Ohne Kuss ins Bett
in der Hand da und kämpfte darum, wieder in seine Normalität zurückzukehren, bis Kristin den Raum betrat.
»Sie braucht da unten einen Fernseh-Kabelanschluss«, sagte er und legte den Hörer auf. »Sorgen Sie bitte dafür, dass sie einen bekommt.«
»Das wird Sie eine Menge kosten«, meinte Kristin.
Es ist das Einzige, worum sie mich je gebeten hat, seit ich sie kenne . »Sorgen Sie dafür. Außerdem machen Sie bitte eine zuverlässige Baufirma da unten ausfindig, die sich das Ganze ansehen und mit ihr sprechen soll, nicht mit Mrs Crumb. Und rufen Sie die Telefongesellschaft an, und erkundigen Sie sich, warum der Anschluss nicht funktioniert und ob man da etwas tun kann. Rechnungen alle hierher.«
Kristin nickte. »Und Mrs Nash im Wartezimmer?«
»Lassen Sie mir noch ein paar Minuten Zeit«, erwiderte North, und Kristin nickte wieder und ging hinaus.
Andie hatte niemals um irgendetwas gebeten. Er hatte immer darauf gewartet, denn es war verrückt, es nicht zu tun: zum Beispiel sich ein Haus zu wünschen, anstatt mit ihm in seinem kleinen Apartment im Dachgeschoss des viktorianischen Palasts der Familie zu wohnen – einmal hatte er gehört, wie sie wegen des Backofens fluchte, und er hatte sofort Handwerker beauftragt, die Küche für sie zu renovieren –, oder sich ein Auto zu wünschen, anstatt die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen – er hatte sie mit einem hellgelben Ford Mustang überrascht, und sie war hingerissen –, oder, verdammt noch mal, sich einen Verlobungsring und einen anständigen Ehering zu wünschen – er wollte ihr einen schönen, teuren Ring schenken, aber sie hatte sich nicht davon abbringen lassen, weiter diesen verdammten grünen Blechring zu tragen. Sie hatte einfach ihr Leben weitergeführt, war weiter in diesen verrückten, engen Klamotten herumgelaufen, mit wilder Haarmähne, die sich nicht bändigen ließ, und sie hatte mit ihm gelacht, mit ihm gestritten, war mit ihm zusammen ins Bett gefallen …
Er schloss die Augen und dachte: Ich war wirklich ein Idiot .
Er war sich nur nicht ganz sicher, ob es idiotisch von ihm gewesen war, sie zu heiraten oder sie gehen zu lassen.
Nicht dass es jetzt noch etwas änderte. Sie war fort, und er hatte ein Gespräch mit einer Mandantin vor sich. Er drückte auf einen Knopf der Telefonanlage und sagte: »Ich lasse jetzt Mrs Nash bitten«, und widmete sich wieder seiner Arbeit.
Kapitel 3
Nachdem North aufgelegt hatte, steckte Andie weitere Münzen in den Apparat und rief Flo an, um ihr zu sagen, dass alles in Ordnung war; dann rief sie Will an, um ihm das Gleiche zu sagen, doch er ließ sich nicht so einfach abspeisen.
»Hast du mit North gesprochen?«, fragte er.
»Ja«, erwiderte sie, »ich habe ihn gebeten, uns einen Kabelanschluss zu besorgen.«
»Ich wünschte, du würdest nicht mit ihm sprechen.«
»Ich würde mit dem Teufel persönlich sprechen, um einen Kabelanschluss zu kriegen«, erwiderte Andie, das Thema wechselnd, und zweigte die Hälfte ihrer Aufmerksamkeit ab, um Alice zu beobachten, die sich an Carters Arm drückte und dicht neben ihm saß. »Ich muss gehen«, sagte sie, als die beiden mit ihrer Eiscreme fertig waren, und bemerkte, dass sie Will mitten im Satz unterbrochen hatte. »Entschuldige, die Kinder … Ich muss gehen.« Sie hängte ein und ging zurück, um die Kinder einzusammeln, wobei sie im Vorübergehen eine Geschäftskarte des Putzdienstes »Die glückliche Hausfrau« vom Tresen des Dairy Queen mitnahm. Kaum hatte sie, wieder zurück, auf dem gepflasterten Hof hinter dem Haus geparkt, verschwanden die Kinder eilig. Carter trug die Plastiktüten mit den Büchern ins Haus, und Alice schleppte alle Tüten mit Kleidung und Schreibwaren-Utensilien. Andie trug alles andere in die Küche, verstaute die Lebensmittel und betrachtete dann den wohlgefüllten Kühlschrank und die aufgefüllten Regale mit überraschender Befriedigung. Dann trug sie die restlichen Einkäufe hinauf, legte Carter die gestreifte Tagesdecke in sein Zimmer, ohne dass er auch nur den Blick hob, und ging mit Alice ’ blauer Tagesdecke ins Kinderzimmer. Dort stellte sie ihre Nähmaschine auf, riss den paillettenbesetzten Chiffon in Streifen und nähte die Chiffon-Streifen kreuz und quer auf die blaue Decke.
Dann ging sie zu Alice ’ Zimmer, klopfte an die Tür und rief: »Alice, ich habe deine Tagesdecke fertig.«
»Herein«, forderte Alice sie auf, die Stimme belegt vor Misstrauen. Andie öffnete die Tür und trat
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