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Ohne jede Spur

Ohne jede Spur

Titel: Ohne jede Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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oder Mädchen?»
    «Ich lasse mich überraschen.»
    «Schön. Ist Bobby da?»
    «Ja. Aber ich befürchte, er wird dich wieder wegdrücken.»
    «Ist schon okay. Liegt wohl an meinem Charme.»
    Es war ein Rascheln und Murren zu hören, als Anabelle ihrem Mann den Hörer reichte. Anscheinend musste sie ihn aufwecken.
    «Ich träume wohl», knurrte Bobby.
    «Keine Ahnung. Bin ich nackt und voller Schlagsahne?»
    «D.   D., wir haben doch erst vor acht Stunden miteinander gesprochen.»
    «Tja, so ist das leider mit dem Verbrechen. Es schläft nie.»
    «Detectives aber schon.»
    «Wirklich? Davon war in der Polizeischule nie die Rede. Ich muss dir eine Frage über einen Kollegen von der Landespolizei stellen. Sein Name ist Wayne Reynolds. Klingelt da was bei dir?»
    Die Antwort ließ auf sich warten. Immerhin legte er nicht auf. «Wayne Reynolds?», wiederholte er schließlich. «Nein, zu dem Namen fällt mir kein Detective ein.»
    D.   D. nickte und schwieg. Sowohl die Bostoner Polizei als auch die Massachusetts State Police waren zwar recht große Organisationen, doch es herrschte trotzdem so etwas wie Familienatmosphäre. Auch wenn man nicht mit jedem Officer direkt zu tun hatte, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass man allen irgendwann einmal begegnete, auf den Gängen, als Verfasser eines Berichts oder auch nur im Zusammenhang mit einer Klatschgeschichte.
    «Augenblick», sagte Bobby. «Ich kenne den Namen, aber er gehört nicht zu jemandem aus der Riege der Detectives.Der Mann arbeitet im Computerlabor. Er hat uns letztes Jahr bei den Ermittlungen in einem Bankraub geholfen und ein paar Handys unter die Lupe genommen.»
    «Ein Elektronikfreak?»
    «Ich glaube, im Fachjargon spricht man von einem Kriminaltechniker.»
    «Aha», sagte D.   D.
    «Habt ihr Computer beschlagnahmt und die Kollegen von der Landespolizei um Hilfe gebeten?»
    «Ich habe das BRIC um Hilfe gebeten.» Das Boston Regional Intelligence Center war dem Bostoner Police Department angeschlossen und eine Art Spezialabteilung, denn wie alle großen Behörden glaubte auch die Bostoner Polizei, eine Extrawurst haben zu müssen.
    «Na, dann erkundige dich da», brummte Bobby. «Bei denen wird bestimmt schon mal jemand mit Wayne gearbeitet haben. Ich hab’s jedenfalls nicht.»
    «Okay, Bobby. Wünsche noch süße Träume.»
    «Von wegen, ich muss gleich raus.»
    «Na, dann einen guten Tag.» D.   D. klappte ihr Handy zu, bevor er dazu kam, sie zu beschimpfen. Sie klemmte es an ihren Gürtel und stierte in die leere Tasse. Wayne Reynolds war Computerprofi und hatte einen Computerlehrling zum Neffen. Interessant. Sie schenkte sich neu ein.
     
    Wayne Reynolds kam um Punkt acht zur Tür herein. D.   D. erkannte ihn an den kupferroten Haaren. Ansonsten aber hatte er keinerlei Ähnlichkeit mit seinem dreizehnjährigen Neffen.
    Er war an die eins fünfundachtzig groß und bewegte sich locker und athletisch. Offenbar zerlegte er nicht nur Festplatten, sondern tat auch was für seine Fitness. Er trug einen hellbraunen Wollblazer, ein waldgrünes Hemd und eine dunkle Hose. Etliche Gäste drehten sich nach ihm um, als er durchs Café ging, und D.   D. empfand ein leichtes Prickeln, als er zielstrebig auf sie zusteuerte. Wenn sich Ethan Hastings einmal zu einem solchen Typ mausern sollte, hatte Sandy Jones womöglich doch keine schlechte Wahl getroffen.
    «Sergeant Warren», grüßte er und streckte die Hand aus.
    D.   D. nickte und ließ sich von ihm die Hand schütteln. Er hatte einen festen Händedruck, kurzgeschnittene Nägel und auffällig schöne Finger, an denen sie keinen Ehering entdeckte.
    Sie brauchte jetzt, weiß Gott, ein deftiges Frühstück.
    «Wollen Sie was essen?», fragte sie.
    Er blinzelte. «Ja.»
    «Schön. Ich besorge uns was.»
    D.   D. ließ sich Zeit am Bestelltresen, um innerlich zur Ruhe zu kommen und sich daran zu erinnern, dass sie ein mit allen Wassern gewaschener Profi war und definitiv kein Problem damit hatte, mit einem Abziehbild von David Caruso zu frühstücken. Pech, dass sie selbst nicht so recht daran glaubte. Sie hatte schon immer eine Schwäche für David Caruso gehabt.
    Mit Servietten, Besteck und einer Tasse Kaffee für ihn kehrte sie an den winzigen Tisch zurück. Wayne nahm ihr den weißen Keramikbecher mit seinen wunderschönenFingern aus der Hand. D.   D. biss sich auf die Innenseite ihrer Unterlippe.
    «Sie arbeiten fürs Land?», fing sie ein wenig befangen an.
    «Kriminaltechnik, Abteilung Computer. In New

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