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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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vor, und das Bild ihres Schattens verschob sich ein paar Sekunden nach ihrer Bewegung, sodass sie sich in der Bewegung auflöste und wieder zusammensetzte. Sehen wir denn nicht gleich aus?
    »Hör auf damit«, bat Andie, die sich leicht seekrank fühlte. Sie träumte nie von einem vorigen Leben, das war ihr viel zu flippig, oder vielleicht zu Flo-artig. Ihre Mutter wäre vollkommen hin und weg gewesen, wenn ihr das passiert wäre. Andie kämpfte darum aufzuwachen, aber das Mädchen bewegte sich wieder und nahm ihr die Orientierung, und wieder wurde sie von einer Welle der Übelkeit gepackt, und so gab sie es auf.
    Was geschieht mit mir, nachdem ich neunzehn geworden bin? , fragte das Mädchen. Erlebe ich wunderbare Abenteuer?
    »Was?« Andie ließ sich, schwach vor Übelkeit, in die Kissen zurücksinken.
    Ich möchte wissen, was als Nächstes geschieht , forderte das Mädchen. Ich möchte etwas über meine Zukunft erfahren. Verliebe ich mich? Ist es schön?
    Andie dachte an North und dann schuldbewusst an Will. »Ja.«
    Das Mädchen kam näher heran, und der Raum wurde noch kälter. Andie schloss die Augen, um den Übelkeit verursachenden Schwindel auszusperren.
    Erzähle mir von ihm .
    »Er ist Schriftsteller.« Andie behielt die Augen geschlossen, stellte sich Will vor, lachend und warmherzig.
    Ist er aufregend? Bin ich ganz verrückt nach ihm? Bin ich die ganze Zeit scharf auf ihn?
    »Nein.« Andie versuchte, sich zur Seite zu rollen, weg von ihr. »Ich bin vierunddreißig. Das habe ich hinter mir.«
    Schrecklich. Das ist ja schrecklich. Dann fühlst du dich nie mehr so richtig auf Wolke sieben?
    »Geh weg.«
    Erzähle mir von ihm .
    »Ich friere. Geh weg.«
    Das Mädchen zog sich zum Fenster zurück, und die Luft um das Bett herum wurde ein wenig wärmer.
    Erzähle mir von dem anderen .
    »Ich will jetzt schlafen.«
    Ist das der, von dem du träumst? Der scharfe Typ?
    Sie dachte an North, seine Muskeln, die sich unter dem Anzug verbargen, die Leidenschaft hinter diesem ruhigen, schönen Gesicht, und wie er sich in den ersten Monaten ihrer Ehe vollkommen auf sie konzentriert hatte. All die Erinnerungen, die sich in ihren Träumen ständig wiederholten. »Ja. Aber dann stirbt sein Onkel Merrill, und er arbeitet sechzehn Stunden pro Tag in der Firma der Familie und vergisst, dass ich … dass wir … existieren, und ich gehe fort.«
    Du hast diesen Prachtkerl verlassen? Du hättest etwas unternehmen sollen. Du hättest ihn verführen sollen. Du hättest …
    »Hey, hey«, machte Andie und kämpfte sich in eine sitzende Stellung empor. »Beim Psychiater war ich schon. Manchmal sind die Dinge eben zu Ende. Der Bastard hat mir das Herz gebrochen, aber ich bin darüber hinweggekommen, und mein Leben ging weiter.«
    Das Mädchen fuhr erschreckt zurück. Na gut . Andie ließ sich wieder in die Kissen sinken, und das Mädchen verlangte: Erzähle mir, wie ihr euch kennengelernt habt. Wie lernen wir ihn kennen?
    Andie schloss die Augen. Es war so seltsam, in einem Traum von einer Nervensäge belästigt zu werden. Aber sie erinnerte sich … »Wir sind vierundzwanzig, wir haben schon zu viel Alkohol intus, und wir blicken uns in der Bar um und sehen einen Mann, der uns beobachtet.«
    Wie sieht er aus? Ist er der Blonde in den Träumen?
    »Ja. Weißblondes Haar, kurz geschnitten. Groß. Tolle, breite Schultern.« Sie gähnte. »Brille mit dünnem Drahtgestell.«
    Und mit dem Kerl hattest du den heißen Sex, von dem du immer träumst? Es klang zweifelnd.
    »Die tollsten blauen Augen, die man sich vorstellen kann. Klassische Nase. Schöner Mund. Alle Frauen starren ihn an, und er bemerkt es nicht, weil er nur mich ansieht. Uns. Bist du sicher, dass du ich bist?«
    Ja , erwiderte das Mädchen, obwohl ich mehr auf reifere Männer stehe .
    »Nein, stimmt nicht«, entgegnete Andie verwirrt. »Du stehst auf Musiker und Kunststudenten. Und deine Mutter sagt, du sollst aufhören, hinter Wasserzeichen herzujagen, und lieber die Erde finden.«
    Was?
    »Flo. Unsere Mutter. Du bist nicht ich.« Wieder kämpfte sie, um sich aufzusetzen, und das Mädchen bewegte sich, bis der Schwindel Andie in die Kissen zurückzwang. Sie blinzelte den hin und her schwankenden Schatten aus schmalen Augen an. »Ich glaube, ich hatte damals eine viel wildere Haarmähne. Wer bist du?«
    Ich bin du. Du hast ihn gesehen. Was ist dann passiert? Hast du ihn angelächelt?
    »Ich habe schon vorher gelächelt«, murmelte Andie und glitt tiefer unter die

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