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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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all ihre Sachen in ihren Zimmern. Niemand hatte sich mehr in diesem großen Haus mit all dem Platz, den es bot, ausgebreitet, seit Jahren hatte niemand es mehr wirklich bewohnt.
    »Dieser Ort hat eine sehr böse Atmosphäre«, meinte Gabe.
    »Ja, aber es spukt nicht«, erwiderte North ärgerlich. »Irgendjemandem ist es gelungen, Andie davon zu überzeugen, dass es hier Geister gibt, und sie will um vier Uhr wieder eine Séance abhalten. Ich weiß nicht, ob es Mrs Crumb ist oder ein Außenstehender, oder ob es die Kinder sind, aber irgendein Betrug findet hier statt.«
    »Aber wozu?«, fragte Gabe. »Wer will denn dieses Haus haben?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es funktioniert.«
    Gabe wandte sich um und ließ den Blick über das Grundstück schweifen. »Ich dachte erst, dass jemand hier vielleicht Marihuana anpflanzt, aber wir sind den gesamten Besitz abgegangen, und es gibt nichts als Unkraut. Kein heimliches Labor im Keller, die Gemälde sind nicht besonders wertvoll, nichts in den Wänden.« Er trat gegen ein Büschel purpurner Astern und sah zu, wie die Blütenblätter zu Boden flatterten. »Irgendetwas stimmt hier nicht, das merkt jeder. Aber ich will verdammt sein, wenn ich weiß, was …«
    Er verstummte und starrte über die Astern hinweg.
    »Was ist?«, fragte North.
    Gabe bückte sich und hob eine vertrocknete, unansehnliche Unkrautpflanze auf, die jemand an den Rand des Blumengartens geworfen hatte.
    »Was ist das?«, fragte North.
    »Ich muss unbedingt telefonieren«, erwiderte Gabe nur und eilte mit der Pflanze in der Hand zum Haus zurück.
    »Ach, hier seid ihr«, rief Lydia, als sie Andie und Alice in der Küche sah. »Ich wollte über die Rückfahrt nach Columbus reden.«
    Alice erstarrte, und Andie sagte zu ihr: »Nicht, solange du nicht einverstanden bist, Alice«, und mischte die Schokoraspel in den Teig, wobei sie immer wieder nach May Ausschau hielt. Die verdammte Küche hatte keine offene Feuerstelle.
    »Ich hatte schon auf Bananenbrot gehofft«, gestand Lydia und warf einen Blick in die Schüssel. »Seit du fort bist, habe ich kein gutes Bananenbrot mehr gegessen. Ich habe zu Hause Bananen auf den Küchentisch gelegt, damit du backen kannst, wenn wir alle wieder zurück sind.«
    »Für Bananenbrot müssen die aber braun sein«, erklärte Alice streng. »Die gelben sind nicht gut dafür.«
    »Deswegen habe ich sie auch auf dem Küchentisch liegen lassen«, erwiderte Lydia. »Damit sie braun geworden sind, wenn wir zurückkommen.«
    Die werden vergammelt sein, bis wir wieder dort sind , dachte Andie bei sich, wenn das überhaupt je geschieht . Und sie fuhr fort, den Teig zu rühren und nach May Ausschau zu halten.
    Alice streckte sich und schaltete das Radio ein. »Wir tanzen beim Backen«, informierte sie Lydia.
    »Na, da habt ihr ja euern Spaß«, meinte Lydia und sah Alice zu, wie sie den Rhythmus von I’m Too Sexy aufnahm und in der Küche herumhüpfte. »Vielleicht könntest du einen Klassik-Sender einstellen?«, wandte sie sich an Andie.
    »Nein, der hier ist der einzige«, antwortete Andie. »Der Empfang ist nicht gut. Aber das genügt uns schon.« Wo, zum Teufel, ist May?
    »Hallo«, rief Flo und kam zur Tür herein, gerade als das Lied wechselte, und strahlte sie alle an. »Wo seid ihr denn alle?«
    »Hier!«, rief Alice ihr zu. »Wir tanzen. Komm, komm!«
    »Tanzen!«, rief Flo begeistert und begann, mit Alice zu Achy Breaky Heart in der Küche herumzuhopsen.
    Sie wirkten wie verrückt gewordene Affen.
    »Je schneller wir die Kinder hier rausholen können, umso besser«, bemerkte Lydia zu Andie.
    Und auch je schneller wir mich hier rausholen können, umso besser , dachte Andie und rührte schneller.
    Mrs Crumb traf North in dem Korridor zur Dienstbotentreppe, als er gerade mit Gabe hereinkam.
    »Da ist eine Frau für Sie am Telefon«, sagte sie voll Verachtung. »Sagt, es sei wichtig.«
    North ging in die Eingangshalle und hob den Hörer ans Ohr. »Hallo?«
    »Ich bin’s«, erklang Kristins Stimme. »Simon hat aus England angerufen. Er sagte, Sie sollten ihn so bald wie möglich zurückrufen.«
    »Hat er die Gräber gefunden?«
    »Er hat es nicht gesagt, aber er hat etwas gefunden.«
    »Gut, ich rufe ihn sofort an.«
    »Und ich habe etwas über May Younger herausgefunden.«
    »Ist sie hier irgendwo begraben?«
    »Sie ist überhaupt nicht begraben. Sie wurde verbrannt und die Asche in einem Tanzclub in Grandville zerstreut … wie hieß er noch, ach ja, hier

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