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Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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noch länger mitzuschleppen. Er müßte noch bewußtlos sein. Wir nehmen ihn mit und kippen ihn aus dem Wagen, wenn wir durchs Moor fahren.«
    Squires humpelte in die Küche.
    »Jango ist hinaufgegangen und sieht nach dem Burschen, Mr.
    Manton. Wie lange bleibt er hier?«
      Bevor Manton etwas erwidern konnte, ertönte irgendwo im Haus ein schriller Schrei. Er drehte sich auf dem Absatz um.
    »Das klang nach Jango!«
      Wortlos ergriff Donner die Flinte und lief durch den dunklen Korridor.

    Ben Garvald tauchte aus der Dunkelheit empor und öffnete die Augen. Das Zimmer war von Spinnweben erfüllt – riesigen, grauen Spinnennetzen, die sich träge bewegten.
      Er schloß die Augen, atmete tief und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. Als er die Augen wieder aufschlug, waren die Spinnengewebe fast verschwunden.
      Er lag auf einem schmalen Bett an der Wand eines kleinen Zimmers. An der Decke hing eine Lampe mit Schirm, die Vorhänge am Fenster waren zugezogen.
      Er schwang die Beine herunter und blieb ein Weile auf dem Bettrand sitzen, bevor er aufzustehen versuchte. Er hatte einen schrecklichen Geschmack im Mund, die Zunge war trocken und angeschwollen. Das Mittel im Tee hatte seine Wirkung getan – und zwar gründlich.
      Er stellte sich auf die Beine und wankte durch das Zimmer, hielt sich an der Wand fest, drehte sich um und kehrte zum Bett zurück. Nach einiger Zeit verschwanden die Spinnweben ganz, und sein Gedächtnis erwies sich als intakt.
      Er erinnerte sich an sein Zimmer im Hotel, an das Mädchen, das den Tee gebracht hatte. Und dann war Donner aufgetaucht, was nur eines bedeuten konnte: Der Polizeibeamte, der im Klub die Treppe hinuntergestürzt war, mußte gestorben sein.
    Eine interessante Situation. Er stand wieder auf und untersuchte die Tür. Sie war abgeschlossen, offenbar mit einem Steckschloß. Ein Oberlicht gab es nicht. Er ging zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Der untere Rahmen des Fensters ließ sich unschwer hochschieben. Er schaute hinaus.
      Er befand sich im obersten Stockwerk. Der Park lag zehn Meter unter ihm im Dunkeln. Das nächste Fenster war gute drei Meter von ihm entfernt und nicht zu erreichen.
      Er schloß das Fenster, ging zum Bett zurück, um die Lage zu überdenken, und hörte, wie ein Schlüssel ins Schloß gesteckt wurde. Er zögerte einen Augenblick, legte sich dann schnell wieder auf das Bett und schloß die Augen.
      Die Tür ging auf, jemand trat ins Zimmer. Garvald wartete. Als eine Hand seine Hemdbrust packte, um ihn wachzurütteln, öffnete er die Augen und starrte in das verblüffte Gesicht Jangos. Der Zypriote vermochte einen Warnschrei auszustoßen, bevor Garvalds rechte Faust in seiner Magengrube landete. Jango schnappte nach Luft und kippte um. Garvald sprang auf, rannte hinaus und schloß die Tür hinter sich.
      Er lief eine Treppe zum nächsten Stockwerk hinunter und hörte unten Max Donners Stimme.
    »Jango! Jango, was ist los?«
      Garvald riß die nächstgelegene Tür auf, trat in die Dunkelheit dieses Raumes und wartete. Auf dem nackten Fußboden des Korridors näherten sich Schritte. Donner tauchte auf, die Flinte im Anschlag. Garvald trat hinaus und ließ den Arm auf Donners rechtes Handgelenk niedersausen. Donner stöhnte auf und ließ die Waffe fallen.
      »Vorsicht, Manton, Garvald ist frei!« schrie Donner und stürzte sich auf den Gegner. Seine Finger zielten nach den Augen Garvalds.
    Unten in der Halle echote ein markerschütterndes Geheul, als Squires den Schäferhund von der Kette ließ. Donner und Garvald rangen einen Augenblick miteinander, dann stürmte der Hund in den Korridor.
      Garvald bäumte sich auf und stieß Donner mit Wucht durch den Korridor zur Treppe. Er sank auf ein Knie, riß die Waffe hoch und spannte den Hahn. Der Hund war schon auf halbem Weg durch den Korridor, als er den Lauf hochschwang. Das Tier setzte zum Sprung an, und er drückte ab.
      Der Schäferhund wurde mitten im Sprung getroffen, heulte auf und fiel gegen die Wand, lag zuckend am Boden. Garvald hörte einen Wutschrei. Squires tauchte am anderen Ende des Ganges auf, um sich mit Donner zu verbünden. Manton war an seiner Seite. Als die drei Männer heranstürmten, schleuderte Garvald die Flinte nach ihnen, drehte sich um und rannte davon.
      Eine schmale Hintertreppe verlor sich unten in der Dunkelheit. Er raste hinunter und erreichte einen mit Steinfliesen ausgelegten Korridor. Er riß die Tür am Ende des Ganges

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