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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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fragte
Katie und sah mich eindringlich an.
    Ich schaute zu Steve. »Hast du damit ein Problem?«,
fragte ich ihn.
    Er umarmte meine Freundin und gab ihr einen
schmatzenden Kuss auf die Stirn. »Begeistert bin ich nicht, aber wenn es hilft,
Katie berühmt zu machen, dann kann ich ja wohl schlecht etwas dagegenhaben,
oder?«
    Katie nickte bestätigend. »Ja, sag ihm einfach, dass
das Teil deiner Arbeit ist. Das muss er verstehen.«
    Das bezweifelte ich. Eher würde er mir verbieten,
weiter dieser Tätigkeit nachzugehen, als sich damit abzufinden, auf Schritt und
Tritt mit meinen aufreizenden Bildern konfrontiert zu werden. Oder schätzte ich
ihn falsch ein? Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie dieser Fall in seinem
tollen Vertrag geregelt war. Soweit ich mich erinnerte, gab es gleich zwei
Paragrafen, gegen die ich damit verstieß. Keine Fotos ohne Erlaubnis und keine
anzügliche Kleidung in der Öffentlichkeit. Er würde vor Ärger platzen! Heimlich
musste ich grinsen.
    »Juliet, ich bin spät dran. Ich muss gleich wieder los
und endlich anfangen, meine Sachen für die Tournee zu packen. Am Donnerstag ist
schon der letzte Auftritt, danach geht es mit den Nachtflug ab nach Florida.
Die Zeit rast so schnell dahin, dass ich kaum noch hinterherkomme. Ich habe
noch so viel zu organisieren.«
    Benommen nickte ich. »Kein Problem, ich werde es schon
überleben. Aber trotzdem danke, dass du mich gewarnt hast.«
     
    Fieberhaft überlegte ich, was ich als Nächstes tun
sollte. Einfach abwarten und darauf hoffen, dass Daniel die Poster vielleicht
gar nicht auffielen? Ihm vorsorglich alles am Telefon beichten? Oder ihm für
ein paar Tage aus dem Weg gehen?
    Alles hing davon ab, wie er auf die geschmacklosen
Plakate reagierte. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich an seiner Stelle
handeln würde. Aber es war zwecklos, er hätte es nie hingenommen, dass nicht-legitimierte
Aufnahmen von ihm in der Stadt verteilt würden.
    Es versprach, ein interessanter Abend zu werden, falls
wir auf den Vertrag und die Plakate zu sprechen kamen. Doch bevor ich mich
unnötig verrückt machte und nach einem alternativen Nachtquartier suchte,
wollte ich mir zunächst ein eigenes Bild von der Lage machen. Mr. Burton war nach
einigen Diskussionen bereit, mich mit einer von Daniels Limousinen vom Ritzman
Hotel bis zum Theater und wieder zurück zu fahren.
    Im Wagen blickte ich gespannt nach draußen, suchte mit
den Augen die vielen Plakatwände der Stadt ab. Selbst Mr. Burton bemerkte meine
Unruhe. »Möchten Sie unterwegs noch anhalten?«, fragte er höflich.
    »Nein, ich gucke bloß«, wehrte ich ab und lehnte mich
in den Sitz zurück. Doch mit den Augen suchte ich weiter die umliegenden
Hauswände ab.
    An einer roten Ampel hielten wir an und plötzlich sah
ich es. Ich hätte vor Schreck fast aufgeschrien. Mein Gesicht wurde krebsrot,
als ich das gigantische Plakat an der Wand eines Hochhauses entdeckte. Es war
noch viel schlimmer, als auf Katies Handybildern. Die Werbeflächen waren riesig
und so auffällig, dass Daniel selbst nachts nicht daran vorbeifahren konnte,
ohne davon Notiz zu nehmen. Wenn ich ihn nicht vom Flughafen abholte und noch im
Wagen über ihn herfiel, hatte ich keine Chance, diese Bilder geheimzuhalten.
    Mr. Burton drehte sich zu mir um. »Miss Walles, ich
nehme an, Sie haben hiernach gesucht?«
    Na toll, wenn selbst mein stoischer Leibwächter seine
reservierte Haltung ablegte, dann stand es wirklich übel um mich.
    »Was meinen Sie, wird Daniel damit einverstanden
sein?«, fragte ich ihn ohne  große Hoffnung.
    Mein Leibwächter runzelte die Stirn. »So, wie ich Mr.
Stone kennengelernt habe, glaube ich kaum, dass ihm diese Darstellungen
gefallen. Haben Sie denn nicht im Vorfeld mit ihm darüber gesprochen?«
    »Bis heute wusste ich ja selbst nichts davon«,
erwiderte ich hilflos.
    »Dann ist es vielleicht besser, wenn Sie ihn noch vor
seiner Rückkehr einweihen«, riet mir Mr. Burton. »Das würde zumindest den
Überraschungseffekt eliminieren und Mr. Stone hat Zeit, sich gedanklich darauf einzustellen,
bevor er nach Hause fährt.«
    Ich nickte stumm und bat ihn, mich ins Hotel
zurückzubringen. Ich hatte genug gesehen und vermied von nun an jeden Blick
nach draußen.
     
    Wieder in der Suite angekommen, ging ich unruhig im
Zimmer auf und ab. Was sollte ich jetzt tun? Es gab nichts, was ich gegen die
Plakate unternehmen konnte. Und Daniels Vorwürfe hallten mir jetzt schon durch
den Kopf. Wieso hast du so posiert? Wieso

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