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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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glaube, dass das, was er sich am meisten gewünscht hat, auch wenn er es nicht zugegeben hat, war, ein Mal einen Geist zu sehen. Und das ist ihm hier gelungen.«
    »Welchen hat er denn gesehen?«, erkundigte sich Carter.
    »Alle drei«, antwortete Andie. »Er hat davon gesprochen, wie schön eure Tante May war.«
    »Und welchen hat er gesehen, als er starb?«, fragte Carter weiter.
    »Ich glaube, gar keinen. Ich war im Esszimmer bei ihm, bevor er gestorben ist, und er war sehr aufgeregt, aber das Zimmer war warm, und ich habe keinen von ihnen da drin gesehen.« Carter entspannte sich, und sie fuhr fort: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er allein war, als er starb.«
    »Warst du nicht bei ihm?«, fuhr Carter auf.
    »Ich bin zu Bett gegangen.« Ich habe ihn allein gelassen . »Isolde fand ihn heute Morgen im Salon.«
    »Also warst du nicht bei ihm, als er gestorben ist.«
    »Nein«, antwortete Andie.
    Carter blickte auf Alice hinunter, die aufgehört hatte zu weinen und seinen Blick erwiderte.
    »Was ist?«, fragte Andie.
    »Die Geister haben ihn umgebracht«, stellte Carter fest, und Alice nickte traurig.
    »Geister können Menschen nicht umbringen«, wandte Andie ein. »Sie können sie doch nicht berühren …«
    »Da war eine große schwarze Wolke, und Tante May schrie laut«, erzählte Alice. »Das war Miss J. Sie hat Dennis bestimmt genauso umgebracht.«
    »Hört mal zu«, sagte Andie, »wir müssen darüber sprechen, dass ihr mit uns von hier weggeht. Es ist zu gefährlich, noch länger hierzubleiben, denn die Geister werden immer stärker. Deswegen müssen wir uns überlegen, wie wir das schaffen können.«
    »Das können wir nicht«, meinte Alice und begann zu weinen.
    »Wir können alles«, entgegnete Andie. »Weine nicht, denke nach.«
    »Ich weine wegen Dennis«, heulte Alice.
    »Ich werde nachdenken«, erklärte Carter, und Andie hielt Alice im Arm und stimmte zu: »Wir werden alle nachdenken.«
    Bis zehn Uhr hatte North bereits mit den Sanitätern und mit der Polizei gesprochen, herausgefunden, dass Dennis keine nächsten Verwandten besaß, hatte in dessen Universität eine Nachricht hinterlassen und die Polizei und den Ambulanzwagen aus der Zufahrt gewunken, als sie mit Dennis ’ Leiche abfuhren. Und er hatte Southies Angebot einer Flasche Bier abgelehnt.
    Er ging in die Große Halle, wo Isolde einsam an dem runden Tisch saß und durch die hohen, durch Mittelpfosten geteilten Fenster ins Freie starrte.
    »Kann ich Ihnen irgendetwas bringen?«, erkundigte er sich sanft, doch sie schüttelte den Kopf.
    Er schwieg einen Augenblick und betrachtete sie. Sie war wie eine Karikatur einer absolut altmodischen Frau mit all dem schwarzen Augen-Make-up, dem wilden Haaraufbau, den Schulterpolstern. Aber der Gefühlsaufruhr, in dem sie sich befand, war echt, und er konnte sie nicht einfach allein in dieser eiskalten Halle sitzen lassen, vor allem, da sie wirklich daran glaubte, dass es in diesem Hause spukte.
    »Im Salon ist es wärmer«, meinte er, doch dann fiel ihm ein, dass im Salon Dennis gestorben war.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch.
    »Es war nicht Ihre Schuld«, stellte er nüchtern fest.
    »Das weiß ich«, erwiderte sie ohne eine Spur ihrer früheren Bissigkeit.
    North nickte. »Wollen Sie mir nicht sagen, warum Sie nicht in ein wärmeres Zimmer gehen?«
    Da blickte sie ihn zum ersten Mal mit so etwas wie Interesse an. »Es ist wegen der Geister so kalt hier. Sie stärken sich an all den Emotionen in diesem Haus. Ich weiß nicht, welche es sind oder was sie wollen, denn Harold ist fort, aber sie sind noch immer hier im Raum. Deswegen ist es hier so kalt.«
    Ich glaube nicht an Geister , dachte North, aber sie glaubte ganz eindeutig an sie. Wer immer Isolde Hammersmith war, eine Betrügerin oder Falschspielerin war sie nicht. »Harold ist fort?«
    »Er ist zur anderen Seite fortgegangen. Er sagte, er hätte endgültig genug von der Menschheit, ob lebendig oder tot.« Isolde holte tief Luft. »Was eigentlich ziemlich frech ist, wenn man bedenkt, dass er sich umgebracht hat, weil er dabei ertappt wurde, wie er die halbe Menschheit ausnahm. Er mochte die Menschen ganz gern, wenn er ihnen ihr Geld klaute.«
    »Die Menschheit ausnahm?«
    »Er war Harold Rich, der Kerl, der den großen Ponzi-Coup landete, drunten in Florida.«
    »Ach«, stieß North verblüfft hervor. Wenn man einen Kontaktgeist haben wollte, dann schien Harold Rich wirklich eine interessante

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