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Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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je erträumt haben.«
    »Als du mein Partner warst.«
    Manton stellte sein Glas ab und sagte nachdrücklich:
      »Eines wollen wir gleich klarstellen, Ben. Nachdem dich die Polizei wegen des Fischzugs bei der Stahlfabrik geschnappt hatte, wurde das Lokal dichtgemacht. Ich mußte zwei Jahre für Faulkner arbeiten, bis alle Schulden abbezahlt waren. Ich schulde dir überhaupt nichts.«
    Garvald grinste.
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
      Manton konnte seine Überraschung nicht verbergen. Er runzelte argwöhnisch die Stirn, schien plötzlich zu einem Entschluß zu kommen, setzte sich, zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und sperrte eine Schublade auf.
      »Ach was, einen Gefallen muß ich dir schon tun.« Er warf ein paar Geldbündel auf den Schreibtisch. »Das sind fünfhundert, Ben, mehr schaffe ich nicht.«
      Garvald sah mit seltsamem Lächeln auf das Geld hinunter, ging zum Wandschrank und goß sich noch einen Whisky ein. Als er sich umdrehte, war sein Gesicht ausdruckslos.
    »Nein, danke, Fred.«
    Manton sprang zornig auf.
    »Was willst du dann? Bella?«
    »Sie ist doch meine Frau, Fred.«
      »Meinst du nicht, sie war es?« Manton lachte säuerlich. »Mit diesem Gerede erreichst du gar nichts. Komm ihr zu nah, und Harry Faulkner läßt dich so schnell abservieren, daß du gar nicht weißt, wie dir geschieht.«
    Garvald lächelte.
    »Und da erzählst du mir, daß jetzt alles ganz legal zugeht.«
    Manton zog die Brauen zusammen. Seine Augen verengten sich.
      »Nein, es ist gar nicht Bella, wie? Die Beute – das Bargeld vom Überfall.«
    »Das zusammen mit Jacky Charlton verbrannt ist.«
      »Wirklich?« sagte Manton leise. »Vielleicht hattet ihr schon vorher geteilt?«
    »Interessanter Gedanke, das mußt du zugeben.«
      Schritte polterten durch den Korridor, die Tür wurde aufgerissen und Donner kam herein. Er stützte sich auf den Schreibtisch, ohne Garvald zu beachten.
    »Es gibt Ärger. Brady ist wieder da.«
    »Was will er?«
      »Unseren Freund da. Jango hält ihn unten an der Treppe hin, aber lange wird er es sicher nicht schaffen.«
    Manton sah Garvald aufgebracht an.
    »Was hast du angestellt, verdammt noch mal?«
    Garvald war schon auf dem Weg zur Tür.
      »Keine Ahnung. Ich habe noch andere Eisen im Feuer. Beste Grüße, Fred. Ich finde allein hinaus.«
      Nachdem er verschwunden war, wollte ihm Donner nacheilen, aber Manton hielt ihn am Ärmel fest.
    »Lassen Sie ihn gehen. Er ist nicht hiergewesen, verstanden?«
      Er setzte sich an den Schreibtisch und zündete sich eine Zigarette an. Augenblicke später hörte er im Korridor Stimmen. Brady stürmte ins Zimmer und stieß einen kleinen, bärtigen Mann in einer weißen Smokingjacke beiseite.
      Brady blieb vor Mantons Schreibtisch stehen, aber der kleine Mann schob sich vor ihn. Sein Gesicht war stark gerötet, und er sprach mit starkem griechischem Akzent.
    »Er kam durch den Personaleingang, wie ein Verrückter, Chef«, sagte er und gestikulierte wild. »Als ich ihn aufhalten wollte, hätte er mir beinahe den Arm gebrochen.«
      »Kümmern Sie sich nicht um den Zwerg«, sagte Brady rauh. »Ich suche Ben Garvald. Wo ist er?«
    Manton sah ihn von unten her an.
    »Ben Garvald? Sie sind wohl nicht ganz bei Trost?«
      Brady ging um den Schreibtisch, packte Manton am Revers und zerrte ihn hoch.
      »Hören Sie auf mit dem Quatsch, Manton. Ich war draußen in der Gasse. Jemand hat ihn durch Ihre Privattür hereingelassen.«
      Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sich Manton nicht in der Gewalt. Er sah Donner stirnrunzelnd an, und Brady lachte grimmig.
      »In Ihnen kann man lesen wie in einem Buch. Also: Wo ist er?«
    Manton riß sich los und trat einen Schritt zurück.
      »Ich weiß nicht, was das Ganze zu bedeuten hat, aber ich möchte gerne Ihren Durchsuchungsbefehl sehen. Wenn Sie keinen haben, rate ich Ihnen, zu verschwinden, bevor ich mich an Ihre Vorgesetzten wende.«
      »Mich können Sie nicht einschüchtern«, erwiderte Brady verächtlich.
      »Mag sein«, sagte Manton, »aber Harry Faulkner bringt es fertig.«
      Brady war jedoch schon so weit, daß er sich Vernunftsgründen nicht mehr zugänglich zeigte. Ein vorsichtiger Mensch war er nie gewesen.
    Er funkelte Manton an.
      »Ben Garvald ist hier, ich habe ihn hereinkommen sehen, und ich werde ihn auch finden, verlassen Sie sich drauf.«
    Er drehte sich um, stieß Jango beiseite und ging in den Korridor hinaus. Er öffnete die

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