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Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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erste Tür an der linken Seite, knipste das Licht an und sah das Badezimmer vor sich.
      Als er wieder herauskam, standen die drei Männer im Korridor und beobachteten ihn. Manton lächelte höflich.
    »Haben Sie etwas gefunden?«
      »Vielleicht denkt er, wir haben Garvald hinuntergespült«, meinte Donner.
      Brady ignorierte beide Bemerkungen und öffnete die nächste Tür.
      »Das Wohnzimmer«, erklärte Manton freundlich. »Daneben ist mein Schlafzimmer.«
      Brady sah sich in beiden Räumen ohne Erfolg um. Als er das Schlafzimmer verließ, sah er, daß die Tür am anderen Ende des Ganges einen Spalt offenstand. Er hastete hin, machte sie auf und sah die Treppe zu Mantons Wohnung.
    Wie ein gereizter Stier fuhr er herum.
    »So ist das also.«
      »Wie lange soll denn das Theater noch dauern, Chef?« fragte Donner. »Können Sie ihm nicht ein paar Scheinchen geben? Vielleicht ist er nur deshalb hierhergekommen.«
      Brady entrang sich ein wütendes Fauchen. Er packte Donner an der Schulter und holte aus. Der Zorn, der sich in Donner angesammelt hatte, kam plötzlich zur Entladung.
    »Nehmen Sie Ihre dreckigen Finger weg«, zischte er. Er drehte sich, fing Bradys Faustschlag mit der linken Schulter auf, sprang vor und rammte ihm das Knie in den Leib. Als sich Brady zusammenkrümmte, traf ihn das Knie im Gesicht und warf ihn nach hinten. Einen Augenblick lang schwankte der massige Polizeibeamte unter der Tür, versuchte sich an der Wand festzuhalten und stürzte dann rücklings die steile Treppe hinunter.
    12

    Während die drei Männer vor Entsetzen erstarrten, um dann zur Tür zu hasten und sich dort zusammenzudrängen, knarrte es hinter ihnen. Ben Garvald trat aus einem Wandschrank.
      »Du wirst im Alter reichlich unvorsichtig, Fred«, sagte er kopfschüttelnd. »Hast du das Elfte Gebot vergessen? Rühr nie einen Bullen an, denn das wird dir hundertfach heimgezahlt.«
      Er zwängte sich an ihnen vorbei und ging die Treppe hinunter. Brady lag unten auf dem Rücken, die Beine noch auf den Stufen, Kopf und Schultern in unnatürlichem Winkel an der Wand. Blut rann durch seine Haare. Er bewegte schwach den Kopf.
      Garvald drehte sich um und schaute zu Manton hinauf, der mitten auf der Treppe stehengeblieben war.
    »Sieht nicht gut aus, Fred. Viel Vergnügen.«
      Er öffnete die Tür und schlüpfte hinaus. Als sie zufiel, zog Manton Jango zu sich herunter.
      »Hinterher. Wenn Sie ihn aus den Augen verlieren, können Sie sich gleich einen Strick kaufen.«
      Die Tür öffnete und schloß sich hinter dem Zyprioten. Manton ließ sich vor Brady auf ein Knie nieder. Der Polizeibeamte schlug die Augen auf und starrte ihn finster an. Er gab einen erstickten, rasselnden Laut von sich, begann aus der Nase zu bluten, und sein Kopf fiel auf die Seite.
    »Um Gottes willen, er ist tot!« flüsterte Donner.
    Manton stand auf.
    »So ein Saustall.«
      »Es war ein Unfall«, sagte Donner verzweifelt. »Er schlug zuerst zu. Sie haben es gesehen.«
      »Ich kann mir gut vorstellen, wie das vor dem Richter und den Geschworenen klingt«, meinte Manton verbittert. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Donner. Sie haben einen Polizisten umgebracht, und das geht an die Rübe.«
    Donner zeigte mit zitternden Fingern auf ihn.
      »Dann geht es aber uns beiden an den Kragen, nicht nur mir. Wir stecken gemeinsam in der Patsche, täuschen Sie sich nicht.«
      »Sie brauchen mich nicht mit der Nase draufzustoßen«, knurrte Manton. »Selbst wenn die Kerle im Rathaus keine Beweise gegen mich finden würden, ginge es mir an den Kragen, dafür würden die schon sorgen.«
      »Dann müssen wir ihn beseitigen«, sagte Donner. »Das ist ganz klar. Werfen wir ihn doch bei Graingers Werft in den Kanal. Das ist nicht weit.«
      »Damit ja kein Zweifel mehr möglich ist, daß ein Mord vorliegt«, widersprach Manton. »Wir müssen uns etwas Besseres einfallen lassen. Einen Unfall brauchen wir. Einen passenden Unfall. Autounfall mit Fahrerflucht vielleicht.«
    Donner nickte eifrig.
    »Nicht übel. Gar nicht übel.«
      »Vor allem, wenn wir einen fremden Wagen nehmen und ihn später verschwinden lassen. Einen Haken gibt es aber noch. Wer hat ihn sonst noch hereinkommen sehen?«
      »Nur Jango«, erwiderte Donner. »Zum Glück hatte das Personal gerade Pause. Sie waren alle in der Küche. Er verwickelte Brady unten an der Treppe in ein Gespräch und betätigte den Summer.« Er zögerte. »Da ist aber immer noch

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