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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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versuchte, wenigstens einen Schimmer von ihm zu entdecken, zu dem sie sprechen konnte. »Ach, Dennis, wie fühlst du dich?«
    Tot .
    »Ich weiß«, erwiderte Andie elend. »Es tut mir so leid. Ist es schlimm?«
    Nein. Ich würde mich zwar nicht dafür entscheiden, wenn ich die Wahl hätte, was ich natürlich nicht hatte …
    Andie umklammerte seinen Pullover und bemühte sich sehr, nicht zu weinen. »Dennis, leidest du?«
    Ach nein. Eigentlich ist es in vielerlei Hinsicht auch wunderbar. Andie, es gibt wirklich Geister!
    Ärger verdrängte ihr Mitleid. »Ja, Dennis, darüber haben wir uns ja schon unterhalten.«
    Etwas bewegte sich außerhalb ihres Gesichtsfeldes, aber als Andie sich umwandte, war da nichts.
    Aber jetzt weiß ich es. Und das ist ganz erstaunlich .
    »Wie ist es denn so? Bitte sag mir, dass es nicht schrecklich ist.«
    Man hat kein Gefühl mehr. Ich meine, kein körperliches Gefühl. Man hat natürlich Gefühle, Emotionen .
    »Gefühle«, wiederholte Andie. »Bist du traurig?«
    Nein. Eigentlich bin ich eher begeistert. Denn es gibt tatsächlich echte Geister!
    »Das finde ich hier nicht gerade einen Pluspunkt.«
    Ja, aber ich hatte dir nicht geglaubt. Ich konnte nicht mit ihnen reden. Aber jetzt …
    »Kannst du es?« Andie umklammerte den Pullover fester. »Kannst du ihnen sagen, dass sie von hier verschwinden sollen?«
    Das können sie nicht .
    Andie fühlte Kälte an ihrer linken Seite, vielleicht einen kalten Luftzug, und sie wandte sich ihm zu.
    Sie sind an etwas in diesem Hause gebunden. Sie müssen hierbleiben .
    »Na gut. Wie können wir sie trotzdem zum Verschwinden bringen? Mit einer Séance?«
    Noch eine? Wir sind hier auf dieser Seite schon bald eine ganze Meute. Du wirst uns doch wohl nicht noch weiter verstärken wollen?
    »Vier seid ihr jetzt, nicht?«
    Ja, und manche von uns sind nicht gerade erste Wahl .
    »Wie ärgerlich für dich.« Sie überlegte einen Augenblick, dann fragte sie: »Dennis? Hat einer von ihnen dich umgebracht?«
    Ich glaube ja .
    »Welcher?«
    Ich weiß nicht. Ich saß auf dem Sofa und unterhielt mich mit May … Sie ist liebreizend, Andie … Und dann verschwand sie, und plötzlich kam dieses Ding aus dem Teppich heraus wie eine dunkle, kreischende Wolke, und da bin ich gestorben .
    »Hat es dich zu Tode erschreckt?«
    Das würde ich nicht annehmen. Aber ich bin tot, also wäre es zumindest eine naheliegende Hypothese .
    Andie betrachtete den Teppich. »Aber das ist einfach nur ein Teppich, Dennis.«
    Na ja, es kam da heraus, und schon war’s passiert .
    Sie ließ sich auf Hände und Knie nieder und tastete über den Teppich, ob sie etwas finden könnte – Ektoplasma im Teppich?  –, und als sie sich wieder aufrichtete, waren ihre Hände schmutzig, von einer feinen, dunklen Staubschicht bedeckt. »Was ist das für Zeug?«
    Ich weiß nicht. Ich würde es lieber abwaschen. Es könnte tödlich sein .
    »Ich glaube, es ist einfach Staub.« Sie klopfte sich ihre Hände ab. »Also gut, wir müssen uns diese Geister vom Hals schaffen. Wahrscheinlich war es Peter, denn du hast Alice ja in keiner Weise bedroht, also hatte Miss J. keinen Grund, auf dich loszugehen, und May saß neben dir, stimmt das?«
    Das ist jetzt eine müßige Frage. Wir können sie ja schließlich nicht vor Gericht bringen. Ich glaube, das Beste für uns alle wäre, von hier fortzugehen .
    »Ja, daran haben wir auch schon gedacht.« Andie bemühte sich, ihre Gedanken zu ordnen, und dabei fiel ihr wieder etwas ein. »Warte mal. Ich höre dich, aber ich sehe dich nicht. Ach, verdammt, Dennis, dann bist du eine Krisenerscheinung!«
    Ich wünschte, alle meine Studenten hätten so gut aufgepasst wie du, Andie. Sehr gut .
    »Aber das bedeutet, dass es damit bald vorbei ist.« Andie blickte sich nach ihm um. »Du wirst bald … ins Licht gehen oder so etwas. Das ist ja auch gut, und das sollst du auch tun, finde ich, aber es bedeutet, dass wir nicht viel Zeit haben.«
    Nun ja, also das Licht ist ganz eindeutig schon hier, und sehr störend. Ein Segen, dass ich jetzt keinen Schlaf mehr brauche, denn bei diesem Licht könnte ich nicht schlafen .
    »Was wolltest du mir sagen?«, fragte Andie. »Ich meine, welche Botschaft wolltest du mir überbringen, bevor du endgültig gehst? War es die, dass wir das Haus verlassen sollen? Denn damit wäre ich vollkommen einverstanden.«
    Ich gehe nicht. Ich werde dich und May nicht allein lassen mit diesen wahnsinnigen, körperlosen Monstern .
    »Das ist lieb von

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