haben, ist Wasserstoff. Ich nehme an, dass euer Wagen nicht dafür ausgerüstet ist?«, sagt der lächelnde Dr.   T.
    »Offen gesagt sind wir schon froh, dass unsere Karre Sitze und Räder hat«, antworte ich.
    »Okay, dann lassen wir Ed einen Umwandler basteln«, erklärt Dr.   T und hebt den Daumen in Richtung des Kindes, das uns reingelassen hat. »Dann könnt ihr morgen weiter.«
    Ed, das Kind, schaut keinen Augenblick hoch, sondern schreibt weiter Gleichungen an eine Wandtafel.
    »Morgen?« Ich kann die Enttäuschung in meiner Stimme nicht unterdrücken.
    »Das Beste, was wir tun können. Ihr seid herzlich eingeladen, bei uns zu übernachten.«
    »Das Motel der lebenden Kettensägen«
, murmelt Gonzo im Singsang.
    »Natürlich gibt’s eine Tankstelle im Ort, falls ihr lieber laufen wollt«, fügt Dr.   T an.
    »Wie weit ist es?«, frage ich.
    Die einzige Frau, Dr.   O, zuckt mit den Schultern. »In Meilen oder in Kilometern oder in Zentimetern oder was?«
    »Meilen wären nicht schlecht.«
    »Oh, etwa vierzig, plus/minus«, sagt Dr.   T.
    Dr.   O starrt ihn zornig an. »Sie haben
mich
gefragt, Brian.«
    Vierzig Meilen – da würden wir ewig laufen, und wir sind bereits hundemüde. Und dann ist da noch die kleine Affäre mit der Polizei und dem Kopfgeld der Vereinigten Schneekugel-Großhändler. »Prima. Das wäre toll, danke schön.«
    »Oh, hallo«, sagt Dr.   M und schüttelt Balders Hand. »Wundervolles Kostüm. An den Wochenenden mache ich auch ein bisschen Rollenspiel. Sagen Sie, woher haben Sie den Helm?«
    »Er wurde im Norden geschmiedet, von Odin persönlich gesegnet und mir von meiner Mutter Frigg geschenkt«, antwortet Balder.
    »Toll. Ich habe meinen aus dem Internet.«
    Gonzo hebt ein Spielzeug auf, das mich an die skurrile Makkaroniskulptur eines Kindes erinnert: eine Art Kugel, die aus diesen spiralförmigen Röhrchen zusammengebaut ist.
    »Wo sind wir hier?«, fragt Gonzo.
    »Das? Das ist Putopia«, sagt Dr.   A, der große Mann mit dem gelockten Haar, der versucht hat, die Weintraube mit dem Mund aufzufangen. Er trägt ein T-Shirt unter seinem Laborkittel, auf dem steht MEIN URKNALL IST GRÖSSER ALS DEINER.
    »Putopia?«, wiederhole ich.
    »Ja. Putopia. Das steht für Parallel Universe Travel Office   … pia.«
    Dr.   O platzt dazwischen. »Bis jetzt haben wir die kompletteBedeutung der Abkürzung noch nicht rausgefunden, aber wir möchten den Domainnamen schützen lassen, bevor das jemand anderer tut.«
    »Wir glauben, dass unser Universum ein kleiner Teil von etwas Unermesslichem ist – wir sind nichts weiter als ein Gebäude in einer kosmischen Wohnsiedlung, in der ein Haus direkt neben dem anderen steht. Es wäre herrlich, wenn wir einfach nur mal auf einen Sprung zu unseren Nachbarn reinschauen könnten«, erklärt Dr.   T.
    »Sie machen Witze, stimmt’s?« Gonzo hebt eine Augenbraue.
    »Überhaupt nicht«, fährt Dr.   T fort. »Warum sollte unsere Welt die einzige sein? Kommt dir das nicht seltsam vor?«
    »Und, ehrlich gesagt, auch ein bisschen selbstverliebt?«, fügt Dr.   M an.
    »Sicher. Es muss viele Welten geben,

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