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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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viele Möglichkeiten. Das ist ungefähr so wie bei diesen Seifenblasen.« Dr.   T taucht ein Plastikröhrchen in Seifenlauge, pustet hinein und zahllose Bläschen bilden sich und schweben mit dem nächsten Lufthauch davon. »Seht ihr? Ein paar Blasen platzen sofort oder kommen nicht weit – das sind die am wenigstens wahrscheinlichen Möglichkeiten. Aber einige halten durch und schweben weiter.«
    »Nichts verschwindet. Aus Zeit entfaltet sich Zeit«, fährt Dr.   M fort. Er hebt das kugelförmige Makkaronispielzeug auf und verschiebt eine der Röhren. Lichter blitzen auf und jetzt kann ich unterhalb der Formen an der Oberfläche eine Reihe kleinerer Formen sehen. »Elf verschiedene Dimensionen. Die meisten davon sind zu klein für unser Auge.«
    »Andere sind viel
größer
als unsere Welt, ungefähr so groß wie ein riesiges Zeitschiff, auf dem unser Universum nur eine blinde Passagiermaus ist«, behauptet Dr.   O.
    »Boah!«, sagt Gonzo, und recht hat er.
    »Im Moment versuchen wir, in jene unendlichen Welten vorzudringen. Und dieses kleine Baby   …«, sagt Dr.   A und deutet auf den mysteriösen Tunnel, »dieses kleine Baby ist unsere Brechstange, um in andere Realitäten vorzustoßen.«
    »Was ist das?« Gonzo tritt einen Schritt zurück und legt eine Hand auf den Türgriff.
    »Siebzehn Meilen magnetisierte Tunnelröhren zu einem einzigen Zweck: ein Fenster im Nachbarhaus zu öffnen und dann eins im Nachbarhaus des Nachbarhauses und so weiter«, erklärt uns Dr.   M mit breitem Lächeln. »Ich kann schon fast den Kaffeeduft riechen!«
    »Also ist das ein Super-Teilchenbeschleuniger«, sage ich.
    »Der verdammte Stephen Hawking!«, schnaubt Dr.   M. »Super nennt man ein Sonderangebot. Super ist die Größe eines Riesensandwichs, wenn du einen Dollar mehr zahlst. Das   …« Er gestikuliert in Richtung der seltsam geformten Tür, »das ist ein Unendlich-Beschleuniger.«
    »Ist übrigens ein eingetragenes Warenzeichen«, warnt Dr.   A.
    »Die Partikelchen prallen mit der Unendlichkeit in unendlich verschiedenen Arten und Weisen zusammen – von hinten, von vorne, von oben, von unten, von der Seite, von innen nach außen und von außen nach innen   –, sodass keins der quantenmechanischen Gesetze anwendbar ist.«
    Balders Augenbraue hebt sich. »Zeitreisen?«
    »Parallelweltreisen«, frohlockt Dr.   T.
    Gonzo verlässt seinen Posten am Ausgang und setzt sich neben Dr.   T. »Mann! Sie sind also in so was wie anderen Welten gewesen? Wie sieht’s denn dort aus? Gibt’s da, zum Beispiel, Teddyvamps, die Androiden und so’n Scheiß kaltmachen? Augenblick   – Sie waren doch dort, stimmt’s?«
    Der Wissenschaftler windet sich etwas pikiert. »In diesem Sinne eigentlich nicht«, sagt Dr.   A.
    »Ein paar Knoten sind da noch zu lösen«, sagt Dr.   T und sein Lächeln wirkt angespannt.
    »Knoten wie bei Schnürsenkeln oder anderer Mist, über den ich wirklich nichts wissen will?«, fragt Gonzo.
    »Wir haben noch nie einen Menschen auf Reisen geschickt«, erzählt uns Dr.   T.
    »Außer einmal«, meldet sich Ed von der Wandtafel zu Wort.
    »Na ja. Gut. Das vergessen wir lieber, Ed«, warnt Dr.   M.
    »Kommt schon, wir stellen euch unsere Arbeit vor. Es ist jetzt sowieso Zeit für ne Stärkung«, sagt Dr.   O.   Sie führt uns treppauf zu einem hübschen und gemütlichen Zimmer, das mit einem monstergroßen Fernseher und einer Couchgarnitur ausgestattet ist.
    »Was wir euch jetzt zeigen, ist die Summe all unserer Arbeiten hier in Putopia«, erklärt Dr.   T. »Der Unendlich-Beschleuniger, die Stringtheorie, die Superstringtheorie, die M-Theorie   …«
    » Y-Theorie , Z-Theorie , Doppel- Z-Theorie   …«, fügt Dr.   M hinzu.
    Dr.   O klinkt sich ein. »Subatomare Teilchen, Partnerteilchen, die Theorie von Allem   …«
    »Die Theorie vom Nichts   …«
    »Die Theorie vom Irgendwo Dazwischen   …«
    »Wir arbeiten im Augenblick an einem Nachtrag zur Theorie von Allem«, erklärt Dr.   T, »an der Theorie von Allem und einem kleinen bisschen Mehr.«
    »Weil – wer möchte nicht ein bisschen mehr haben?«, fragt Dr.   O. »Okay, Ed, leg los.«
    Der Raum wird dunkel und ein Video startet. Ein jüngeraussehender Dr.   M winkt nervös in die Kamera und platziert eine orangefarben getigerte Katze mit einem lila Halsband in der Kammer eines früheren Modells des Unendlich-Beschleunigers, der halb so groß und nicht annähernd so ausgeklügelt ist wie der jetzige. »Rein mit dir,

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