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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Türen.
    »Dahinter is’n Zug«, sagt Ed, kurz bevor der Kojote die Tür öffnet und überrollt wird.
    »Ja, ich weiß. Man sollte meinen, er hätte es inzwischen begriffen.«
    »Er kann nichts begreifen. Er ist eine Zeichentrickfigur.«
    »Da ist was dran.« Ich biete ihm einen Müsliriegel an.
    Er schüttelt den Kopf. »Ich hab mir schon die Zähne geputzt.«
    »Verstehe.« Ich stecke mir den Riegel in den Mund. »Du lebst also hier, seit du klein bist?«
    Er nickt.
    »Das ist hart, Mann. ’tschuldigung, ich meine, dass deine Eltern gestorben sind.«
    »Meine Eltern sind nicht gestorben. Sie haben mich hier auf der Türschwelle zurückgelassen, als ich drei war.«
    »Puh«, sage ich, bevor ich mich zurückhalten kann. Trotz aller Arschlochtendenzen meines Vaters und trotz der Flippigkeit meiner Mutter – so was würden sie nie tun.
    Ed spielt weiter mit dem Calabi-Yau-Ding. Er schiebt die makkaroniähnlichen Dimensionen hin und her und bastelt damit ganz neue Formen. Jedes Mal, wenn etwas Neues entsteht, blitzt das Ding auf wie ein Flipperautomat.
    »Hey, Ed? Weißt du, was mit Dr.   X passiert ist?«, frage ich. »Es ist wirklich wichtig.«
    »Er stieg in den Unendlich-Beschleuniger«, sagt er und schaut weiter auf den Zeichentrickfilm.
    »Ja, aber hat er sich verirrt oder ist er irgendwie in einer anderen Welt gefangen? Weißt du, wo er jetzt gerade ist?«
    »Er ist in die Zukunft gereist. Amboss!«, warnt Ed den Kojoten.
    Ich seufze. Das bringt mich nicht weiter. Auf dem Bildschirm rennt der Roadrunner durch die gemalten Kulissen. Verwirrt versucht ihm der Kojote zu folgen und kracht voll in eine Ziegelmauer.
    »Hast du jemals dran gedacht, selbst in den Unendlich-Beschleuniger zu steigen?«, frage ich ihn.
    »Wir sind die Unendlichkeit«, sagt Ed, als ob damit alles klar ist. Die Tür wird aufgerissen. Balder steht mit glühenden Augen auf der Schwelle. Er schleppt einen Hirsch an einem Huf hinter sich her. »Morgen sterben wir vielleicht, aber heute Nacht speisen wir wie Helden!«
     
    Später, nachdem wir ein paar Portionen Hirschfleisch verputzt und dazu
Rad Limo
getrunken haben, später hat Balder einen Mordsspaß damit, die Wissenschaftler verschiedene Lasergeräte und Protoplasmaschleudern an ihm testen zu lassen. Sogar mit einer Kartoffelkanone wird er beschossen. Bei jedem Treffer ruft er auf Norwegisch: »Wer ist mein Papa?«, bis es, offen gestanden, ziemlich nervt. Die Wissenschaftler haben für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Spaß dabei, meinen Kumpel auszulöschen. Aber Balder genießt es – also, wer bin ich, dass ich ihm diese Freude verderben will?
    Am nächsten Tag um halb zwölf kommt Dr.   T herein, sein Lächeln ist verschwunden und seine Augen zwinkern kein bisschen.
    »Ist das wahr, ihr seid Terroristen?« Er hält die Tageszeitung in die Höhe und mein Herz bleibt fast stehen. Auf Seite vier ist das Foto von Gonz und mir abgedruckt, zusammen mit einer Story über die KIGSNA B-Revolution , über den angeblichen Anschlag auf das
Preakfast Pretzel
und über die Belohnung, die die Vereinigten Schneekugel-Großhändler auf unsere Köpfe ausgesetzt haben, inklusive der Telefonnummer, wo man sich melden soll. »Das ist die Art von Sachen, die Dr.   X vollkommen ablehnte.«
    »Nein! Nein, ich   … lassen Sie mich einfach erklären   …«
    Gonzo taucht unter meinem Arm durch und liest: »Wir stehen nur auf Seite vier, Alter! Das ist echt scheiße! Welche Sorte von Terrorist muss man sein, um auf die Titelseite zu kommen?«
    »Aber wir sind keine Terroristen!«
, insistiere ich.
    »Oh. Genau. Absolut nicht.«
    »Um den großen Silas Fenton zu zitieren: ›Wir geben Ihnen unser Wort: Wir treten ein für die Ehre und für dasGute, wir schwören, die Galaxie zu beschützen, bis unsere Atome unter den Sternen verstreut werden.‹«, versichert ihnen Balder.
    Die Professoren starren uns verblüfft an.
    »Star Fighter«
, fügt Gonzo schnell hinzu. »Verstehen Sie,
Star Fighter
? Der Film.«
    »Nie gesehen«, sagt Dr.   A und rümpft die Nase.
    Gonzo tritt einen Schritt zurück. »Wie können Sie Wissenschaftsfreaks sein und nie
Star Fighter
gesehen haben? Das geht einfach nicht.«
    »Hören Sie, es gibt da etwas, was ich Ihnen sagen muss   …« Ich erzähle von der dunklen Energie aus einem anderen Universum, die Dr.   X versehentlich freigesetzt hat, und wie sie unsere Existenz gefährdet. Dabei tauschen die Wissenschaftler die ganze Zeit Blicke und ich kann sie miteinander

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