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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Gefühlslebens verklagen sollen.«
    »Nein, ich meine, ich erinnere mich daran, womit ich da gerade beschäftigt war.«
    »Was?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten Probleme.«
    »Von denen du mir nie etwas erzählt hast.«
    »Familienangelegenheit«, erwiderte er und wollte einen Schluck nehmen, hielt aber inne, als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte.
    »Und ich war kein Teil der Familie«, bestätigte Andie.
    »Verdammt « , sagte North zu sich selbst.
    »Schon gut.« Andie lehnte sich wieder gegen das Bett. »Lange vorbei.«
    »Wir hatten große Probleme«, erklärte North.
    »Schon gut. Du musst nicht …«
    »Onkel Merrill hatte die Kanzlei übernommen, als mein Vater starb, und sie achtzehn Jahre lang allein geführt.«
    »Ach«, meinte Andie, »und, war er nicht kompetent genug?«
    »Er war höchst kompetent«, erwiderte North. »Aber er war ein krummer Hund. Drei Generationen der Familie Archer haben den guten Ruf der Kanzlei aufgebaut, und Merrill hat alles aufs Spiel gesetzt. Ist dabei aber nie erwischt worden.« Er nahm wieder einen Schluck.
    »Und du musstest das dann vertuschen?«
    »Die meisten seiner krummen Geschäfte waren schon verjährt, aber das Problem war, wenn irgendetwas davon herauskam, wäre unser guter Ruf zerstört gewesen. Meine Mutter war in Trauer, Southie war noch zu jung …«
    »Und deswegen musstest du dich allein um alles kümmern«, fuhr Andie fort. »North, selbst als Merrill noch die Geschäfte führte, musstest du dich schon darum kümmern.«
    »Es waren keine Schwerverbrechen, die ich vertuscht habe«, erklärte North in bitterem Ton. »Aber ich hatte seine letzte krumme Tour herausgefunden, die kurz davor stand zu platzen, und die war noch lange nicht verjährt. Ich kämpfte darum, einen Ausweg zu finden, und da kamst du …«
    »Wenn du mir das alles nur gesagt hättest«, meinte Andie traurig.
    »Ich habe es niemandem erzählt, außer Southie. Und auch ihm nur, als er fragte.«
    »Du hättest es Lydia sagen sollen. Sie hätte doch erfahren müssen, was Merrill alles angestellt hat.«
    »Sie hätte mir nicht zugehört, und ich wollte sie nicht unglücklich machen.«
    »Er war doch nur ihr Schwager«, sagte Andie. »Was hätte ihr das denn ausgemacht?«
    »Er war ihr Liebhaber«, erwiderte North. »Und es hätte ihr sehr viel ausgemacht.«
    »Was?« Andie setzte sich auf. »Lydia und Merrill?«
    »Ich dachte, das wüsstest du.«
    »Woher denn? Durch Telepathie?«
    »Von Flo.« North blickte sie ehrlich überrascht an. »Hat Flo es dir nie erzählt?«
    »Flo ist keine, die über andere tratscht. Sie lebt nach dem Motto ›Leben und leben lassen‹. Warum hätte sie es mir erzählen sollen?«
    »Na ja, weil damit ihre Fehde begann.« North nahm wieder einen Schluck. »Herrgott, du hast wirklich einiges verpasst.«
    »Tja, ich saß eben in dieser verdammten Dachwohnung oben und habe auf dich gewartet«, erwiderte Andie. »Was meinst du damit, damit begann ihre Fehde? Flo mochte Lydia nicht, weil sie mir gegenüber so hochnäsig war.«
    »Das hat es nicht besser gemacht, aber sie hatten eines Tages eine andere Schlammschlacht. Flo kam von einem Besuch bei dir die Treppe herunter, und ich lud sie zu einer Cocktailparty ein, die wir veranstalten wollten, und Mutter sagte: ›Kommen Sie nur, Flo, und bringen Sie ruhig Ihren Bettgespielen mit, wer immer es gerade ist.«
    »Gemeine Ziege«, kommentierte Andie.
    »Nun ja, Flo ging ziemlich freizügig damit um, mit wem sie gerade schlief«, meinte North.
    »Tut sie immer noch«, erwiderte Andie. »Deswegen muss Lydia noch lange nicht ihre Giftpfeile abschießen.«
    »Na, jedenfalls sagte Flo daraufhin: ›Tja, zumindest können Sie sicher sein, dass es nicht mein Schwager ist.‹ Danach herrschte zwischen den beiden offener Krieg.«
    »Flo, Flo«, stöhnte Andie. »Obwohl Merrill doch gar nicht mehr Lydias Schwager war, denn dein Vater war ja schon tot.«
    North nahm einen weiteren Schluck und schwieg diskret.
    »Äh. Wie lange zurück ging denn diese Affäre?«
    »Ich glaube, sie fing etwa ein Jahr nach meiner Geburt an. Damit hatte Lydia den Archer-Erben geliefert, und mein Vater war kein treuer Ehegatte.«
    Andie bemühte sich, diese neue Seite Lydias zu begreifen. »Na ja, aber ausgerechnet mit seinem Bruder?!«
    »Merrill war der Aufregendere. Das schwarze Schaf der Familie«, erwiderte North grimmig.
    »Also waren sie fast dreißig Jahre lang ein heimliches Liebespaar.« Andie stellte sich vor, wie Lydia sich aus

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