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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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seltsamen Firlefanz. Ich verstehe nicht, wie das ein notwendiges Teilchen von irgendwas sein kann, außer vielleicht von einem Bücherregal oder einem C D-Ständer .
    Zeichen. Zufälliges Zusammentreffen. Vertrauen.
    Ich stecke die Schraube in die Hosentasche und gehe raus zum Wagen.

KAPITEL VIERUNDDREISSIG
    Welches davon handelt, was passiert, wenn auf unsere Köpfe eine Belohnung ausgesetzt ist und wir Putopia besuchen
     
    Ich erzähle Gonzo und Balder weder vom Wunschbaum noch vom seltsamen Eisenwarenladen und auch nicht von der Zauberschraube, die ein »notwendiges Teilchen« meines Schicksals sein soll, irgendwie. Ich will nicht, dass sie denken, ich stünde kurz vorm Zusammenbruch. Es reicht schon, wenn
ich
mir deswegen Sorgen mache.
    Dazu kommt, dass mein E-Ticket seine Kraft verliert.
Adventureland
und
Frontierland
sind verschwunden und
Liberty Square
wird zunehmend blasser. Wenn wir nicht bald Dr.   X finden, bin ich erledigt.
    Als wir uns Florida nähern, halten wir an, um zu tanken. Der Caddy ist ein Benzinfresser, wahrscheinlich braucht er fünfundzwanzig Liter auf hundert Meilen. Wirtschaftlich ist das nicht gerade. Der Typ an der Kasse tippt den Betrag ein. Der Fernseher über seinem Kopf ist auf einen Nachrichtensender eingestellt. Sie zeigen das GESUCH T-Flugblatt mit den Highschoolfotos von Gonzo und mir. Meine Knie werden ein bisschen weich, als die Kirche der Immerwährenden Glückseligkeit und Snack ’n’ Bowl ins Bild kommt. Daniels und Ruths Gesichter füllen den Bildschirm. So viel kann ich sagen: Daniel ist nicht in dieser sanften Füg-deinem-Glück-kein-Leid-zu-Stimmung. Der Reporter hält ihmdas Mikro unter die Nase und Daniel vergeudet keine Sekunde.
    »Diese Typen sind jedenfalls bewaffnet und gefährlich und haben eine total anarchistische Mission!«, faucht er.
    »Sie haben unseren Milchshakemixer kaputt gemacht!«, wirft Ruth dazwischen.
    »Sie kamen zu uns in der Absicht, unsere Lebensordnung zu zerstören und den Keim des Widerspruchs und der Unzufriedenheit in unsere Gemeinschaft zu pflanzen.«
    Die Kamera schwenkt auf den Parkplatz, wo eine Meute Kids die Fäuste emporstreckt. Sie halten Schilder in die Höhe, auf denen steht: SCHLUSS MIT VANILLE! SHAKESPEARE STATT MILCHSHAKES! und GEDANKEN TUN NIEMANDEM WEH, ABER GEDANKENLOSE MENSCHEN!
    Der Reporter nickt grimmig und will sich verabschieden, aber Daniel ergreift das Mikro. Seine angesäuerte Miene füllt den ganzen Bildschirm aus. »Locht sie ein, Mann, und werft den Schlüssel weg!«
    Ein Sicherheitsmann, der vor dem verbrannten Loch steht, das mal das
Preakfast Pretzel
war, liefert ein kurzes Statement: »Sie hamm so getan, als ob sie Wrestler sinn – so hammse uns abgelenkt und dabei die Bombe scharf gemacht   …« Seine Frau drückt den Arm ihres Mannes. »Solche Leut sinn Terroristen. Sie hamm absolut kein’ Respekt vorm Menschenleben, vorm Besitz und vorm Gesetz. Kein’ Respekt.«
    Dann zeigt das Bild wieder das Nachrichtenstudio. Das Logo der Vereinigten Schneekugel-Großhändler wird eingeblendet zusammen mit einer 1   -   800er-Nummer. Der Studioredakteur liest eine Erklärung ab: »Terrorismus wird nicht toleriert. Deshalb setzen Ihre Freunde von den Vereinigten Schneekugel-Großhändlern eine Belohnung vonzehntausend Dollar für denjenigen aus, der diese Elemente, die unsere Sicherheit und unser Glück bedrohen, dingfest macht.«
    »War’s das? Nur Benzin?«, fragt der Typ hinterm Schalter und lässt mich hochschrecken.
    »Ja, danke«, sage ich, grapsche mir das Wechselgeld und laufe zum Caddy.
    »Was is los?«, fragt Gonzo, als ich den Gang einlege und abdüse.
    »Bloß, dass uns die gesamte beschissene Welt sucht, sonst nichts«, sage ich und blicke in den Rückspiegel. »Dieses kleine Arschloch Daniel hat seinen Frieden, seine Liebe und seine Milchshakescheiße hinter sich gelassen und will jetzt unsere Köpfe rollen sehn, und das hat er im Fernsehen erzählt.«
    »Hab ich dir nicht gleich gesagt, dass er ein Scheißkerl ist?«, sagt Gonzo mit Genugtuung.
    »Wir müssen uns über andere Dinge Sorgen machen. Wir werden als Terroristen gesucht. Auf unsere Festnahme ist ne Belohnung ausgesetzt. Unsere Fotos sind überall in den Nachrichten zu sehen, mit ner eingeblendeten Hotlinenummer.«
    »Scheiße«, sagt Gonzo.
    »Du sagst es.«
    Auf dem Rücksitz herrscht Stille und dann höre ich das Lächeln in Balders tiefer Stimme. »Cool.«
     
    Wir entscheiden uns, die Highways zu meiden und auf Nebenstraßen

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