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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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verkündete er. »Sie ist ziemlich aufgeregt, und ich will sie nicht allein lassen. Oder brauchst du mich, soll ich bei dir bleiben?«
    Die Vorstellung, dass North bei irgendjemandem saß, um ihn zu trösten, war so absurd, dass sie lachen musste, und im nächsten Augenblick brach sie in Tränen aus.
    Er kam ins Zimmer, setzte sich neben sie und schlang seine Arme um sie.
    »Ich kannte ihn erst seit zwei Tagen«, schluchzte Andie und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, um ihm nicht das Hemd nass zu weinen. »Aber er war ein guter Kerl. Er glaubte nicht an Geister, aber trotzdem versuchte er, uns zu helfen, und dann sah er sie und glaubte an sie, und er war so glücklich darüber, und dann hat einer von ihnen ihn umgebracht …«
    »Isolde glaubt auch, dass sie ihn umgebracht haben«, erwiderte North. »Sie geht durch das ganze Haus und sucht nach kalten Stellen.«
    »Peter muss es gewesen sein«, fuhr Andie fort. »Dieses mörderische Schwein. Dennis hatte keine Chance. Man kann sich nicht gegen etwas wehren, was man nicht für real hält.«
    Sie holte tief Luft und rückte ein wenig von North ab. »Weißt du was? Das ist das erste Mal, dass ich wirklich über den Tod nachdenke. Ich meine, Dennis ist fort. Ich bin die ganze Zeit von Geistern umgeben, aber zum ersten Mal habe ich verstanden, was das bedeutet. Und Dennis hat es richtig gemacht, er ist ins Jenseits gegangen, ist nicht hiergeblieben, um den Lebenden auf die Nerven zu …« Sie unterbrach sich, denn sie erkannte, dass das ein Seitenhieb auf May war, die überall lauern konnte. »Es ist nicht natürlich, dass sie hierbleiben«, meinte sie schließlich.
    »Da stimme ich dir zu«, sagte North. »Southie und Mutter sind mit Flo in der Küche und versuchen, einen Lunch zusammenzukriegen. Ich werde Isolde suchen. Geh du in die Küche und iss etwas.«
    Andie schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte einfach eine Weile allein hier sitzen und über Dennis nachdenken.«
    North rieb ihr zärtlich die Schulter. »Na gut. Ich sehe nach Isolde.«
    Andie nickte, und North ging und schloss die Tür hinter sich. Da endlich hielt sie ihre Tränen nicht mehr zurück, und sie liefen ihr über das Gesicht, während sie an den armen Dennis dachte, der gestorben war, als er ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen hatte. Nun ja, dachte sie und nahm sich wieder zusammen, er öffnete gerade wieder ein neues Kapitel. Was immer ihn jetzt erwartete, sie hoffte, dass es wunderbar war für ihn. Sie glättete die Sofakissen und fühlte etwas Weiches unter einem davon, und als sie es hervorzog, erkannte sie Dennis ’ schrecklichen grünen Acrylpullover, aus dem sie am ersten Abend einen Fleck Pizzasauce gewaschen hatte. Er war so dankbar gewesen. O Gott, es war so traurig, solch ein lächerliches Kleidungsstück, aber es war typisch Dennis, und Dennis war so …
    Diesmal strömten die Tränen mit aller Macht, und sie vergrub ihr Gesicht in dem Pullover und weinte laut um den armen, lieben Parapsychologen, der sich so sehnlich gewünscht hatte, einmal einen Geist zu Gesicht zu bekommen, und es letztendlich geschafft und dies mit dem Leben bezahlt hatte.
    Ist schon gut, Andie .
    Andie schniefte, wischte sich die Tränen ab und blickte zur Tür, in der Erwartung, North dort zu erblicken, aber die Tür war noch immer geschlossen. »North?« Sie ließ den Pullover auf den Schoß sinken und wischte sich über die Augen. »Hallo?«, rief sie.
    Das ist mein Pullover. Ist schon okay, ich brauche ihn nicht mehr, aber …
    »Dennis?« Andie fuhr herum. »Dennis, bist du das? Ich sehe dich nicht.«
    Ich bin ja auch tot , antwortete die Stimme vernünftig.
    »Aber mit der anderen Höllenbrut, die hier immer wieder auftaucht, ist das doch auch kein Problem«, wandte Andie ein und drückte den Pullover an sich. »Dennis, bist du das wirklich? Woher weiß ich, dass du es bist?«
    Kann ich dir auch nicht sagen. Wir hatten ja nicht viel Zeit, um uns näher kennenzulernen, obwohl ich schon glaube, dass bei all den dramatischen Ereignissen eine gewisse Bindung entstanden ist. So etwas ist typischerweise in Kriegssituationen festzustellen. Und natürlich warst du wegen deiner Besorgnis um Carter und Alice für übernatürliche Erscheinungen sensibilisiert, was die telepathische Verbindung verstärkt hat. Allerdings ist Alice jetzt nicht hier, deswegen werde ich diese Hypothese noch einmal überprüfen müssen …
    »Schon gut, du bist es.« Andie blickte sich forschend im Zimmer um und

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