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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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mit der Aufschrift: MEINE ELTERN WAREN IN SHITHENGE, UND ALLES, WAS ICH DAVON HAB, IST DIESES BESCHISSENE T-SHIRT.
    »Habt ihr’s nicht gehört?«, sagt er, ganz aufgeregt.
    »Nein, was denn?«
    »Die
Copenhagen Interpretation
!«, ruft er und rennt weiter. »Sie sind zurück!«

KAPITEL FÜNFUNDVIERZIG
    In dem die bekannteste Band der Welt das wichtigste Comebackkonzert spielt, das es jemals gegeben hat
     
    Die Nachricht vom plötzlichen Wiederauftauchen der
Copenhagen Interpretation
lässt im Partyhaus das absolute Chaos ausbrechen. So gut wie jede Kamera im Staat ist auf die Bühne gerichtet, auf der die Band das erste Mal seit elf Jahren wieder zur Welt sprechen will. Dank Gonzos neuem Promistatus gelangen wir ganz nach vorne.
    »Stimmt, ich bin hip«, trällert Gonzo. Drew lacht und umfasst ihn mit seinen tätowierten Armen. Er gibt Gonzo einen dicken Kuss und der Gonzman wird ganz rot. Reporter flankieren die Bühne von allen Seiten. Sie halten ihre Mikros bereit und starren in die Kameras, als ob sie gerade die allerwichtigste Nachrichtenstory ihres Lebens aufnehmen.
    »Niemand hat eine Ahnung, wo sie die ganze Zeit waren, warum sie verschwanden und warum sie genau in diesem Augenblick zurückkehren und gerade an diesen Ort kommen   …«
    »Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren, sprechen von einer Reise durch ein Wurmloch in andere Welten   …«
    »…   Anfragen nach frischem Fisch und einem Kinderklavier nähren Spekulationen   …«
    »…   wird nun endlich die Frage beantwortet, warum sie
gerade
für Schnee so viele Worte haben?«
    »Hey, so werden Gerüchte in die Welt gesetzt!«, sagt Gonzo. »Das ist krass!«
    »Ja«, sage ich und schaue mich nach Dulcie um, denn wenn sie hier wäre, wäre
das
krass.
    Wir warten eine gefühlte Ewigkeit auf den Auftritt der
Copenhagen Interpretation
. Die Menge brodelt vor Erregung. Alle jubeln, als sich der Vorhang teilt. Der Jubel schwillt zum ohrenbetäubenden Applaus an. Irgendjemand heult wie ein Wolf. Blitzlichter explodieren wie ein Feuerwerk. Eine Woge in der Menge drückt uns gegen die Sicherheitsbarriere, aber das ist uns egal. Vielleicht drei Meter vor uns tritt die
Copenhagen Interpretation
hinter dem Vorhang hervor – fünf Menschen in Mukluks und langen Kapuzenparkas, die ihre Gesichter nahezu verdecken. Die Musiker bleiben in der Bühnenmitte stehen und bewegen sich nicht.
    Ein fast glatzköpfiger Typ im Hawaiihemd geht zu einem Mikrofon am Podium.
    »Das ist total ihr Dolmetscher«, informiert uns ein Mädchen mit einem Lippenpiercing. »Auch wenn sie Englisch singen, sprechen sie total Inuktitut. Total.«
    Der Übersetzer räuspert sich und macht sich bereit, die Botschaft der Band zu übermitteln. Die Menge schweigt erwartungsvoll. Die
Copenhagen Interpretation
redet leise mit ihrem Dolmetscher, der die Übersetzung sogleich ins Mikrofon spricht:
    Murmelmurmel.
Pause.
    »Hallo.«
    Murmelmurmelmurmelmurmel.
Pause.
    »Wie’s scheint, waren wir eine Weile weg.«
    Murmelmurmelmurmelmurmel.
Pause.
    »Wow. Ihr seid alle so groß geworden!«
    MurmelmurmelmurmelMurmelmurmelmurmelMurmelmurmel.
Pause.
    »Wir sind durch Raum und Zeit gereist. Wir waren an vielen Orten, haben viele Welten besucht. Und es gibt eine gute Nachricht: Überall ist die Akustik fantastisch.«
    Murmel. Murmel. Murr. Murr.
Pause.
    »Da gibt es noch eine letzte Sache, die wir euch gerne mitteilen würden.«
    Murmelmurmel.
»Ihr sagt, wir haben   …«
Murmelmurmelmurrr.
»…   so viele Worte   …«
Murmel.
»…   für Schnee.«
    Murr? Murmel?
»Nun? Ihr etwa nicht?«
    »Total«, seufzt das Mädchen hinter uns.
    Und schon spielt die
Copenhagen Interpretation
die Anfangstakte ihres ersten Songs. Die Leute rasten total aus. Ich war bei einigen Konzerten, da und dort, aber keines war wie das hier. Ich fühle mich, als könnte ich diese Musik komplett verschlingen. Unfassbar, wie dich diese Töne mit jedem anderen Menschen hier verbinden und dich zum Teilchen derselben Erfahrung am selben Ort zur selben Zeit machen. Drew und Gonzo wiegen sich im Takt und singen Wort für Wort mit. Balder schließt die Augen und steht völlig still da.
    »Mir ist, als ob ich das Gras hören kann, das auf dem Hügel gegenüber Breidablik im Wind rauscht«, murmelt er.
    Beim fünften Song tanzt die Menge zum Rhythmus der Melodie und singt mit. Obwohl ich den Text nicht kenne, stimme ich ein. Irgendein Kerl stürmt über die Bühne und taucht in der Menge unter. Die Securitys machen ein

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