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Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Garvald.«
    »Um den kümmern wir uns später. Zuerst müssen wir unseren
    Freund hier loswerden. Wir schaffen ihn durch die Gasse zu Stanks Schrottplatz, dann besorgen Sie einen Wagen. Aber beeilen Sie sich.«
      Die Gasse lag verlassen da. Sie schlurften langsam durch die Dunkelheit und schleppten Brady zu dem Schrottplatz. Die Tür im Zaun war nie abgesperrt. Der Platz lag ganz im Dunkeln zwischen hohen Lagerhäusern, die bald den Baggern weichen sollten. Ein schmaler Weg führte zwischen den Schrotthaufen hindurch.
      Manton lehnte sich an eine Wand, versuchte sich vor dem Regen zu schützen und hielt die gekrümmte Hand über seine Zigarette. Seltsamerweise empfand er keine Angst, nur Erregung. Auf merkwürdige Art kam es ihm vor, als sei er zum erstenmal seit Jahren wieder ganz lebendig. Er lächelte schief. Ben Garvald hätte sicher über ihn gelacht.
      Jemand betrat von der Hauptstraße her die Gasse und ging mit hallenden Schritten zwischen den Häusern hindurch. Manton trat ein paar Schritte zurück und wartete. Augenblicke später kam Jango vorbei. Sein Gesicht war im trüben Licht der Gaslampe deutlich zu erkennen.
      Manton rief leise seinen Namen. Jango drehte sich um und hastete zu ihm. Er starrte angestrengt ins Dunkel. »Was ist los?«
      »Brady ist uns unter den Händen gestorben. Wir müssen ihn wegschaffen. Ich warte auf Donner, der ein Fahrzeug besorgt.«
    Der Zypriote pfiff leise durch die Zähne.
      »Das ist gar nicht gut, Mr. Manton. Ich weiß nicht recht, ob ich damit etwas zu tun haben will.«
      »Darüber haben Sie nicht zu bestimmen«, herrschte ihn Manton an. »Oder muß ich Sie an Verschiedenes erinnern? Na also. Lassen Sie das Geschwätz und sagen Sie mir lieber über Garvald Bescheid.«
    »Er wohnt im Regent Hotel in der Gloyne Street. Keine fünf
    Minuten von hier Eine Absteige. Nicht einmal einen Nachtportier gibt es da, nur ein Zimmermädchen.«
    »Haben Sie mit ihr gesprochen?«
      »Klar.« Jango lachte leise. Seine Augen funkelten. »Käuflich, Mr. Manton. Ich kenne das Hotel. Man behält sie nur für die Gäste. Ein Pfund in den Strumpf, und sie macht bei allem mit.«
      »Interessant«, sagte Manton gedämpft. »Und wie weit würde sie für zwanzig Pfund gehen?«
    »Gar nicht auszudenken«, erwiderte Jango.
      Ein Motor heulte plötzlich auf, und gleißendes Scheinwerferlicht erfaßte sie, als ein Fahrzeug durch das Tor hereinkam, das zur Hauptstraße führte.
      Es war ein blauer Lieferwagen. Sie gingen darauf zu. Donner stieg aus.
      »Etwas Besseres habe ich nicht gefunden. Schaffen wir ihn hinten hinein, und nichts wie weg hier.«
      Es herrschte noch immer geringer Verkehr, aber die späte Stunde und der starke Regen hatten die Straßen nahezu leergefegt, als Donner zum Tor hinausfuhr und in die Hauptstraße einbog.
      »Keine Zeitvergeudung für Raffinessen«, mahnte Manton. »Einfach die nächste Seitenstraße.«
      »Vielleicht ist es nicht gut, so nah beim Klub zu bleiben«, wandte Jango ein.
      »Strengen Sie Ihr Gehirn an«, sagte Manton. »Er arbeitet bei der Kriminalpolizei im Rathaus und ist gesehen worden, als er das erstemal in den Klub kam. Es muß hier in der Nähe sein.«
    Donner drehte das Lenkrad, überquerte die Straße und bog in eine schmale Nebenstraße ein, die in weitem Bogen zwischen Lagerhäusern zum Fluß führte. Es begann immer stärker zu regnen.
      »Das müßte passen«, sagte Donner und hielt mitten auf der Straße.
      Manton öffnete die Tür und sprang hinaus. Sie befanden sich in der Kurve. Von hier aus konnte man die Hauptstraße nicht sehen. Die Lagerhäuser ragten stumm und dunkel in den Nachthimmel.
      »Lassen Sie den Motor laufen«, sagte er zu Donner. »Jango und ich erledigen das schon.«
      Er ging nach hinten, öffnete die Hecktüren und zerrte Brady an den Füßen heraus. Der Zypriote packte Brady bei den Schultern. Gemeinsam trugen sie ihn um das Fahrzeug herum und lehnten ihn an die Motorhaube.
      Sie traten zurück und sahen zu, wie Brady zu Boden glitt. Manton hob den Fuß und zertrat den rechten Scheinwerfer. Die Glassplitter regneten auf Brady hinab.
      »Das müßte genügen«, sagte er, schob Jango in den Wagen und stieg ein.
      »Vielleicht überfahre ich ihn am besten noch mal«, meinte Donner. »Damit es ganz echt aussieht.«
      Als Manton zögerte, weil ihm der Vorschlag einleuchtete, glitt das Licht von Autoscheinwerfern über die gerundete Wand eines der

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