Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
Vom Netzwerk:
gedacht, dass es ja niemandem schaden kann. Du kommst nie hierher, Will wird auch nie hierherkommen, und niemand in Columbus wird es je erfahren. Deswegen habe ich meinen ehemaligen Ehenamen wieder angenommen.«
    »Du hast meinen Namen nicht mal angenommen, als wir verheiratet waren«, wandte North ein und bemühte sich, wieder Boden unter den Füßen zu fühlen.
    »Da habe ich gerade eine Phase der Unabhängigkeit durchgemacht. Jetzt mache ich eine praktische Phase durch. Hier unten ist es wirklich eine gute Sache, eine Archer zu sein. Wenn ich’s recht bedenke, war es wahrscheinlich auch da oben in Columbus eine gute Sache, eine Archer zu sein. Ich hätte deinen Namen annehmen sollen, wegen seiner Bedeutung. Ich war eben eine Idiotin, wie mir deine Mutter so oft gesagt hat.«
    Ich war auch ein Idiot , dachte North und schüttelte dann den Kopf, bevor Reue einsetzen konnte. Die Vergangenheit war Vergangenheit, und die Gegenwart bedeutete Mrs Nash im Wartezimmer. »Ich lasse Kristin das mit dem Kabelanschluss regeln …«
    »Das wird helfen«, fiel Andie ihm ins Wort. »Denn ehrlich gesagt, könnte ich auch gegenüber den Kindern ein bisschen Schützenhilfe gebrauchen. Ich habe ihnen heute Morgen ein Pfannenfrühstück gemacht, aber Alice hat es glatt verweigert und lieber ihr verdammtes Müsli gegessen. Mrs Crumb hält sich für die Gewinnerin in der Schlacht. Sie behauptet, ihr beide stündet euch sehr nahe, sie wäre für dich praktisch wie eine Mutter.«
    »Ist die verrückt?«
    »Hier sind alle verrückt, einschließlich der Kindermädchen, die du engagiert hast. Denn Carter hat nicht Feuer gelegt, weil er ein Feuerteufel wäre, sondern um vom Internat wieder nach Hause geschickt zu werden, um sich um Alice kümmern zu können. Was er braucht, ist eine gute staatliche Schule, wo er Freunde finden kann und jeden Tag wieder zu Alice nach Hause geht. Die beiden stehen sich sehr nahe, North. Ich glaube, wenn man sie nicht trennt, würde er problemlos zur Schule gehen.«
    »Verdammt.« North lehnte sich zurück. »Ich wusste doch, dass das Internat keine gute Idee war. Mutter wollte mich auch in ein Internat schicken, als Southie erst sechs war, und ich wollte nicht von ihm weg. Geschwister müssen zusammen sein. Aber das letzte Kindermädchen hat mir immer wieder gesagt, dass er mehr Disziplin nötig hätte, deswegen …«
    »Er ist dermaßen diszipliniert, dass er kaum noch atmet. Alice dagegen hat überhaupt keine Disziplin. Wenn ihr irgendetwas nicht passt, schreit sie. Aber es kommt mir nicht wie ein normaler Wutanfall vor, sondern da ist noch irgendetwas anderes im Spiel. An Carter komme ich mit ein wenig Geduld heran, glaube ich. Aber an Alice … Ich weiß nicht.«
    Sie hörte sich besorgt an, und North überlegte, wie er ihr helfen konnte, aber dann erkannte er, dass das lächerlich war. Es war ihre Aufgabe, die sie für ihn erfüllte, und sie hatte nicht um Trost gebeten. Sie waren nicht mehr miteinander verheiratet, was immer sie auch da unten behauptete, und er hatte hier Mrs Nash sitzen, die auf ihn wartete, und außerdem konnte er sowieso nichts tun … »Soll ich selbst runterfahren?«
    »Nein, ich kriege das schon in den Griff«, erwiderte sie, und ihre Stimme klang zuversichtlich wie immer. »Ich mache mir nur um die Kinder Sorgen. Ich weiß nicht, ob ich ihnen wieder ein normales Leben verschaffen kann. Aber ich glaube, ich kann die Dinge wenigstens besser für sie machen.«
    »Du machst die Dinge immer besser.«
    Am anderen Ende der Leitung dehnte sich das Schweigen, während er dachte: Blöd, so was jetzt zu sagen , und dann erwiderte sie: »Danke.« Ihre Stimme war weich, und sie wirbelte alte Erinnerungen hoch.
    »Gern geschehen«, murmelte er und dachte: Bring endlich dieses verdammte Gespräch zu Ende . »Ich besorge dir den Kabelanschluss und die Baufirma und jemanden, der den Telefonanschluss repariert.«
    »Ja, gut, ich weiß. Du erreichst immer, was du dir vornimmst.«
    Jesus Christus . »Ruf mich an, wenn noch etwas ist«, erwiderte er brüsk, bemüht, wieder zu einem normalen Ton zurückzufinden.
    »Ich dachte, wir sollten nicht mehr miteinander reden?«
    »Da habe ich eine Phase der Unabhängigkeit durchgemacht«, erklärte North und schloss dann die Augen, als ihr Lachen durch den Hörer perlte.
    »Na, das war aber eine verdammt lange Phase. Ich rufe an, wenn noch etwas sein sollte. Ich wünsch dir einen schönen Tag.«
    Sie hängte ein, und er saß eine Minute lang mit dem Hörer

Weitere Kostenlose Bücher