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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Alice, die, an Rose Bunny gekuschelt, alles verschlafen hatte, dann setzte sie sich wieder auf das andere Bett, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und dachte: Ich muss nachdenken, ich muss nachdenken, ich muss …
    … und schlief ein.
    Als Andie aufwachte, saß Alice auf ihrer Bettkante und sah sie an.
    »Guten Morgen, mein Schatz«, murmelte Andie und setzte sich gähnend auf.
    »Ich kann nicht raus«, sagte Alice und drückte Rose Bunny an sich, und Andie erinnerte sich, dass sie alle Türen verbarrikadiert hatte, damit niemand hereinkommen und das Gas ausdrehen konnte.
    Sie stand auf und schob die Kommode von der Tür zum Vorraum weg, damit Alice in ihr Badezimmer gelangen konnte, und gähnte wieder. »Entschuldige«, brachte sie gähnend hervor und warf dann einen Blick auf ihre Uhr. Es war schon nach zehn Uhr. »Ach du liebe Zeit«, rief sie und war plötzlich hellwach. »Wir haben verschlafen.«
    »Ich nicht«, stelle Alice fest, setzte dann Rose Bunny auf ihr Bett und verschwand ins Badezimmer.
    Andie schaltete das Gas aus und schob dann den Arbeitstisch von der Tür zu Mays Schlafzimmer weg, um hineinzugehen und ihre Kleidung zu holen. North war schon fort, das Bett gemacht, und sie zog saubere Unterwäsche an, griff nach einer Jeans und einem T-Shirt und ging zurück ins Kinderzimmer, um nach Alice zu sehen. Gerade war sie in ihre Jeans geschlüpft, als Alice in Leggins und ihrem mit Volants besetzten Rock wieder hereinkam und ihr das Böse-Hexe-T-Shirt überreichte, in dem sie immer geschlafen hatte.
    »Das kannst du tragen, ich will es nicht mehr«, verkündete sie und machte wieder kehrt.
    Andie folgte ihr, wobei sie sich rasch umblickte, bevor sie in den Vorraum und dann in Alice ’ Zimmer trat. Falls May sich entschloss, einen weiteren Überfall zu starten, würde sie es diesmal mit jemandem zu tun bekommen, der sie kampfbereit erwartete. »Alice, Schätzchen, das ist doch dein T-Shirt …«
    »Nein, ist es nicht«, entgegnete Alice, den Kopf in einer Kommodenschublade, in einem Haufen schwarzer T-Shirts wühlend. »Es hat Tante May gehört. Ich habe es genommen, als sie gestorben war.« Sie richtete sich auf und hielt ein einfaches schwarzes T-Shirt in die Höhe. »Und ich will es jetzt nicht mehr. Du kannst es heute tragen.«
    Andie war sich ziemlich sicher, dass das irgendetwas zu bedeuten hatte, das ihr entging, aber sie war schon spät dran, deswegen erwiderte sie nur: »Danke«, und streifte es sich über den Kopf. Das Letzte, was sie sich wünschte, war, etwas von May zu tragen, aber sie würde ein Geschenk von Alice nicht ablehnen.
    May war offensichtlich schmaler gewesen als Andie, denn das Hemd saß eng, und die Wörter »Böse Hexe« dehnten und verzerrten sich über ihrer Brust, aber Alice betrachtete sie lächelnd und nickte, und Andie dachte: Was soll’s, die meisten Leute hier halten mich sowieso schon für verrückt. Sie half Alice, ihr Haar zu einem Haarknoten zu schlingen, und Alice fragte: »Können wir heute Nachmittag trotzdem unser Drei-Uhr-Backen machen?«
    »Auf alle Fälle«, antwortete sie und dachte: Solange wir vor der Séance fertig werden , und ging dann mit Alice zu einem späten Frühstück hinunter, wobei sie immer wieder wachsam Ausschau nach May hielt.
    North war schon seit sieben Uhr auf den Beinen, entschlossen, die katastrophalen Zustände, die er in Archer House vorgefunden hatte, zu bereinigen und Andie und die Kinder spätestens bis Sonntag nach Columbus zu bringen. Gabe McKenna musste schon im Morgengrauen aufgestanden sein, denn er betätigte den Türklopfer bereits um acht Uhr. »Hier bin ich«, sagte er, als North ihm die Tür öffnete, und er musterte kommentarlos die Örtlichkeit mit seinen scharfen dunklen Augen. »Wonach suchen wir?«
    »Nach Geistern«, erwiderte North.
    »Na gut, dann los«, meinte Gabe und trat ein.
    Sie begannen im Erdgeschoss, da noch niemand sonst auf den Beinen war. Gabe ging gründlich vor, klopfte die Wände ab, prüfte die Steinböden, rückte Möbelstücke und Bilder zur Seite, und North sammelte alles, was dort, wo es lag, nicht einen eindeutigen praktischen Nutzen hatte, in einer Schachtel zusammen. Die beiden Frontzimmer waren leer, die Wände hinter dem Verputz solider Stein, und so waren sie in wenigen Minuten durchsucht. In den Fluren und Vorräumen standen ebenfalls keine Möbel oder Dekorationsstücke, nur die Gemälde, die dort hingen, erforderten einige Minuten, um sie umzudrehen und zu überprüfen. Die

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