Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer

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Verstand mal da ist und mal nicht. Wir reden über etwas, und plötzlich … ändert sie sich.«
    »Ist sie gefährlich?«
    »Nein. So fit ist sie nicht. Herrje, sie verliert sogar meistens gegen ihren eingebildeten Gegenspieler. Nein, sie ist einfach nur … mürrisch und streitsüchtig und seltsam. Wie alles hier.«
    »Na ja, dein Monat ist fast vorbei«, meinte North aufmunternd. »Gratuliere, dass du drei Wochen lang durchgehalten hast.«
    »Danke«, erwiderte Andie kalt und war bereit zurückzuschießen, sollte er noch einmal etwas von »Reißaus nehmen« erwähnen.
    »Wenn dir das Haus auf die Nerven geht und du früher wegmöchtest, dann kannst du das tun. Ich habe ein anderes Kindermädchen gefunden. Sie scheint mir sehr …«
    »Was?«, stieß Andie hervor und vergaß ihren Groll.
    »Das nächste Kindermädchen. Sie kommt Anfang nächster Woche zu euch, um die Kinder kennenzulernen. Also, wenn du früher dort wegwillst, sage ich ihr Bescheid, dass sie dann gleich anfängt.«
    Er fuhr fort, die umfassende Ausbildung und die exzellenten Qualifikationen dieses Kindermädchens zu beschreiben, und Andie beobachtete dabei Alice und Carter, die Hamburger aßen und miteinander sprachen, und sie stellte sich vor, wie sie ihnen eröffnete, dass wieder eine neue Betreuerin kommen würde, um sie zu unterrichten, und dass sie fortgehen und sie in ihrer Gruft allein lassen würde.
    Bloß weg hier , flüsterte ihr Instinkt ihr zu. Sieh zu, dass du wegkommst. Du hasst das alles, und die Kinder mögen dich nicht, und das neue Kindermädchen ist sowieso qualifizierter als du. Sie kann sogar Mathe .
    »… dann wird sie also Montagnachmittag bei euch ankommen …«
    »Ich bleibe«, fiel Andie ihm ins Wort, und es herrschte lange Stille, bis North wieder sprach.
    »Für wie lange?«
    »Bis ich einen Weg gefunden habe, sie nach Columbus zu bringen. Ich bleibe, bis sie zu dir ziehen, und dann wohnen Will und ich auch in Columbus, und ich kann sie immer noch besuchen und … beim Schmetterlingsgarten mithelfen. Oder sonst was.« Der Instinkt in ihr, der sie beschwor: Lauf weg , warnte noch immer, aber nicht mehr so laut. Sie war schließlich erst drei Wochen hier. Und so schlimm war es auch wieder nicht. Und es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis sie herausfand, was da eigentlich vor sich ging, und die beiden nach Columbus bringen konnte. Bis zum Erntedank würde sie sie bestimmt loseisen können. Oder spätestens bis Weihnachten. »Sage dem Kindermädchen ab. Ich bleibe.«
    Nach einem langen Augenblick antwortete North: »Also gut. Danke.«
    »Gern geschehen«, erwiderte Andie und legte den Hörer auf. Dabei dachte sie: Es wird Will bestimmt nichts ausmachen. Nicht viel . Vor allem, wenn sie nicht erwähnte, dass sie zu North gesagt hatte, es könnte vielleicht ein nächstes Mal für sie geben. Denn das würde es nicht. Sie liebte Will.
    Sie rief ihn sofort an, um ihm zu sagen, dass sie noch länger bleiben wollte, und es zeigte sich, dass es ihm etwas ausmachte. Es machte ihm viel aus. »Ich komme runter«, erwiderte er, als sie meinte, dass es noch mindestens einen weiteren Monat dauern würde. »Ich vermisse dich, und schließlich kann ich überall schreiben.«
    »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    Ach, verdammt . »Weil die Leute hier glauben, dass ich immer noch mit North verheiratet bin. Wenn du hier auftauchst, müsste ich mir einige Erklärungen ausdenken.«
    »Hat er ihnen das gesagt?«
    »Nein, ich war das. Er war genauso überrascht wie du.«
    »Also, ›überrascht‹ trifft es wirklich nicht. Verdammt noch mal, was soll das, Andie?«
    »Sieh mal, ich fange gerade an, Fortschritte mit den Kindern zu machen, und es ist doch nur noch ein Monat …«
    »Ist er auch dort? Tut er auch so, als wäre er noch mit dir verheiratet?«
    »Nein, natürlich nicht. Er hat seine Anwaltskanzlei, und er wird den Teufel tun und hierherkommen, um den Hausherrn zu spielen. Vor allem hier. Das Haus ist gruselig.«
    »Kannst du die Kinder nicht nach Columbus bringen?«
    »Daran arbeite ich ja. Ich hoffe, ich kriege das bis Erntedank hin, auf alle Fälle spätestens bis Weihnachten.«
    »Weihnachten?«
    Andie fühlte ein Zupfen an ihrem Rock und sah Alice, die vor ihr stand, Ketchup am Kinn. Sie entwand den Rockzipfel Alice ’ Händen, bevor er etwas von dem Tomatenketchup abbekam, und erkundigte sich: »Was ist?«
    »Kann ich zwei Eistüten haben?«
    »Nein. Sei nicht so gierig. Du darfst dir eine holen.«
    »Andie«, rief