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Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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»Ich suche Fred überall. Ist er hier?«
      Squires war sechzig Jahre alt, sah aber noch wesentlich älter aus. Wirres graues Haar fiel ihm in die breite Stirn, außerdem schien er sich schon lange nicht mehr rasiert zu haben. Unter dem linken Arm trug er eine Schrotflinte, mit der Rechten hielt er einen riesigen Schäferhund fest, der sich mit allen vieren gegen die Leine stemmte und Lazer anspringen wollte. Aus seiner Kehle drang ein bösartiges Knurren.
    »Er hat zu tun«, gab Squires zurück. »Ist es wichtig?«
      »Sieht so aus.« Lazer trat auf ihn zu. »Sind Donner und Jango auch da?«
    Der alte Mann starrte ihn argwöhnisch an.
    »Neugierig sind Sie gar nicht, was?«
      »Warum die Geheimnistuerei? Ich war doch schon öfter hier, oder?«
      »Schon gut«, sagte der alte Mann. »Na, kommen Sie meinetwegen 'rein.«
      Sie betraten, was offenbar früher die große Küche gewesen war, einen großen, mit Steinfliesen ausgelegten Raum, in dem ein gewaltiger Kohlenherd stand. Alles war schmutzig, auf dem Tisch in der Mitte stapelte sich ungespültes Geschirr, daneben standen zwei leere Milchflaschen hinter einem halben Laib Brot und ein paar offenen Dosen. Das schmale Bett in der Ecke war nicht gemacht.
      Squires gab dem Tier einen Befehl. Der Schäferhund legte sich vor dem Herd nieder und beobachtete Lazer.
    »Warten Sie hier. Ich hole Manton.«
    Er lehnte die Flinte an die Wand und verließ den Raum. Lazer setzte sich auf den Tischrand. Nach einiger Zeit ging die Tür wieder auf, und Manton kam herein, gefolgt von Donner.
      Manton trug einen Mantel über den Schultern. Offenbar war ihm kalt. Er sah Lazer stirnrunzelnd an.
    »Ich dachte, Sie spielen bei Faulkners Fest auf?«
      »Ich bin weggegangen«, erwiderte Lazer kurz. »Einer von diesen verdammten Bullen tauchte auf und fragte nach Ben Garvald. Ein Kriminalsergeant namens Miller.«
    »Ben Garvald?« sagte Manton. »Aber der sitzt doch noch.«
      »Nicht mehr. Gestern ist er entlassen worden. Dieser Miller behauptet, er sei in der Stadt.«
    »Weshalb suchen sie ihn?«
      »Routineermittlungen, hieß es. Ich dachte mir aber, Sie sollten Bescheid wissen, Fred. Früher sind Sie und Ben doch dicke Freunde gewesen. Vielleicht kommt der Bulle als nächstes zu Ihnen.«
      »Das haben Sie ganz richtig gemacht, Chuck. Vielen Dank.« Manton zögerte. »Erwähnte dieser Miller meinen Namen?«
    Lazer schüttelte den Kopf.
      »Er hatte es furchtbar eilig. Anscheinend ist irgendein Kollege von ihm überfahren worden. Der Täter scheint flüchtig zu sein. Millers Kollege liegt jedenfalls im Krankenhaus und schwebt in Lebensgefahr.«
      Donner gab einen unterdrückten Laut von sich, und Mantons Gesichtsausdruck schien sich enger um die Backenknochen zu spannen. Er zwang sich ein Lächeln ab.
      »Damit werden die Leute ja wenigstens bis morgen beschäftigt sein. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe, Chuck. Es war ganz richtig, daß Sie hergekommen sind.«
      »Na gut.« Lazer stand auf. »Dann verschwinde ich wieder. Wird Zeit, daß ich ins Bett komme.« Er ging zur Tür, öffnete sie und drehte sich mit einem Lächeln um. »Wir sehen uns morgen im Klub.«
    Die Tür fiel hinter ihm zu, und der Luftzug wirbelte durch den
    Raum, um in einer Ecke zu ersterben. Donner brach als erster das Schweigen.
    »Wenn Brady durchkommt und quatscht –«
      »Das gibt mindestens fünfzehn Jahre für jeden«, flüsterte Manton. »Kein Richter im Land tut es darunter.«
      »Wir könnten am Morgen schon in Liverpool sein«, sagte Donner erregt. »Und dann nichts wie weg mit dem nächsten Schiff. Spanien oder so. Kein Mensch wird Fragen stellen. Ich kenne die richtigen Leute.«
    »So etwas kostet Geld.«
    »Im Safe im Klub liegt genug. Sieben- oder achttausend.«
    »Das gehört Faulkner, nicht mir.«
    »Wir kämen weit damit.«
    Manton überlegte kurz und nickte.
      »Nur das eine noch. Was ist, wenn uns die Bullen schon auf der Spur sind? Vielleicht warten sie nur darauf, daß wir uns im Klub sehen lassen.«
      »Ganz einfach«, sagte Donner achselzuckend. »Schicken Sie Jango voraus. Er wird es schon merken.«
    »Wird er sich darauf einlassen?«
      »Wüßte nicht, wieso nicht.« Donner grinste. »Vor allem, wenn Sie ihn nicht einweihen.«
    Manton begann zu lachen und schüttelte den Kopf.
    »Sie sind richtig, Donner.«
      »Das ist die einzige Möglichkeit«, gab Donner zurück. »Und was machen wir mit Garvald?«
      »Es hat keinen Sinn, ihn

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