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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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belustigt. »Baby, ich habe dir deinen Computer mitgebracht,
um dich von deiner Langeweile abzulenken. Aber du siehst aus, als hättest du
das schon anderweitig gelöst. Hat man dir versehentlich die falschen
Medikamente gegeben?«
    Ich machte Anstalten aufzustehen, doch er legte schnell
seine Taschen ab und kam auf mich zu. »Warum bist du denn so aufgedreht? Hat
das etwas mit Santoros Besuch zu tun?«
    Er streckte die Arme nach mir aus und sofort schmiegte
ich mich an seinen Körper. »Wir wissen jetzt, wer der Einbrecher war. Es war
tatsächlich Konstantin! Und Santoro wird ihn bald verhören, vielleicht steckt
er auch hinter der Autobombe und den anderen beiden Morden«, sprudelte es aus
mir hervor.
    Als er nichts erwiderte, setzte ich hinzu: »Daniel, wir
sind in Sicherheit! Jetzt kann uns nichts mehr passieren, niemand versucht mehr,
uns umzubringen.«
    Er küsste sanft mein Haar und hielt mich fest, ließ
sein Kinn dabei auf meinem Kopf ruhen, schwieg aber weiter.
    »Was ist? Freust du dich gar nicht?«
    »Natürlich freue ich mich! Sehr sogar. Aber lass uns
lieber erst abwarten, was Santoro wirklich herausfindet. Ich traue ihm nicht.«
    Ich befreite mich aus seiner Umarmung und blickte zu
ihm auf. »Sei doch nicht immer so pessimistisch! Selbst wenn Santoro Konstantin
nicht gleich festnimmt, so wissen wir doch wenigstens, vor wem wir uns vorsehen
müssen. Dein Sicherheitsteam wird ja wohl dafür sorgen können, dass er uns
nicht noch einmal auflauert?« Ich holte kurz Luft und als Daniel nicht sofort
antwortete, setzte ich nach: »Oder soll ich mich um ihn kümmern? Wütend genug wäre
ich, wenn du mir also meine Waffe zurückgibst, dann...«
    Sein Kuss brachte mich zum Schweigen. Wir versanken
ineinander, mit seiner Zunge fuhr er an meiner Unterlippe entlang, seufzte
leise, als er erneut in meinen Mund vorstieß. Oh Gott, wie sehr sehnte ich mich
nach ihm!
    Er ließ nicht von mir ab, drängte mich mit dem Rücken
auf mein Bett zurück, beugte sich über mich und plötzlich waren seine Hände überall.
Ich keuchte vor Wohlbefinden und Freude über die unverhoffte Leidenschaft, die uns
schon so viele Stunden vorenthalten war.
    Doch dann löste er sich abrupt von mir, schwer atmend
trat er von meinem Bett zurück. »Babe, ich verspreche dir, ich werde dich glücklich
machen, jeden Tag, so oft du willst. Aber du musst schwören, dass du dich aus
diesem Fall heraushältst. Überlasse es meinen Leuten und der Polizei, nach dem
Täter zu suchen. Du lässt deine Finger von der Waffe, von Konstantin und von
allem, was sonst noch gefährlich ist.«
    »Ohne meine Waffe wären wir jetzt beide tot«, erwiderte
ich leise.
    »Sei nicht unvernünftig! Wenn du mit mir zusammenlebst,
wird es hin und wieder brenzlige Situationen geben. Ich habe mir viele Feinde
gemacht, da bleibt es nicht aus, dass Drohungen ausgesprochen werden. Aber ich
lasse das die Experten regeln. Smith und seine Leute sind dafür ausgebildet,
ich bezahle sie, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren. Wenn du da
mitmischt, können sie ihre Arbeit nicht richtig erledigen und was am Ende dabei
rauskommt, siehst du ja.«
    »Dann bin ich also selber Schuld, dass Konstantin mich
angeschossen hat?« Entrüstet setzte ich mich im Bett auf und starrte ihn an.
    Mein Blick ließ ihn vorsichtig werden. Spürte er in all
seiner Ignoranz, auf welch dünnem Eis er sich gerade bewegte?
    Dr. Sanders unterbrach unseren Schlagabtausch. Die Ärztin
schien ein Gespür für kritische Situationen zu haben und kam immer im richtigen
Moment. »Juliet, Sie sollten sich hinlegen. Auch wenn Sie sich besser fühlen,
Sie brauchen Ruhe. Haben Sie die Tabletten schon eingenommen?« Sie würdigte
Daniel keines Blickes.
    Der ging zu seinem provisorischen Schreibtisch zurück
und klappte den Laptop auf. Ich blickte zu ihm hinüber, während Dr. Sanders meine
Wunde untersuchte und die Verbände wechselte. »Ihre Narbe verheilt gut, ich
zeige Ihnen, wie Sie den Verband richtig anlegen, damit Sie das zu Hause auch
machen können.«
    Ich blickte an meinem nackten Oberkörper hinunter,
hielt mit den Händen meine Brüste bedeckt. Die Narbe unter der linken Brust war
winzig. Ein wenig Wundflüssigkeit trat noch aus, aber es sah harmlos aus. Um
die Wunde hatte sich ein tiefschwarzer Fleck gebildet, der druckempfindlich war,
doch sonst war ich unversehrt.
    »Ihre Schmerzen kommen von der Operation und von Ihrer
angeknacksten Rippe«, erklärte mir Dr. Sanders. »Wir konnten die Kugel

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